Klaffende Baulücke in der Hauptstraße verwundert Passanten
Das Gebäude muss einem Neubau für Handel und Wohnen weichen. Hier empfing früher das Schlosskino seine Besucher.

Von Birgit Sommer
Heidelberg. Wo das Schlosskino an der Hauptstraße früher seine Besucher empfing, entsteht ein ganz neues kleines Bauquartier. Mit dem Abriss des Gebäudes Hauptstraße 40 – die ehemalige "Nordsee"-Filiale – wird das nach außen sichtbar. Und viele Passanten wundern sich über die klaffende "Lücke" mitten in der Altstadt.
Ein Ladengeschäft und sechs Wohnungen in Vorder- und Hinterhaus plant der Heidelberger Architekt Jürgen Mayer für die Bad Sodener Investmentgesellschaft Tropos fünf GmbH. Im hinteren Bereich bis hin zur Plöck plant die H + G-Bank Wohnungen und Seniorenwohnungen. Die Tropos fünf GmbH hatte das Gebäude in der Hauptstraße von einer Erbengemeinschaft erworben. Wegen massiver baulicher Mängel – die Holzelemente entpuppten sich etwa als größtenteils marode –, so Geschäftsführer Bernd Kirchner, habe man sich für einen Neubau entschieden. Die geplante klassische Fassade gefiel dem Gestaltungsbeirat der Stadt Heidelberg bei dessen Sitzung im Herbst 2020, passt sie sich doch an die Häuser in der Nachbarschaft an.
Was die Experten zusätzlich vorschlugen, haben Architekt und Bauherr inzwischen eingeplant: geteilte Fenster, eine Natursteinverkleidung für den Sockel und eine Gebäudeerhöhung, damit die Proportionen der Geschosse den benachbarten Fassaden mehr entsprechen.
Über dem Erdgeschoss für gewerbliche Nutzung entstehen ein Vorderhaus mit vier Wohnungen und ein Hinterhaus mit zwei Wohnungen, alle mit Balkon versehen und barrierefrei per Aufzug zu erreichen. Zwei der unteren Wohnungen sollen sich einen begrünten Innenhof teilen, und Architekt Mayer folgte auch einer weiteren Anregung aus dem Gestaltungsbeirat: Die Dachterrasse des Hinterhauses wird begrünt und bekommt sogar eine kleine Spielfläche.
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Baubeginn soll im Herbst sein. Der Investor rechnet mit der Fertigstellung des Projekts zum Ende des nächsten Jahres. Die allgemeinen Engpässe bei Materiallieferungen in der Bauwirtschaft verspürt teilweise auch seine Firma, so dass nicht so exakt geplant werden kann. Kirchners Investmentgesellschaft baute und baut in vielen Innenstädten Gebäude für Handel und Wohnen, etwa auch in Singen, Offenbach ("Woolworth") oder Heilbronn.



