Badewelt Sinsheim

Ab 2023 könnte gerutscht werden (plus Video)

An der Erweiterung der Badewelt wird weiterhin geplant. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf dem Angebot für Familien.

08.02.2021 UPDATE: 09.02.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden
In Bad Vilbel hat die Thermengruppe Josef Wund im Januar den Bauantrag für ein 200 Millionen Euro schweres Projekt eingereicht. Einige Aspekte des Bauvorhabens sollen auch bei der Erweiterung in Sinsheim miteinfließen. Animation: Thermengruppe Josef Wund

Von Christian Beck

Sinsheim. Bis in der Badewelt wieder geplanscht werden kann, dauert es noch ein wenig. Und wer der Erweiterung entgegenfiebert, muss ebenfalls noch warten. Im Januar hat die Thermengruppe Josef Wund den Bauantrag für eine Therme im hessischen Bad Vilbel eingereicht. Im Gespräch mit der RNZ erklärte Edelfried Balle, Geschäftsführer der Thermengruppe Josef-Wund-Stiftung, dass als nächstes der Bauantrag für die Sinsheimer Erweiterung eingereicht werden soll. Zudem sollen gewisse Aspekte des Bad Vilbeler Projekts auch im Kraichgau umgesetzt werden.

200 Millionen Euro soll das Projekt in Hessen kosten. Geplant sind dort mehr als 30 Saunen, Thermalbecken, Räume für Gesundheitsanwendungen, eine Rutschenanlage und ein kommunales Hallenbad. Manches davon gibt es in Sinsheim bereits, anderes soll mit der Erweiterung kommen.

"Bis 2018 kann man bei uns rutschen", hatte Investor Josef Wund im Jahr 2016 mit Blick auf Sinsheim erklärt. Doch daraus wurde nichts. Im Dezember 2017 kam Wund bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Rechtliche Aspekte mussten daraufhin geklärt werden. Und nun habe die Corona-Pandemie die Erweiterung ebenfalls verzögert, lassen die Verantwortlichen wissen. Doch die Erweiterung werde kommen, das betont sowohl Balle als auch die Sinsheimer Verwaltungsspitze.

Seit Jahren sind Flächen für die Erweiterung vorgesehen, Jahr um Jahr stehen Millionenbeträge im städtischen Haushalt, die die Grundstücksverkäufe erbringen sollen. Doch die Erweiterung sei "das Beste, was Sinsheim mit dieser Fläche passieren kann", betont Baudezernent Tobias Schutz.

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Wann geht es also los? "Wenn es gut läuft, schaffen wir es, den Bauantrag in diesem Jahr noch einzureichen", sagt Balle. Spätestens 2023 soll es aber auf jeden Fall so weit sein. 18 Monate seien für die Bauzeit eingeplant. Wann kann also gerutscht werden? "Wenn wir alles zusammenkneifen, ist Ende 2023 nicht unrealistisch", erklärt der Geschäftsführer.

Klar ist: Erweitert wird in mehreren Schritten. In der ersten Stufe soll der Rutschenpark entstehen. Balle spricht von "sehr vielen Rutschen und Attraktionen". Dabei soll auch digitale Technik zum Einsatz kommen. Ob es sich dabei um VR-Brillen handelt, die beim Rutschen aufgesetzt werden und den Badegast so in eine fremde Landschaft entführen, dazu wollte Balle sich nicht äußern. Doch er betont, dass der Schwerpunkt des ersten Erweiterungsabschnitts auf einem Angebot für Familien liegen wird. "Das fehlt uns am meisten." Ein Hotel soll dagegen nicht Teil des ersten Bauabschnitts sein.

"Die Thermenwelt in Bad Vilbel wird als erstes Projekt ihrer Art in Deutschland nach der LEED Platinum-Zertifizierung geplant", erklärt Pressesprecher Hermann Orgeldinger. Die Abkürzung steht für "Leadership in Energy and Environmental Design", zu deutsch: Führerschaft in energie- und umweltgerechter Planung. Diese hohen Standards in den Bereichen Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Umweltschutz sollen dann auch bei der Erweiterung der Sinsheimer Badewelt beachtet werden. Laut Orgeldinger gehe es dabei beispielsweise um ein ausgefeilteres Wasserrecycling sowie einen hohen Anteil an selbstproduziertem Strom.

Wann die bestehende Badewelt wieder öffnet, ist noch unklar. Im besten Falle klappt das im März, sagt Balle. Man wisse nicht, wie sich die Situation angesichts der Virus-Mutationen entwickle. "Wir leben momentan von der Substanz. Aber wir wollen nicht jammern", sagt der Geschäftsführer. Er rechnet damit, dass der Besucherzustrom bei der Wiedereröffnung groß ist, weil viele Menschen Nachholbedarf bei der Freizeitgestaltung haben. Damit alle einen Platz im Bad finden, soll auch künftig eine Ticket-Vorreservierung angeboten werden, dies habe sich bewährt. "Und wir wollen auch bei der Qualität noch eine Schippe drauflegen", erzählt Balle.

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