Rhein-Neckar Löwen gegen RK Nexe

Zähes Ringen für zwei Törchen

Die Löwen gewinnen das umkämpfte Hinspiel bei RK Nexe mit 27:25.

23.03.2021 UPDATE: 23.03.2021 21:15 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden
Linksaußen Jerry Tollbring traf siebenmal und vergab nur einen Wurf. Foto: vaf

Von Tillmann Bauer

Heidelberg. Einweihungs-Partys mit geladenen Gästen gab’s vor Corona. Mittlerweile haben wir uns aber alle daran gewöhnt, auf Geselligkeit zu verzichten und uns auf das Wesentliche zu fokussieren – in diesem Fall: die Einweihung an sich.

So bleibt auch den Handballern der Rhein-Neckar Löwen nichts anderes übrig. In einer knappen Woche wird man die erste Partie der Vereinsgeschichte im neuerrichteten Heidelberger SNP Dome austragen, das gab der Klub in einer Mitteilung bekannt – es wird das Achtelfinal-Rückspiel in der EHF European League gegen die Kroaten von RK Nexe Nasice sein. Dass dies für die Badener dann ein nicht nur historischer, sondern auch sportlich erfolgreicher Auftritt wird, ist am Dienstagabend wahrscheinlicher geworden.

Denn die Löwen haben den Grundstein für den Viertelfinal-Einzug gelegt, in Nasice einen hart umkämpften 27:25 (13:14)-Auswärtssieg eingefahren und sich dadurch ein kleines Polster für ein gelungenes Premieren-Fest ohne Zuschauer herausgeworfen.

"Es war sehr intensiv und sehr körperbetont", sagte Trainer Martin Schwalb: "Aber wir haben uns reingekämpft und haben jetzt den Auswärtssieg. Das ist erst mal wichtig. Jetzt ist quasi Halbzeit."

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Sogar Jennifer Kettemann machte den Kroatien-Trip mit. Die Geschäftsführerin begleitete die Mannschaft im Charterflieger und schaute sich das Spiel einsam auf der verwaisten Tribüne hinter der Auswechselbank an. Das zeigt, dass der europäische Wettbewerb für die Löwen durchaus von Bedeutung ist. So machte auch Rekordspieler Patrick Groetzki kürzlich gegenüber der RNZ aus den internationalen Ambitionen keinen Hehl. Er sagte: "Wir wollen weiterkommen, wir wollen ins Final Four – und am liebsten auch das Ding gewinnen."

Die Ziele sind groß, doch auch Löwen-Chefin Kettemann sah, dass der Motor in Kroatien gewaltig stotterte. Gegen die sehr harte Deckung fand ihre Mannschaft kaum Lösungen, Tore generell waren Mangelware, weil beide Teams nicht immer mental bei der Sache waren und sich viele Fehler leisteten. Es war zähe Kost.

So versuchte es Coach "Schwalbe" im Rückraum zunächst mit Lukas Nilsson und Niclas Kirkelokke. Die wirkten aber beide – vor allem Nilsson machte einen sehr unglücklichen Eindruck – so verunsichert, dass prompt nach einer Viertelstunde Romain Lagarde und Albin Lagergren auf der Platte standen. Überzeugen konnten in diesem stets engen Spiel vor allem Linksaußen Jerry Tollbring (7 Tore) und Torwart Andreas Palicka (31 Prozent gehaltene Würfe).

Sowohl im ersten, als auch im zweiten Abschnitt hatte man häufig den Eindruck, die Löwen hätten sich etwas stabilisiert und könnten sich nun ein größeres Polster herausspielen – bis die Kroaten dann aber doch immer wieder hartnäckig zurückschlugen.

So geht’s ins Rückspiel mit einem kleinen Polster von zwei Törchen. Die Löwen sind gewarnt, können aber zuversichtlich auf einen gelungenen Einstand in Heidelberg hoffen. Auch wenn es sicherlich ein ganz anderes Gefühl sein wird, irgendwann in einem mit über 4000 Menschen gefüllten SNP Dome aufzulaufen.

Nexe: Pribetic 3, Severec 5, Jaganjac 7, Jelinic 1, Kevic 2, Pesic 2, Bakic 1, Jaman 1, Mileta 3.

Löwen: Schmid 2, Gislason 2, Tollbring 7, Kohlbacher 3, Nielsen 2, Groetzki 3, Kirkelokke 2, Patrail 1, Lagergren 1, Ahouansou 3, Lagarde 1.

Strafminuten: Jaganjac 4, Mrdenovic 6 (rot), Jelinic 2, Bakic 2 – Nielsen 2, Lagergren 2, Tollbring 2.

Stenogramm: 3:1 (5.), 4:3 (10.), 7:5 (15.), 9:9 (20.), 11:13 (25.), 14:13 (Halbzeit), 15:16 (35.), 19:18 (40.), 22:21 (45.), 22:23 (50.), 24:26 (55.), 25:27 (Ende).

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