Obrigheim

Das Baugebiet "Hofäcker" musste abspecken

Beim geplanten Baugebiet in Asbach sind viele Räte skeptisch

01.03.2021 UPDATE: 02.03.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden
Weil man trotz intensiver Bemühungen ein Flurstück nicht erwerben konnte, mussten die Planungen für das Baugebiet „Hofäcker“ geändert werden. Dieses muss nun mit deutlich weniger Platz auskommen, was sich vor allem an der Straßenführung zeigt. Foto: Stephanie Kern

Von Nadine Slaby

Obrigheim. Das geplante Baugebiet "Hofäcker" in Asbach sorgte bei der jüngsten Sitzung des Obrigheimer Gemeinderats für Diskussionen. Bereits in der Septembersitzung 2019 wurde die Aufstellung des Bebauungsplans "Hofäcker" im beschleunigten Verfahren beschlossen. Der damals vorgelegte Vorentwurf, der die Anordnung der Bauplätze um eine Ringstraße herum vorsah, wurde damals gebilligt. Vonseiten der Bürger wurden keine Anregungen oder Bedenken an die Verwaltung herangetragen. Die Stellungnahmen der Behörden und Träger öffentlicher Belange führten zu einigen Änderungen am Planwerk, die Jürgen Glaser vom Ingenieurbüro für Kommunalplanung nun dem Gremium erläuterte.

Die größte Änderung am geplanten Baugebiet stellt die Herausnahme des Flurstücks Nr. 8920 dar. Die Eigentümer dieses Grundstücks möchten sich trotz der Bemühungen des Erschließungsträgers und der Verwaltung nicht am Baugebiet beteiligen. Das Baugebiet fällt damit deutlich kleiner aus. Um die Wohnbaufläche von 1,3 Hektar zu erhalten, wurden 1900 Quadratmeter Grün- und 1800 Quadratmeter Verkehrsflächen im Plan eingespart. Bedeutet: Die Ringstraße aus dem ersten Entwurf ist nicht zu realisieren und weicht einer Stichstraße mit Wendehammer. Auch die geplanten Gehwege fallen weg. Die fünfeinhalb Meter breite Straße gilt als gemischt genutzte Verkehrsfläche.

Vielen Gemeinderäten ist dies aber ein Dorn im Auge. Für die Freien Wähler verlas Luise Wörner eine Stellungnahme. Die Fraktion "begrüßt das Baugebiet nach wie vor". Doch der nun vorgestellte Plan, der zum einen die "exorbitanten Erschließungskosten drücken soll" und zeitgleich ohne das Flurstück Nr. 8920 auskommen muss, sei zu sehr abgespeckt worden. Besonders die Gehwegsituation hinterfragte die Fraktion kritisch, würden sich in einem Neubaugebiet doch erfahrungsgemäß vor allem Familien ansiedeln. Der Wendehammer könne zudem zum Nadelöhr für Lkw werden, oder schlimmer noch für Müllwagen und Räumdienst.

Dies zeige etwa der Blick ins Neubaugebiet Liebold in Obrigheim, so Wörner. Und wenn es das bisher teuerste Baugebiet der Gemeinde – umgelegt auf den Quadratmeter – werde, so sollten die Bürger wenigstens die beste Lösung für ihr Geld bekommen, betonte sie im Namen der Fraktion. Gemeinderäte anderer Parteien sahen die angesprochenen Punkte ebenfalls kritisch. Dies zeigte auch das Abstimmungsergebnis. Die Behandlung der Stellungnahmen wurde mit zehn Ja-, vier Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen beschlossen. Die Billigung des Bebauungsplans mit zehn Ja- und sieben Nein-Stimmen. Zwei Gemeinderäte enthielten sich.

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Über die Änderung der Hauptsatzung der Gemeinde Obrigheim, um Sitzungen ohne die persönliche Anwesenheit von Mitgliedern – sprich: Videositzungen – rechtlich möglich zu machen, bestand dann wieder Einigkeit. "Dies soll nur eine Notfalllösung sein", betonte Hauptamtsleiterin Desirée Prohaska.

Unter "Bekanntgaben und Verschiedenes" verlas Gemeinderat Bernard Lukas (CDU/Bürgerliste) noch eine Stellungnahme zur Erweiterung der Gemeinschaftsschule. Hierin appellierte er, dass man als Schulträger zu seiner Absichtserklärung stehen müsse.

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