Heilbronn

Bei der Förderung der Radwege läufts rund

Bund bewilligt für die Stadt und den Landkreis knapp 3,5 Millionen Euro.

03.12.2021 UPDATE: 04.12.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 20 Sekunden
Damit auch im Alltag mehr Menschen das Fahrrad nutzen, braucht es sichere und komfortable Verbindungen. Für deren Bau fließen jetzt fast drei Millionen Euro an Fördermitteln aus einem Sonderprogramm des Bundes in den Stadt- und Landkreis Heilbronn. Foto: Armin Guzy

Heilbronn. (guz) Der Ausbau des Radwegenetzes in der Stadt Heilbronn, aber auch im Umland, wird von Bund und Land mit viel Geld gefördert. Aus dem zu Jahresbeginn gestarteten und gerade um zwei Maßnahmenschwerpunkte erweiterten Sonderprogramm "Stadt und Land" erhält Heilbronn mehr als 2,9 Millionen Euro – vor allem für den laufenden Bau der Radroute Nordwest. Weitere 550.000 Euro fließen in Vorhaben im Landkreis. Das geht aus einer Mitteilung des Landesverkehrsministeriums hervor, in der Verkehrsminister Winfried Hermann den "großen Schwung" beim Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur lobt, aber zugleich eine Aufstockung der Fördermittel und Nachbesserungen fordert.

Insgesamt stellt der Bund bis zum Jahr 2023 rund 657 Millionen Euro an Finanzhilfen für den Radverkehrausbau zur Verfügung. Davon fließen etwa 70 Millionen Euro nach Baden-Württemberg, das als erstes der 16 Bundesländer das Geld bereits vollständig auf konkrete Projekte verteilt hat – darunter auch die nun freigegebenen 2,9 Millionen Euro für die Bauvorhaben in Heilbronn.

Die Auswirkungen sind bereits sicht- und zum Teil auch befahrbar: Wie berichtet, wurde vor wenigen Tagen in Kirchhausen der erste von insgesamt 14 Bauabschnitten der Radroute Nordwest auf beiden Seiten der Ortsdurchfahrt mit Fahrradschutzstreifen versehen. Im Frühjahr sollen die Markierungsarbeiten am Knotenpunkt Kanalstraße fortgesetzt werden. Die bestehende Route verbindet die Stadtteile Kirchhausen, Biberach, Frankenbach und Böckingen untereinander und mit der Heilbronner Innenstadt, ist 11,4 Kilometer lang, hat aber zahlreiche Lücken und bislang eine uneinheitliche Verkehrsführung, die vor allem bei der Breite der Radwege nicht mehr den heutigen Standards entspricht. Für den Neu- beziehungsweise Umbau einer verkehrssicheren Route sind in diesem und dem nächsten Jahr rund vier Millionen Euro geplant, wovon der Bund 3,1 Millionen übernimmt.

Längst sichtbar ist auch das achtstöckige Fahrradparkhaus am Heilbronner Hauptbahnhof, auch wenn es derzeit noch im Probebetrieb ist und daher vorerst nur Dauerparkern zu Verfügung steht. Für den Bau weiterer 230 Stellplätze am Hauptbahnhof und in den Gründerzeitvierteln der Stadt schießt der Bund aus dem Programm "Stadt und Land" rund 190.000 Euro zu und übernimmt damit 80 Prozent der voraussichtlichen Investitionskosten.

Demnächst soll außerdem der 170 Meter lange Rad- und Fußweg zwischen dem Kurt-Schumacher-Platz und der Götzenturmbrücke zu einem eigenständigen Radweg mit Zweirichtungsverkehr und einer Breite von 4,5 Metern ausgebaut werden, um den stark frequentierten Weg am Neckarufer sicherer zu machen. 160.000 der 200.000 Euro dafür kommen aus dem Sonderprogramm des Bundes.

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Über dieses Programm werden zudem zwei Radwegebauvorhaben im Landkreis Heilbronn bezuschusst, die das Radfahren auch für Berufspendler attraktiver machen und über abgasfreie Mobilität auch dem Klima- und Umweltschutz nutzen sollen. Bei der Verlegung der Kreisstraße 2117 südlich des Bad Friedrichshaller Stadtteils Kochendorf soll ein straßenbegleitender Geh- und Radweg angelegt werden. Der neue Radweg wird durch einen Wall vom dort geplanten Neubaugebiet getrennt und an die bestehenden Radwege entlang der Kreisstraßen 2000 und 2116 angeschlossen. Da Fußweg und Radweg dort weitestgehend getrennt verlaufen, soll eine sichere, schnelle Verbindung entstehen. Von den kalkulierten 316.800 Euro übernimmt das Land 250.000 Euro.

Vor allem (Berufs-)Schülern und Berufstätigen zugutekommen soll der Radweglückenschluss auf Gemarkung der Stadt Lauffen, der mit 175.000 Euro unterstützt wird. Durch den Bau eines 460 Meter langen Weges entsteht eine direkte Verbindung zwischen Brackenheim-Hausen über Nordheim nach Heilbronn.

Dank 120.000 Euro Fördermittel kann die Stadt Schwaigern ihren Ortsteil Stetten bald an den schon bestehenden Radweg anbinden. Die Kosten für die dazu nötige Radwegbrücke über den Leinbach sind mit 150.000 Euro kalkuliert.

"Mit dem Bau der Radwegbrücke verbessert sich die Infrastruktur im Leintal deutlich", betont der Grünen-Landtagsabgeordnete Erwin Köhler. Um das Rad auch für den Alltag attraktiver zu machen, brauche es ein möglichst lückenloses Netz gut ausgebauter Wege. "Mit den Förderungen aus dem Sonderprogramm räumen wir der dafür notwendigen Infrastruktur einen hohen Stellenwert ein", erklärt auch der CDU-Abgeordnete Michael Preusch, der, wie Köhler, den Wahlkreis Eppingen vertritt.

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