Eberbach

Das neue Feuerwehr-Gerätehaus ist fertig (plus Fotogalerie)

Das 7,1-Millionen-Euro-Projekt wurde trotz Insolvenz der Rohbaufirma und Corona eine "Punktlandung". Eine Besichtigung ist erst 2022 möglich.

31.08.2021 UPDATE: 01.09.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 59 Sekunden
Das neue Feuerwehrgerätehaus in der Güterbahnhofstraße ist fertig. Der Tag der offenen Tür wird coronabedingt auf das kommende Jahr verschoben. Foto: Birkelbach

Von Martina Birkelbach

Eberbach. Eigentlich hätte es zur Fertigstellung des neuen Feuerwehrgerätehauses einen Tag der offenen Tür gegeben. Da man aber laut Gesamtkommandant Markus Lenk mit 2000 bis 2500 Besuchern hätte rechnen müssen, wird die öffentliche Besichtigung coronabedingt derzeit für das kommende Jahr geplant.

"Das Haus ist nicht für die Feuerwehr, sondern für die Bürger – für die Sicherheit der Bürger", betont Bürgermeister Peter Reichert, der gestern zu einem "Presserundgang" geladen hatte. Neben Lenk mit dabei Bärbel Preißendörfer vom Ordnungsamt, Bauamtsleiter Detlef Kermbach und der Leiter der Hochbauabteilung Heinz Lang, der sich mit Lenk gemeinsam vor Ort "voll reingekniet" hat. "Und dass bei so einer Dimension", betont das Stadtoberhaupt und lobt, das "alles ohne ein böses Wort super funktioniert hat".

Trotz der Insolvenz der Rohbaufirma einen Tag nach dem Spatenstich im April 2019 und trotz Corona habe es nur eine geringe Kostensteigerung gegeben und die Zeit sei gut eingehalten worden. Für Reichert eine "Punktlandung". Während der gesamten reinen Bauzeit (Juli 2019 bis Dezember 2020), der Sanierung des bestehenden Gebäudes plus dem Neubau, war die Freiwillige Feuerwehr immer einsatzbereit. Alles ist jetzt auf dem neuesten Stand und alle Beteiligten gehen davon aus, dass das neue Feuerwehrgerätehaus so die nächsten 50 Jahre durchhält. Seit April schon ist alles fertig, was noch fehlt, ist eine Küche, die Bestuhlung im Aufenthaltsraum und etwas Deko. Bei einem Alarm ist jetzt alles bestens strukturiert.

Das muss auch sein, da die FFW bereits zwölf Minuten nach der Alarmierung vor Ort sein muss. Laut Lenk gilt das für das Stadtgebiet und die Ortsteile. Die Einsatzkräfte parken vor dem Gebäude in der Güterbahnhofstraße, ziehen sich direkt um und rücken über den Neuen Weg aus. Somit ist eine Trennung von ausrückenden und ankommenden Fahrzeugen zum Unfallschutz gewährleistet. Im Erdgeschoss entstanden 14 Fahrzeugabstellplätze und eine Waschhalle, deren Stellfläche als vollwertiger Fahrzeugabstellplatz genutzt werden kann. Somit stehen 15 neue Abstellplätze zur Verfügung. 13 Einsatzfahrzeuge und zwei Anhänger stehen dort derzeit.

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Hintergrund

Planungsbeginn: Oktober 2017

Spatenstich: 26. April 2019 (zuvor Abrissarbeiten; am 13. Mai wurde dem Rohbauer der Auftrag wegen nicht fristgerechtem Baubeginn entzogen; eine Neuausschreibung wurde notwendig).

Bauzeit: Juli 2019 bis Dezember

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Planungsbeginn: Oktober 2017

Spatenstich: 26. April 2019 (zuvor Abrissarbeiten; am 13. Mai wurde dem Rohbauer der Auftrag wegen nicht fristgerechtem Baubeginn entzogen; eine Neuausschreibung wurde notwendig).

Bauzeit: Juli 2019 bis Dezember 2020

Baukosten: 7,1 Millionen Euro. Darin enthalten 300 000 Euro Mehrkosten für Neuausschreibung des Gewerkes Rohbau sowie Mehrkosten von 170 000 Euro bei Außenanlagen zur Geländeneuordnung und Altlastenentsorgung).

Gebäudemaße: 2569,41 Quadratmeter Gebäudefläche, 12 694,49 Kubikmeter umbauter Raum, 3512 Quadratmeter überbaute Außenanlagen, Länge Gebäude 57,55 Meter, Breite 31,25 Meter, 34 Pkw-Stellplätze entlang Güterbahnhofstraße.

Sonstiges: Zwei Fotovoltaikanlagen, Übungsturm Höhe 14,80 Meter.

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Außerdem wurden im Erdgeschoss eine Kleiderkammer, helle Umkleide- und Duschräume für die Feuerwehrfrauen und -männer, eine Atemschutzwerkstatt, die Schlauchpflege (eine Schlauchwaschanlage, die wäscht, trocknet, prüft, wickelt und dokumentiert) sowie ein Hochregallager und sonstige Werkstatträume untergebracht. Die Einsatzkräfte können nach einem Einsatz auf kleinen und direkten Wegen zur Stiefelwaschanlage, zum Händewaschbecken, dann ihre Kleidung ablegen und duschen. Laut Lenk ist der Atemschutz der "aufwendigste Bereich": "Da muss alles zu 200 Prozent passen".

Im Obergeschoss entstanden neue Sozial-, Aufenthalts- und Schulungsräume mit den entsprechenden Nebenräumen, eine großzügige Terrasse sowie ein Lichthof als weitere Dachterrasse im Jugendbereich. Der Verwaltungstrakt wurde um einen leicht erhöhten und auskragenden Kopfbau für die Einsatzzentrale erweitert. Das Gebäude wurde barrierefrei errichtet und besitzt einen Aufzug ins Obergeschoss, wo auch ein behindertengerechtes WC zu finden ist. Zudem verfügt das Gebäude über eine autonome Notstromversorgung, und kann bei einem länger anhaltenden Stromausfall weiter vollumfänglich betrieben werden.

Das Gebäude ist für 80 männliche und 15 weibliche Einsatzkräfte ausgelegt. Aktuell hat die Gesamtfeuerwehr Eberbach 216 Feuerwehrangehörige in sechs Abteilungen. 64 Aktive versehen den Dienst, 15 Jugendliche sind in der Jugendabteilung aktiv.

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