Obrigheim

Zwei Kindergärten werden erweitert, Baumaßnahme am Friedhof beendet

Die Gemeinde erweitert Kindergärten in Obrigheim und Asbach - Baumaßnahme am Friedhof Mörtelstein abgeschlossen

13.09.2020 UPDATE: 14.09.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 55 Sekunden
3,1 Millionen Euro sollen Erweiterung und Umbau des evangelischen Kindergartens in Obrigheim kosten. Dafür fiel am Freitag ebenso der offizielle Startschuss wie für die (zeitlich begrenzte) Erweiterung des Kindergartens Asbach um Containermodule. Foto: Nadine Slaby

Von Nadine Slaby

Obrigheim. "Wer will fleißige Handwerker sehen...." – der muss sich nur in der Gemeinde Obrigheim umsehen. Die Kindergartenkinder aus Obrigheim gaben musikalisch den Takt für die Freitagstermine der Gemeindeverwaltung vor. Denn am Freitag standen für Bürgermeister Achim Walter und viele weitere Verantwortliche zwei Spatenstiche und die Besichtigung einer abgeschlossenen Baumaßnahme an. Begonnen wird mit der großen Umbaumaßnahme des evangelischen Kindergartens Obrigheim und der (zeitlich beschränkten) Erweiterung des Kindergartens Asbach. Abgeschlossen ist die Baumaßnahme am Mörtelsteiner Friedhof.

Abgeschlossen ist die Sanierung am Mörtelsteiner Friedhof. Davon machten sich die Verantwortlichen ebenfalls ein Bild. Foto: Nadine Slaby

Die ersten Überlegungen für die Erweiterung des evangelischen Kindergartens in Obrigheim habe man bereits 2017 angestellt, erläuterte Bürgermeister Achim Walter. Schon damals habe sich abgezeichnet, dass die Kinderzahlen stetig steigen. "Unser Kämmerer Thorsten Sienholz hat immer höhere Zahlen präsentiert."

Gemeinsam mit dem Architekturbüro Haberkorn, der evangelischen Kirche Obrigheim als Träger, der Leitung des Kindergartens sowie Eltern und Vertretern des Gemeinderats wurde daraufhin ein Gremium gebildet, das ein Konzept erarbeitete. "Das Konzept wurde dann noch einige Male modifiziert", erklärte Achim Walter. Am Ende war klar, dass die Ideenwerkstatt, Garagen und Öltanks auf dem an den Kindergarten angrenzenden Gelände abgebrochen werden müssen. So wird Platz für einen eingeschossigen Baukörper geschaffen. Hiermit soll der Kindergarten erweitert werden, es gibt dann aber auch Platz für den Bürobereich der evangelischen Kirche. Des Weiteren wird der Außenspielbereich neu gestaltet und es entstehen Parkplätze. Die Kosten wurden mit 3,1 Millionen Euro veranschlagt.

Im April erhielt die Gemeinde die Baugenehmigung und im Juli wurde der Abriss der alten Bestandsgebäude angegangen. "Jetzt geht es weiter", freute sich der Bürgermeister beim offiziellen Spatenstich. Er sei sich sicher, dass es für die Kindergartenkinder künftig viel Spannendes zu sehen gäbe.

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Das griff Architektin Nina Haberkorn auf: Sie regte an, dass es für die Mädchen und Jungen des evangelischen Kindergartens einen Baustellenbesichtigungstag geben sollte. "Damit die Kinder einmal mitten drin sein können." Mit diesem Wunsch stieß sie bei Georg Kispert und Markus Lerch von der Firma Kispert Bau auf offene Ohren. "Das können wir sicher machen", meinte Georg Kispert.

Die Freude über den Beginn der Bauarbeiten von Seiten des Kindergartens brachte Leiterin Ursula Streib zum Ausdruck. "Wir sind bereit, alles auszuhalten, weil wir wissen, dass wir hinterher toll arbeiten können. Für uns geht ein großer Wunsch in Erfüllung." Pfarrer Wolfgang Müller und Kirchengemeinderatsmitglied Rainer Knapp freuten sich, dass der Erweiterungsbau nun umgesetzt wird.

Erweitert wird aber auch der evangelische Kindergarten in Asbach – wenn auch nur temporär. "Es herrschte Platzmangel in den Bestandsgebäuden", so Achim Walter. Bis der evangelische Kindergarten in Obrigheim fertig gestellt ist, musste eine schnelle Zwischenlösung her. Diese kommt nun in Form von 18 Containern, die ab Mittwoch auf der Freifläche hinter dem Kindergarten Asbach aufgestellt werden und für die Dauer von zwei Jahren zwei Gruppen (maximal 44 Kinder) beherbergen können. Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Kinder, die im ev. Kindergarten Obrigheim betreut werden, bleiben dort auch. Die Container sind für neu angemeldete Kinder. Die Kosten belaufen sich auf 230.000 Euro. Auch hier ist Nina Haberkorn für die Planung verantwortlich. "Wir haben nach Tesla angefangen und sind vor Tesla fertig", witzelte Achim Walter. Dass auch hier die Kleinsten eine Baustellenbesichtigung machen dürfen, war Haberkorn erneut ein Anliegen.

Pfarrer Müller freute sich über die Erweiterung und den steigenden Bedarf. "Vor zehn Jahren haben wir mit einer Regelgruppe angefangen", meinte er und gab einen kurzen Überblick über die positive Entwicklung des Kindergartens.

Als sehr positiv und gelungen empfanden Achim Walter sowie die begleitenden Gemeinderäte – Ulrich Halder, Bernard Lukas und Bernd Knaus – auch die Sanierung der Friedhofsmauer in Mörtelstein. Architekten und Gemeinde hätten bei dieser Baumaßnahme gemeinsam unter dem Denkmalschutzamt gelitten – aber es habe sich gelohnt, so der Bürgermeister. Walters Dank ging an Thilo Schlick von der Firma Dengel, die die denkmalgeschützte und einsturzgefährdete Sandsteinmauer wieder in Form brachte. Die Umfassungsmauer wurde vom Efeu befreit, neu aufgesetzt und verfugt. Um sie vor dem Regenwasser auf dem Friedhof zu schützen, wurden die asphaltierten Wege entfernt, eine Drainage verlegt und die Wege gepflastert. Arbeiten, die die Firma Kispert Bau ausführte. Schlosserarbeiten am Tor und am Geländer stehen noch aus. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 207.400 Euro, wovon 10.160 Euro als Förderung vom Landesamt für Denkmalpflege übernommen werden.

Bürgermeister Achim Walter bedankte sich abschließend bei allen ausführenden Firmen, dem Architekturbüro Haberkorn und besonders beim Bauamt, vertreten durch Ortsbaumeister Peter Martin. Sowohl er als auch Nina Haberkorn lobten die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. "Absprachen funktionierten super, alle haben mitgedacht und mitgeholfen, es war wirklich genial", meinte Nina Haberkorn. Besonders dankte sie Peter Martin dafür, dass er "nie den Überblick verloren" habe.

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