Eberbach

Den dreifachen Preis für die HSG-Sanierung macht der Rat nicht mit

Die Gewerke sollen nun neu ausgeschrieben werden. Der Fertigstellungstermin 2022 soll trotzdem gehalten werden.

28.09.2021 UPDATE: 29.09.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
Ein Hubsteiger steht bereits vor der Fassade, doch noch haben die Arbeiten am Hohenstaufen-Gymnasium noch nicht begonnen. Foto: Christofer Menges

Eberbach. (cum) Der Boden doppelt so teuer, der Tischler mehr als doppelt so teuer, die Rohbauarbeiten gleich zum dreifachen Preis wie veranschlagt: Der Eberbacher Gemeinderat hat wegen zu hoher Preise in seiner Sitzung am Montag gleich drei Ausschreibungen für die Sanierung des Hohenstaufen-Gymnasiums wieder einkassiert. Die Gewerke sollen nun erneut ausgeschrieben werden. Den Zeitplan – bis zum 12. September 2022 soll die Sanierung fertig sein – sieht Planer Boris Günderoth dennoch nicht in Gefahr: "Glücklicherweise sind die Gewerke, die wir neu ausschreiben müssen, welche, die den Bauablauf nicht stören."

Immerhin vergab der Gemeinderat am Montag noch die Elektroinstallationsarbeiten für 59.000 Euro an die Mosbacher Firma Elektro Hestermann und die Maler- und Trockenbauarbeiten für 160.000 Euro an die Möckmühler Firma Kohlhammer. Die Kosten für die Elektroarbeiten waren eigentlich mit 13.000 Euro mehr eingeplant. Der Maler und Trockenbauer lag immerhin noch 257 Euro und vier Cent unter der Kostenberechnung vom Januar.

Die anderen versuchten, kräftig zuzulangen. Hätte der Gemeinderat auch den nun aufgehobenen Ausschreibungsergebnissen zugestimmt, wäre die Sanierung von Fassade und Dach am Gymnasium mehr als 200.000 Euro teurer geworden. Bislang liegt die Sanierung leicht über der Kostenberechnung von 3,8 Millionen Euro – laut Planer Günderoth um knapp zehn Prozent. Dass Bodenleger, Tischler und Maurer derart hohe Preise verlangten, sieht er in der allgemeinen Baupreisentwicklung, der weltweit hohen Nachfrage, hoher Auslastung und in Materialknappheit und Lieferengpässen begründet. "Das ist im Moment leider keine gute Zeit", sagte Günderoth im Rat.

Allerdings machte er auch Hoffnung, dass es nicht auf Dauer so bleibt: Die Ergebnisse der dritten Ausschreibungsrunde für Stahlbauarbeiten, Steg, Dachabdichtung und Blitzschutz seien "mehr als positiv". "Es scheint auch wieder besser zu werden für Bauherren", sagte der Planer. Ende Oktober sollen die Ergebnisse im Gemeinderat vorgelegt werden. Für den Bodenbelag, die Tischler- und Rohbauarbeiten werden die Ergebnisse nach erneuter Ausschreibung Ende November erwartet. Wenn er in beschränkter Ausschreibung bei Firmen vorher ausloten könne, wie es um ihre Kapazitäten bestellt sei, kämen seiner Erfahrung nach bessere Ergebnisse heraus, sagte Günderoth.

Derzeit wird die Baustelle noch eingerichtet. Am Dienstagnachmittag standen ein Hubsteiger, ein Lastwagen und ein Baustellenwagen auf dem Schulhof. "Vor Ort", wie Günderoth auf Nachfrage von Wolfgang Kleeberger (CDU) sagte, seien auch noch die Bauabläufe optimiert worden – "um die Beeinträchtigungen für die Schule so gering wie möglich zu halten." ´In der Diskussion konnte Hochbauamtsleiter Heinz Lang auch die Frage klären, was die energetische Sanierung von Fassade und Dach fürs Klima bringt. In der Beschlussvorlage war das noch ausgespart worden. Immerhin 76,5 Tonnen CO2 könnten dadurch pro Jahr eingespart werden. Das entspricht in etwa dem, was 30 Vollzeitberufspendler mit dem Auto von Eberbach nach Heidelberg und zurück im Jahr in die Luft blasen.

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