Altersheim-Verein beteiligt sich an Genossenschafts-Ausschreibung
Die Bewerbung ist abgeschickt. Aus dem Gebäude soll nun ein Effizienzhaus werden.

Von Rainer Hofmeyer
Eberbach. Zwei Aufgaben bewegen derzeit den Vorstand des Vereins Stiftung Altersheim Eberbach. Bekanntlich hat er nach dem Umfrage-Votum der Mitglieder vom Juni vergangenen Jahres die Gründung einer Genossenschaft auszuloten, in die das Schmeißer-Stift eingebracht werden soll. Und da nutzt das Gremium in einem ersten Schritt die Ausschreibung des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes, der dem Gewinner des Wettbewerbes professionelle Unterstützung bei der Gründung einer Genossenschaft zukommen lassen wird.
Die zweite große Aufgabe ist die Planung und Gründung der Genossenschaft selbst, die im Vorstand derzeit als einzige Lösung des Dilemmas Schmeißer-Stift gesehen und letztlich wohl der Mitgliederschaft zur Entscheidung vorgelegt werden wird.
Rechtzeitig vor dem Bewerbungsschluss hat der Verein in der vergangenen Woche die Unterlagen an den Genossenschaftsverband abgesandt. In der Beschreibung des Konzeptes wurde das Betreute Wohnen herausgestellt, das in geplant 34 Wohnungen verwirklicht werden soll. Weil aus dem Gebäude ein Effizienzhaus werden soll, kann ein Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau über 4,08 Millionen Euro mit einem Negativzins beansprucht werden. Das ganze Vorhaben, das seit über einem Jahrzehnt leerstehende und vergammelnde Schmeißer-Stift wiederzubeleben, ist nach derzeitiger Rechnung insgesamt 8,8 Millionen Euro teuer.
In der Bewerbung führt der Altersheim-Verein zahlreiche Partner an, die Absichtserklärungen für eine Unterstützung abgegeben haben. So wird die Evangelische Sozialstation genauso genannt wie das Pflegenetzwerk Eberbach und das geplante Generationen-Café zur Rose. Das laut Ausschreibung nötige wohlwollende Wort der Stadt wurde gleich mitgeliefert. Der Gemeinderat hat in seiner vorletzten Sitzung entsprechend votiert.
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Die Unterstützung der Profis vom Genossenschaftsverband steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass das Konzept in allen Phasen überzeugt, von der Einbindung in das betreffende Stadtquartier bis hin zu den Angeboten für die potenziellen Bewohner. Denn nur der Gewinner erhält das ganze kostenlose Paket. Wenn es nicht zur erhofften Preisverleihung kommt, ist der Verein wieder auf sich allein gestellt. Dann muss er die Planungen für die Umwandlung des Schmeißer-Stifts in eine Genossenschaft allein stemmen. Die Grundzüge sind jedoch schon angedacht.
Das genossenschaftlich geführte Haus soll aus dem Verein ausgegliedert und vom Pflegeheim "Lebensrad" getrennt geführt werden. 64 Anteile zu je 80.000 Euro stehen in der Planung, wobei der Verein selbst 23 Scheine übernehmen soll. 34 Einheiten könnten vor allem möglichen Interessenten für Wohnungen angeboten werden. Investiven Mitgliedern soll der Kauf von Anteilen mit einer prognostizierten Rendite von 1,9 Prozent schmackhaft gemacht werden.
Kräftig spekuliert wird auch auf die Beteiligung der Stadt. Fünf Anteile je 80 000 Euro stellen sich die Vorstandsmitglieder vor. Gespannt wartet man im Verein jetzt auf die Entscheidung des Genossenschaftsverbandes.
Die Abstimmung der Mitgliederversammlung kann letztlich nur auf der Basis des komplett durchgedachten und durchgerechneten Konzeptes erfolgen. Und da wäre der jetzt anvisierte gute Rat der Verbandsexperten durchaus förderlich.



