Neckargemünd

Neuer Rewe-Markt soll im August eröffnen

Die Bauarbeiten biegen auf Zielgerade ein. Nach dem Zoff um die Parkplatz-Begrünung sind weitere Bäume geplant. Auch eine Photovoltaik-Anlage ist vorgesehen.

04.07.2021 UPDATE: 05.07.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 43 Sekunden
Restarbeiten außen und vornehmlich die Haustechnik im Innern fehlen: Dann kann der neue Kleingemünder Rewe-Markt eröffnen. Foto: Alex

Von Christoph Moll

Neckargemünd. Nach zahlreichen Verzögerungen ist die Fertigstellung des neuen und 1500 Quadratmeter großen Rewe-Markts in Kleingemünd nun tatsächlich in Sicht: "Wir rechnen mit einer Eröffnung im August 2021", teilte Werner Kroffl von der mit dem Großprojekt betrauten "IBB Immobilien-, Bauträger- und Baulanderschließungsgesellschaft" mit Sitz in Mannheim auf RNZ-Anfrage mit. Ursprünglich sollte es bereits im Jahr 2018 so weit sein. Zuletzt hatte das Bauvorhaben im Gemeinderat für Kritik gesorgt, da auf dem Parkplatz nur wenig Begrünung geplant sei. Doch hier soll nun tatsächlich nachgebessert werden.

"Bis auf ein paar Restarbeiten sind alle Arbeiten an der Gebäudehülle und auch der Großteil der Innenausbauarbeiten ohne Haustechnik erfolgt", so IBB-Geschäftsführer Kroffl. Vor Kurzem wurden die restlichen Fenster im Verkaufsraum und die Außenanlagen fertiggestellt. Und es begannen die Haustechnikgewerke wie Elektro, Lüftung, Heizung und Sanitär. "Wir gehen von einer Fertigstellung und Übergabe an Rewe bis Ende Juli aus", so Kroffl. Dann folge die Einrichtung des Marktes durch Rewe.

Der bestehende Markt an der Neckarsteinacher Straße soll bekanntlich zu einem Getränkemarkt umgebaut werden. In den nächsten Wochen wird wohl zunächst der bestehende Parkplatz großflächig erneuert. Der Bestandsmarkt soll für ein paar Wochen schließen und dann gemeinsam mit dem neuen Markt eröffnet werden. "Für die Kunden des Rewe-Bestandsmarktes steht in der Zeit der Renovierung des Parkplatzes dann der westliche Teil des Parkplatzes des neuen Rewe-Lebensmittelmarktes zur Nutzung zur Verfügung", so Kroffl.

Auf dem neuen Markt soll übrigens auch eine Photovoltaikanlage entstehen, obwohl das Dach Richtung Norden geneigt ist. "Die Dachausrichtung stört nicht", so der Geschäftsführer. "Wir prüfen derzeit eine Ost-/Westausrichtung der Module." Die Module würden geringfügig aufgestellt. "Es funktioniert aber auch eine dachparallele Montage, auch wenn das Pultdach in Richtung Norden ausgerichtet ist", betont Kroffl.

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Zum Streitpunkt der fehlenden Parkplatz-Begrünung wies ein RNZ-Leser darauf hin, dass auf einer Visualisierung des Marktes aus dem Jahr 2017 noch viele Bäume eingeplant gewesen seien. "So wurde dem Gemeinderat das Vorhaben wohl schmackhaft gemacht", meinte der Mann. "Am Rand des Parkplatzes sind gemäß der Genehmigungsplanung schon immer Bäume vorgesehen", betonte Kroffl nun. Stadtsprecherin Petra Polte erklärte auf RNZ-Anfrage, dass es in dem Bereich des neuen Rewe-Marktes keinen Bebauungsplan und damit auch keine "grünordnerischen Festsetzungen" gibt. Baurechtlich angeordnet sei die Pflanzung von Bäumen auch nicht. Die Anzahl der geplanten Bäume habe im Verfahren immer weiter abgenommen.

Hintergrund

> Der neue Rewe-Markt in Neckargemünd-Kleingemünd hinter dem Opel-Autohaus – früher VW Bernhardt – an der Neckarsteinacher Straße, also der Bundesstraße B 37, wird seit über einem Jahr gebaut. Zu den Verzögerungen hatten zuvor auch Verhandlungen mit der Stadt geführt. Denn

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> Der neue Rewe-Markt in Neckargemünd-Kleingemünd hinter dem Opel-Autohaus – früher VW Bernhardt – an der Neckarsteinacher Straße, also der Bundesstraße B 37, wird seit über einem Jahr gebaut. Zu den Verzögerungen hatten zuvor auch Verhandlungen mit der Stadt geführt. Denn die Stadt hatte darauf gepocht, dass der Markt – wegen der dann höheren Gewerbesteuereinnahmen – von einem selbstständigen Kaufmann geführt wird. Schließlich einigte man sich allerdings auf den Tausch zweier Grundstücke. Eines davon liegt im Bereich des neuen Marktes, das der Stadt gehörte und für den Bau unerlässlich ist. Das andere ist das Grundstück des bisherigen Getränkemarktes, der anders genutzt werden soll. Dieses verpachtet die Stadt künftig an Rewe. Die jährliche Pacht orientiert sich an der Höhe der zu erwartenden Gewerbesteuer von etwa 54.000 Euro. Der bisherige Markt war dem Handelsriesen zu klein geworden. Eine Erweiterung scheiterte auch daran, dass das Gebäude auf acht Grundstücken von fünf Eigentümern steht und einem englischen Immobilienfonds gehört. cm

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Bürgermeister Frank Volk hatte eingeräumt, dass das Thema "durchgerutscht" sei. Er habe aber, so Polte, die Anfrage des Gemeinderates nach der Beschattung des Parkplatzes zeitnah an Rewe weitergeleitet und die Antwort erhalten, dass der Parkplatz schon weitgehend fertiggestellt sei, Bäume inmitten des Parkplatzes sehr viel Aufwand bedeuten würden und nicht sehr nachhaltig seien. "Es hat sich in der Tat gezeigt, dass Bäume, die inmitten von Pflasterung stehen, schlechte Chancen auf ein gesundes Anwachsen haben, da meist zu wenig Wasser vorhanden ist", so Polte. "Die Bauherren hatten jedoch die Bereitschaft erklärt, im Bereich der Grünanlagen weitere Bäume zu pflanzen."

Und tatsächlich: "Wir haben nach der Diskussion im Gemeinderat jetzt aber noch zugesagt, dass wir ein paar Bäume mehr als in den Baugenehmigungsplänen vorgesehen pflanzen werden", erklärte Investor Kroffl nun. Unter anderem aus Platzgründen seien weniger Bäume geplant, da IBB das größte von drei Flurstücken an der Kurpfalzstraße, die in der Präsentation 2017 noch enthalten waren, nicht wie vorgesehen erwerben konnte. "Der Gemeinderat hat dort einem anderen Interessenten für dieses Grundstück seine Zustimmung zur Errichtung eines Studentenwohnheims gegeben", so Kroffl weiter. "Für uns war der von den Verkäufern dieses Flurstücks angesetzte hohe Grundstückskaufpreis nur für eine Parkplatznutzung wirtschaftlich nicht darstellbar."

Und warum ist der Parkplatz so stark versiegelt? Dies ist bekanntlich ein weiterer Kritikpunkt. Polte erklärte dazu, dass laut Genehmigung die komplette Entwässerung über den Mischwasserkanal vorzunehmen sei. "Begründet wurde dies mit einem Bodengutachten eines Fachbüros, das anlässlich der geologischen Erkundung wasserstauende Schichten auf der gesamten Fläche bis in eine Tiefe von mehreren Metern festgestellt hat", so die Stadtsprecherin. "Damit musste auf eine Versickerung verzichtet werden."

Der Rewe-Markt ist übrigens nicht der einzige neue Supermarkt in der Stadt am Neckar. Auf dem früheren Ortho-Areal an der Bundesstraße B 45 am Stadtausgang Richtung Bammental eröffnet diese Woche ein neuer Edeka-Markt.

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