Haltestelle Rohrbach-Süd wird barrierefrei
Bei dem Umbau wird das Dach nicht erneuert. Eine Änderung der Busführung ist geplant.

Von Werner Popanda
Heidelberg-Rohrbach/Emmertsgrund. Von einer Enthaltung abgesehen sagte der Entwurf zum barrierefreien Umbau der Bus- und Straßenbahnhaltestelle Rohrbach-Süd den Mitgliedern im Bezirksbeirat Emmertsgrund ausnahmslos zu. Jens Wilkes von der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) war ins Bürgerhaus gekommen, um den Räten die Planungen vorzustellen.
In Rohrbach-Süd halten die Straßenbahnlinien 23 und 24 sowie die Buslinien 27, 29, 33, 39A und 723. Allerdings sind die Gleise, die Haltestellenausstattung und die Bahnsteige dringend erneuerungsbedürftig. Im Rahmen des Umbaus sollen dann auch die Betriebsabläufe an der Haltestelle – insbesondere bei Straßenbahn-Wendefahrten – verbessert werden. Konkret soll die Wendeanlage, die sich im Moment im Süden befindet, direkt in den Haltestellenbereich verlegt werden. Auf diese Weise könnten die Fahrgäste barrierefrei in die Bahn einsteigen. Im Detail würde das bedeuten, dass die Straßenbahn-Haltestelle um ein drittes Gleis erweitert wird – dann könnte im mittleren Gleis gewendet werden. Die barrierefreie Bushaltestelle werde neu angeordnet, inklusive Änderung der Buszufahrten. Die kurzen Wege zwischen Straßenbahn und Bus sollen aber bestehen bleiben.
Die Änderung der Busführung sei notwendig, um die Haltestellen gerade und damit barrierefrei anfahren zu können, erklärte Wilkes. Für die vier Buslinien seien je Fahrtrichtung zwei Halteplätze erforderlich. Zum Umstieg auf die Straßenbahn in Fahrtrichtung Innenstadt werde so ein direkter barrierefreier Tür-zu-Tür-Umstieg möglich. Gleichfalls im Blick haben die Planer die Busfahrstrecke von den Bergstadtteilen abwärts zur Haltestelle. In naher Zukunft soll dieser über einen etwas kürzeren Feldweg als heute führen. Was die benötigte Fläche für die Anpassung der Kurvensituation anbelangt, gibt es offenbar keine Probleme. Besagte Fläche sei städtisches Eigentum und werde von der Stadt auch zur Verfügung gestellt. Da der Grünbewuchs entlang des Feldweges zurückgeschnitten werden müsse, soll im Gegenzug entlang des südlichen Leimer Wegs die Breite zurückgenommen werden. Außerdem würden asphaltierte Flächen entsiegelt, gegebenenfalls auch Bäume gepflanzt. Zusätzlich soll das Betriebsgebäude auf der Haltestellenwartefläche renoviert und der Sozialraum für die Fahrer vergrößert werden.
Der Kiosk bleibt, werde laut Wilkes jedoch "verrutscht". Denn er stehe zu dicht am Bahnsteig. Geplant ist außerdem eine Neueinrichtung der Bike & Ride-Anlage samt E-Lademöglichkeit und neuen Mietboxen. Der finanzielle Anteil der Stadt an diesem Projekt beträgt 580.000 Euro. Nicht in diesem Betrag enthalten ist das, was Bezirksbeirat Thomas Hehn (Die Linke) forderte: die komplette Neuüberdachung der Haltestelle.
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"Da pfeift heute der Wind durch ohne Ende, es regnet und schneit hinein", so Hehn. Wilkes teilte ihm mit, dass zwar zwischen dem neuen dritten Gleis und der Fahrbahn ein neuer Wind- und Spritzschutz entstehen, die jetzige Überdachung aber bleiben soll. Der Grund: "Wenn der Wind von der Seite kommt, nutzt auch ein Dach nichts."



