TSG Hoffenheim gegen Gladbach

Kramaric trifft bei irrer Aufholjagd (Update)

Die TSG dreht gegen Mönchengladbach einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg.

21.04.2021 UPDATE: 21.04.2021 22:06 Uhr 1 Minute, 55 Sekunden
Hoffenheims Ryan Sessegnon (l-r), Torschütze Andrej Kramaric und Ihlas Bebou jubeln über das Tor zum 3:2. Foto: dpa

Von Achim Wittich

Sinsheim. Nach zuletzt zwei torlosen Remis gegen Leverkusen und in Leipzig und zuvor drei Niederlagen wollte die TSG Hoffenheim am Mittwochabend gegen Borussia Mönchengladbach endlich wieder einen Sieg bejubeln. Es gelang. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß ging am 30. Spieltag nach einer irren Aufholjagd nach der Pause mit einem 3:2 (0:2)-Sieg vom Rasen in Sinsheim und kann am Samstag (15.30 Uhr) im Ländle-Derby beim SC Freiburg dafür sorgen, dass sich mit Abstiegssorgen niemand mehr beschäftigen muss.

"Keine Mauertaktik" werde er ausgeben, hatte Hoeneß am Dienstag die RNZ-Frage beantwortet, ob er ein drittes 0:0 in Serie dankend annehmen würde. Den ersten Adrenalinschub für Gladbachs Torwart Tobias Sippel gab es in der dritten Minute, doch Christoph Baumgartners knapp über der Grasnarbe angesetzter Flugkopfball rauschte rechts an seinem Kasten vorbei. "Bewegung ohne Ball", forderte Marco Rose von seinen Spielern nach zehn Minuten lauthals am Spielfeldrand. Der VfL-Trainer, bald ein Dortmunder Borusse, konnte mit der Anfangsphase seiner Schützlinge nicht zufrieden sein. Dabei hatten die doch gerade Eintracht Frankfurt mit dem zukünftigen Gladbacher Adi Hütter 4:0 aus dem eigenen Stadion gejagt.

Zudem brachte der zweite Aufreger des Spiels seinem Team nichts ein. Grillitsch berührte Neuhaus in der 13. Minute im Strafraum, doch der Videobeweis fiel negativ für den Klub vom Niederrhein aus. Kein Elfmeter! Dafür aber "Fohlen"-Glück, als Skovs abgefälschter Schuss nur ein kleines Stückchen zu hoch über Gehäuse flog. Die Glücksgefühle wurden beim Rautenklub noch stärker. Thuram lief Posch auf und davon, sein Zuspiel verwertete Plea zum 0:1 (25.). Vergeblich monierten die Hoffenheimer einen regelwidrigen Einsatz des Vorbereiters. Der Franzose hatte im Hinspiel "Poschi" ins Gesicht gespuckt und war anschließend vom DFB-Sportgericht für sechs Partien aus dem Verkehr gezogen worden.

Des einen Glück ist bekanntlich des anderen Leid. Bebou knallte nach etwas mehr als einer halben Stunde den Ball an den linken Pfosten der Gladbacher (31.). 1899 war der Willen keineswegs abzusprechen. Doch wie man effektiv vorgeht, bewies ihr Gegner beim 0:2 Sekunden vor der Pause. Lazaro schockte die Hausherren (45+1). Erstaunlich allerdings, wie unbedarft dabei vor allem Posch (wieder gegen Thuram) seine Verteidigungsarbeit verrichtete.

Auch interessant
TSG Hoffenheim: Nach den Bullen sollen die Fohlen gezähmt werden
TSG Hoffenheim: Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß warnt vor der Super League

Drei Minuten nach dem Wiederanpfiff sorgte Andrej Kramaric mit seinem Anschlusstreffer aus kurzer Distanz für Hoffnung bei "Hoffe"(48.). Und es sollte noch besser kommen: Nach exakt einer Stunde war nach Bebou nach tollem Zuspiel von Pavel Kaderabek zur Stelle (60.). Der Dorfklub hatte augenscheinlich von faden Nullnummern genug, drückte mächtig aufs Gaspedal. Unglaublich: Wieder Kramaric drehte die Begegnung mit seinem Treffer zum 3:2 (65.).

"Da ist noch was drin" brüllte Sippel fast verzweifelt über den Platz, doch die TSG dachte gar nicht daran, das so hart Erkämpfte jetzt noch einmal aus der Hand zu geben. Eine famose Leistung. Hoeneß hatte sein Versprechen gehalten: Von einer "Mauertaktik" konnte wahrlich nicht gesprochen werden – ist ja auch schöner so.

Hoffenheim: Baumann - Kaderabek, Posch, Richards, Sessegnon - Samassekou, Grillitsch - Kramaric (90.+1 Bogarde) - Skov (63. Adamyan), Bebou, Baumgartner (83. Nordtveit)

Mönchengladbach: Sippel - Lainer (86. Traore), Ginter, Elvedi, Bensebaini (68. Zakaria) - Kramer (75. Herrmann), Neuhaus - Hofmann, Lazaro - Thuram (68. Wolf), Plea (68. Embolo)

Schiedsrichter: Siebert

Tore: 0:1 Plea (25.), 0:2 Lazaro (45.+1), 1:2 Kramaric (48.), 2:2 Bebou (60.), 3:2 Kramaric (65.)

Update: Mittwoch, 21. April 2021, 23.07 Uhr

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.