Die volle Dosis Kunst in Heidelberg
Das Festival kehrt Ende Juli ins Patrick-Henry-Village zurück. Dort wird dann auch ein neues Hauptquartier eröffnet.

Von Philipp Neumayr
Heidelberg. Es war einer der Heidelberger Kulturhöhepunkte des Pandemiejahres: Der Auftritt von Rapper Samy Deluxe auf der South Gettysburg Avenue im August 2020, als Hunderte Menschen gleichzeitig tanzten und die Arme in die Luft warfen. Jetzt steht fest: Auch 2021 kehrt das Leben in den Süden von Patrick-Henry-Village (PHV) zurück. Zwischen dem 29. Juli und 8. August findet dort die siebte Auflage des Metropo-link-Festivals für urbane Kunst statt.
Wird es "ein super Sommer", so wie es der Epidemiologe Karl Lauterbach im Januar voraussagte? "Ich kann da nur für unser Programm sprechen – und da sage ich auf jeden Fall: Ja!", so Festivalkurator Pascal Baumgärtner. Wie schon in den letzten Jahren erwartet das Festival-Publikum wieder ein Mix aus Streetart, Installationskunst, Livemusik und Diskussionsformaten. Neu ist diesmal jedoch die Eröffnung der "Metropolink’s Commissary" im ehemaligen Supermarkt der Amerikaner. In dessen nördlichem Teil ist derzeit das Zentrale Impfzentrum untergebracht, im südlichen Teil, der früheren Lagerhalle, entsteht nun das neue Festival-Hauptquartier – und eine der größten Galerien für urbane Kunst in Deutschland, wie Baumgärtner verspricht. Ab dem 29. Juli soll der Ort für alle Gäste frei zugänglich sein. Zu sehen gibt es dann sowohl Leinwandarbeiten als auch neueste Streetart, unter anderem von Samy Deluxe, der dort mit anderen Künstlern aus aller Welt mehrere Tage lang malen wird.
Anders als im letzten Jahr, als der Rapper die einzige Zugabe des Festivals gab, werden 2021 laut Baumgärtner gleich mehrere Zugaben gefeiert. Diese "Overdose" ("Überdosis"), wie es der Kurator ausdrückt, umfasst sieben Zusatzveranstaltungen im August, darunter Großkonzerte wie der Auftritt der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz.
Allein in PHV sind insgesamt 15 Veranstaltungstage geplant. Wie schon 2020 sollen bis zu 500 Gäste gleichzeitig mit Ticket auf die Fläche dürfen. "Wir hoffen aber auf mehr", sagt Baumgärtner. Denn noch sei nicht klar, wie genau die Vorgaben Ende Juli aussehen. Doch auch außerhalb des ehemaligen Militärareals entstehen weitere Kunstwerke, unter anderem erneut am Hauptbahnhof, wo das Künstlerduo "PichiAvo" im letzten Jahr ein 165 Quadratmeter großes Kunstwerk oberhalb des nördlichen Gebäudezugangs geschaffen hat.
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Wer nicht mehr bis zum Festivalbeginn Ende Juli warten will, kann bei den "Urban-Romantic-Touren" schon jetzt in die Streetart eintauchen, denn "Metropolink" bietet in den nächsten Wochen verschiedene Touren zu den bekanntesten öffentlichen Kunstwerken der Stadt an. Ein Guide informiert jeweils über die Hintergründe der Graffiti und der Streetart sowie über die Biografien der jeweiligen Künstlerinnen und Künstler. Eine Fahrradtour (Teilnahmegebühr: 15 Euro) findet jeden Donnerstag um 18 Uhr statt und startet abwechselnd am Café am Römerkreis oder am Hauptbahnhof; die Route wird vorab bekannt gegeben. Mit dem Bus (Teilnahmegebühr: 25 Euro) geht es an drei Samstagen – 19. Juni, 3. Juli und 17. Juli – bis auf den Emmertsgrund. Für alle Touren anmelden kann man sich per E-Mail an: tour@metropolink-festival.de.



