Feuerwehr half Katze aus der Patsche
Kater saß in Rohr fest - Zuvor mussten zwei Gewölbekeller ausgepumpt werden

Neckargemünd. (lesa) Zwei Einsätze innerhalb von sechs Stunden bescherten den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr am Dienstag kurz vor den Feiertagen noch einmal ein volles Vorweihnachtsprogramm. Und einer davon nahm sogar ein weihnachtlich-schönes Ende.
Aber von vorne: Um kurz vor 16 Uhr am Nachmittag wurde die Wehr in die Neckarstraße gerufen. Dort waren in Folge eines Wasserrohrbruchs zwei Gewölbekeller mit "größeren Mengen Wasser" vollgelaufen. "Wir wurden als Unterstützung von den Stadtwerken gerufen, um die Keller leer zu pumpen", berichtete Kommandant Dirk Weinmann auf RNZ-Nachfrage. Das Wasser sei vermutlich aus dem Erdreich in die beiden betroffenen Keller gedrückt worden. Nach rund zweieinhalb Stunden konnten die neun Einsatzkräfte samt Kleineinsatzfahrzeug, Gerätewagen-Logistik und diversen Rollcontainern mit Pumpen ihren Einsatz beenden.
Lange dauerte der vermeintliche Feierabend aber nicht: Um 22.20 Uhr ging ein Notruf aus der Nähe des Schützenhauses ein. Dort saß ein Kater buchstäblich in der Patsche. "Das Tier ist irgendwie in ein Regenabwasserrohr gerutscht und konnte sich nicht mehr selbst befreien", erklärte Weinmann. Und mehr noch: "Wenn es sich bewegte, rutschte es immer weiter rein." Glück im Unglück für den Kater: Sein Frauchen, das ganz in der Nähe der Unglücksstelle wohnt, hörte sein Maunzen und verständigte die Feuerwehr. Die rückte mit zwölf Kameraden an und ging mit vereinten Kräften an die Befreiung des Vierbeiners, der laut Weinmann fünf bis sechs Meter von der Öffnung entfernt festsaß.
Was kein einfaches Unterfangen war: "Wir haben zuerst den Schacht an einer tieferen Stelle mit einem Kanaldichtkissen gesichert, damit die Katze nicht noch weiter abrutschen kann", so Weinmann. "Dann haben wir versucht, den Kater dazu zu bewegen, sich zu bewegen." Also versuchte die Eigentümerin, ihren Liebling zu locken, während die Feuerwehrleute einen tieferen Schachtdeckel öffneten, um "von da Krach zu machen, um die Katze nach oben zu scheuchen". Von oben wiederum befestigten die findigen Feuerwehrleute Tücher an langen Holzstangen, an denen sich die Katze festkrallen konnte.
Mit Erfolg: Nachdem der Kater sich festgekrallt hatte, zogen die Helfer ihn mitsamt der Stangen nach oben; zur großen Freude aller – unverletzt. Der Kater sei umgehend von dannen gezogen. "Er musste sich auch erst einmal beruhigen", so Weinmann lachend. Um 1 Uhr konnten schließlich auch die Einsatzkräfte den Heimweg antreten – in dem Wissen, eine gute Tat vollbracht zu haben. Die Besitzerin nämlich, weiß Weinmann, sei "ganz dankbar" gewesen: "Das war fast schon wie ein Weihnachtsgeschenk."