Weinheim

Wenn die größte Kita der Stadt umzieht

Die RNZ besichtigte das "Kuhweid"-Bauprovisorium auf dem Hof der Schweitzer-Schule. Die 110 Kinder kommen am 30. August.

27.08.2021 UPDATE: 28.08.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 48 Sekunden
Der Sandkasten wartet bereits auf seine Einweihung. Ebenso wie die Gruppenräume. Foto: Kreutzer

Von Julian Baum

Weinheim. Kindertagesstätte bezugsfrei! Das war die Nachricht, die Peter Zschippig, Leiter der städtischen Hochbauabteilung, und Carmen Harmand, Leiterin des Amtes für Bildung und Sport, am vergangenen Donnerstag mit Erleichterung mitteilten. Die größte Kindertagesstätte in Weinheim mit fünf Kitagruppen, einer Krippengruppe und einer Gesamtzahl von 110 Kindern zieht um. Setzrisse haben das alte Gebäude unbrauchbar gemacht.

Nicht nur die Kinder müssten sich an die neuen Wege gewöhnen, auch den Eltern und pädagogischen Fachkräften stünden Herausforderungen bevor, so Harmand. Erst letzten Montag hätten die Fachkräfte das "neue Domizil in Beschlag genommen". Die Schließzeit verlängerte sich um eine Woche, die Eltern hätten jedoch Verständnis dafür gezeigt, berichtete Kita-Leiterin Antje Kerschbaum. Dass die Container in der Kürze der Zeit bezugsfertig wurden, verdanke der Träger der engagierteren Unterstützung aller Beteiligten, darunter auch die Fachfirmen.

Der Sandkasten wartet bereits auf seine Einweihung. Foto: Kreutzer

"Wir haben tolle Weinheimer Firmen, die mitgedacht haben. Auch für uns war das Neuland", hob Projektleiter Frank Kinzel hervor. Tiefbau, Frischwasserleitungen, Elektrik, Treppenbau – bis auf kleinere Restarbeiten ist die Kita bereit, zu öffnen. Im laufenden Betrieb ließe sich dann feststellen, was noch zu optimieren ist, so Kinzel.

Gut 400 Umzugskartons fanden in den letzten Wochen ihren Weg vom alten Gebäude an der Konrad-Adenauer-Straße in die Übergangskita. Und die ist größer als das Original. Allein, weil zu jedem Gruppenraum ein Intensivraum vorgeschrieben ist. Es handelt sich um Auflagen, die sich geändert haben: "Im alten Gebäude, das 1972 gebaut wurde, hatten wir noch keine Intensivräume", so Leiterin Kerschbaum. Intensivräume seien kleine Zimmer, in denen Kinder aus unterschiedlichen Gruppen etwa an gemeinsamen Kunstprojekten tüfteln könnten, erklärte die Expertin.

Auch interessant
Weinheim: Umzug der größten Kita steht bevor
Weinheim: Kita-Container eher möglich als Vereinsräume
Weinheim: So will die Stadt ihre Kita-Kinder versorgen
Gut 400 Umzugskartons sind bereits in den Birkenweg „gewandert“. Foto: Kreutzer

Auf 52 Quadratmetern findet eine jede Gruppe Platz zum Spielen, Basteln und Ausruhen. Das entspricht drei Containermodulen, erklärte Kinzel. Zusätzlich hängen an den Wänden sogenannte Klimasplitgeräte, die im Sommer kühlen und im Winter heizen. "Es sind neuwertige Container, wir gehen also von guten Dämmwerten aus", zeigte sich Kinzel überzeugt; wiewohl er hinzufügte: "An den Gebäudestandard kommt es natürlich nicht ran." Als weitere Spezialanpassung wurden zudem Deckensegel installiert, die den Schall dämpfen.

Die zusammengefügten Container haben die Form eines Hs. In dem Längs- und einem Querriegel befinden sich die Gruppenräume und das Leitungsbüro. Im zweiten Querriegel sind Personal- und Lagerräume, auch eine große Küche findet sich dort, in der geliefertes Essen für die Kinder angerichtet wird. Logistisch bedingt sind dort auch alle Nassräume. "Die neuen Wege werden wir mit den Kindern einüben", sagte Kerschbaum. Der angrenzende Krippenraum bekommt eine eigene Küchenzeile.

Und auch die Turnräume sind fertig. Foto: Kreutzer

Damit die Kinder schon einmal die neue Luft schnuppern konnten, kamen die Erzieherinnen in der letzten Woche vor den Ferien in die neue Umgebung. Auch kleine Umzugskisten wurden gepackt, die bald wieder ausgepackt werden. "Damit die Kinder sehen, dass Vertrautes mitgezogen ist", schloss die Leiterin.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.