Rohrbacher wehren sich gegen RNV-Pläne
Die Straßenbahnen sollen künftig auf den Feldern bei der Haltestelle Rohrbach-Süd geparkt werden. Eine Info-Veranstaltung hierzu findet am Donnerstag statt.

Von Maria Stumpf
Heidelberg. Ihre Botschaft ist klar: "Hände weg vom Rohrbacher Feld!" Rund 80 Demonstranten trafen sich am Dienstagabend auf Einladung des Stadtteilvereins Rohrbach zu einer Protestveranstaltung an der Straßenbahnhaltestelle Rohrbach-Süd. Es geht um die Überlegungen der Stadt und der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), dort im Rahmen der kommenden RNV-Betriebshofumgestaltung in Bergheim die notwendigen Abstellflächen für Straßenbahnen zu schaffen. Rund 6000 Quadratmeter Ackerboden, Gehölzflächen und Biotope müssten dafür weichen, ist nun die Sorge in Rohrbach.
Für die Busse mit alternativen Antrieben soll neben dem Baumarkt im Wieblinger Weg eine neue Abstellfläche entstehen. Laut Karin Weidenheimer, Vorsitzende des Stadtteilvereins und Bezirksbeirätin der CDU, sollen aber rund 20 Straßenbahnen in Rohrbach-Süd abgestellt werden und von dort die täglichen Fahrten ins Stadtgebiet starten. "Das bedeutet tägliche Leerfahrten und Lärmbelastung für Anwohner entlang der Gleistrasse in den sehr frühen Morgenstunden – in Rohrbach, in der Südstadt und in der Weststadt."
Die Pläne von Stadt und RNV bedeuteten auch einen Bau von sieben weiteren Gleisen an der jetzigen Haltestelle, Oberleitungen, Weichen, Zäune, eventuell sogar einer Halle, rechnete Weidenheimer vor. Außerdem sei ein Park & Ride-Parkplatz für 70 Fahrzeuge geplant, was Probleme mit Zu- und Abfahrten durch die Felder mit sich bringe. Weidenheimer geht nicht davon aus, dass es sich "nur um eine Notlösung" während der Umbauarbeiten des Betriebshofs handele. "Diese Abstellanlage wird eine Dauerlösung sein." Als langjährige Bezirksbeirätin habe sie Erfahrungen mit den Planungskompetenzen der Stadt: "Leider hat sie immer wieder gezeigt, dass sich die angedachten Planungen nicht umsetzen lassen und hinterher massiv nachgebessert oder auf gute Ansätze verzichtet werden musste."
Die Bedenken des Stadtteilvereins werden offenbar über die Parteigrenzen hinweg geteilt. Bezirksbeirätin Karin Weber (Bunte Linke) meint überdies, dass man in der Umbauzeit gar keine dezentrale Straßenbahnabstellfläche brauche und am Standort Bergheim ausreichend Flächen "im Wechsel" vorhanden seien. Und man solle endlich auch die Einbeziehung der Flächen bis zum Czernyring prüfen. Darauf verwies auch Stadtrat Michael Pfeiffer (GAL). Larissa Winter-Horn (Die Heidelberger) stellte ökologische Aspekte der Umbaupläne in den Vordergrund ihres Beitrags, Björn Leuzinger (Die Partei) und Frank Wetzel (Grüne) bekundeten ebenfalls ihre Ablehnung der Pläne auf Rohrbacher Flächen.
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Stadt und RNV werden die Neubaupläne für den Betriebshof an diesem Donnerstag auf einer digitalen Zoom-Informationsveranstaltung vorstellen. "Schaut euch das an und bringt euch ein, denn wir sind nicht bereit, zuzusehen, wie unsere Felder zubetoniert werden", appellierte Weidenheimer am Ende der rund einstündigen Kundgebung.
Info: www.heidelberg.de/betriebshof
Zoom-Schalte: Donnerstag, 18. Februar, ab 18 Uhr
Meeting-ID 953 0591 0201
Kenncode 866029
Einwahl auch unter der Telefonnummer: 069/71049922