So schnaufen die Atemschutz-Geräteträger der Feuerwehr (plus Video)
Der Übungsbetrieb ist derzeit komplett eingestellt. Ein Video zeigt die Atemschutz-Belastungsübung.

Eberbach. (fhs) Absoluten Vorrang für Feuerwehrleute hat derzeit ihre Einsatzbereitschaft. Um die sicherzustellen und um unnötige Situationen zu vermeiden, bei denen man sich anstecken könnte, ist derzeit auch bei der Eberbacher Feuerwehr der Übungsbetrieb komplett eingestellt.
Was da gerade nicht stattfinden kann, macht ein Video anschaulich, das man jetzt auf Youtube sehen kann. Es erläutert einen Aspekt in der tagtäglichen Arbeit der Retter, Helfer und Schützer.
"Wie im richtigen Film" zieht da eine Szene mit Martinshorn und Blaulicht, qualmendem Altstadthaus und anpackenden Feuerwehrleuten den Zuschauer mitten ins Thema "Atemschutz" hinein.

Die Kameraleute Jochen Fleck und Ausbilder Stefan Eckhardt (der auch die Regie führt) zeigen den Wohnungsbrand in der Eberbacher Altstadt vom April 2020. Damals bargen Feuerwehrleute eine Schwerverletzten mit den Schutzmasken und Sauertoffflaschen auf ihrem Rücken. Das Brandopfer kam mit einer Rauchgasvergiftung in die Klinik, die Retter waren beim Einsatz durch ihre Ausrüstung geschützt.
Alle drei Jahre ist eine ärztliche Untersuchung für die Atemschutzgeräteträger vorgeschrieben. Dabei wird festgestellt, ob sie gesundheitlich (noch) für diese anstrengende Aufgabe geeignet sind. Vorschrift ist zudem jährlich eine Belastungsübung. Normalerweise fahren die 54 (im Film ist noch die Rede von 53) Eberbacher Atemschutzgeräteträger dazu nach Heidelberg auf die Übungsanlage der Feuerwehr dort. Das geht jetzt aber wegen Corona nicht.
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Ersatzweise trainierten die Leute daher 2020 im neuen Feuerwehrgerätehaus – das Video zeigt sie beim Theorieunterricht sowie bei den praktischen Übungen mit der angelegten Maske, dem Gehen unter (Gewichts)Belastung, dem Kriechen durch eine Enge und dem Treppensteigen – so dass man bei der Übung auf 80 Kilojoule der vorgeschriebenen Belastung kommt, erläutert der Off-Sprecher Joachim Banschbach in dem Video. Die Atemzüge bei der zunehmenden Anstrengungen sind deutlich zu hören, obwohl es aussieht, als lasse sich die Übung locker mitmachen. Wie schweißtreibend sie ist, kann man auch im Bild erkennen..

"Wir haben die Vorgaben des Ministeriums in unserem neuen Gerätehaus sehr gut umsetzen können. Wir befinden uns zwar noch in der Bauphase.
Die Bedingungen in und um unser neues Gebäude sind aber sehr gut", erklärt Ausbilder Eckardt im Film. Vom 19. bis 26. Oktober hatte mehr als die Hälfte der heute 54 Maskenträger die vorgeschriebene Belastungsprobe absolviert.
Mit dem zweiten Lockdown wurde aber der Übungs- wie Ausbildungsbetrieb bei der Feuerwehr komplett eingestellt, so dass mit Stand 20. Januar 2021 noch nicht absehbar ist, wann die übrigen Eberbacher Atemschutzgeräteträger ihre erforderliche Belastungsprüfung erbringen können.
Die Unfallkassen haben zumindest die Wiederholungsfristen einmalig verlängert bis Mitte 2021. "Sobald der Übungsdienst wieder startet, muss die Wiederholung sofort absolviert werden", sagt Kommandant Markus Lenk.