Keine Gartenschau in Leimen und Nußloch
Das Land lehnte die gemeinsame Bewerbung zwar ab, aber über die gelungene Zusammenarbeit dabei ist man stolz.

Leimen/Nußloch. (luw) Der Ministerrat des Landes Baden-Württemberg hat die gemeinsame Bewerbung von Leimen und Nußloch für eine Gartenschau zwischen 2031 und 2036 abgelehnt. Das teilte am gestrigen Dienstagnachmittag der Nußlocher Bürgermeister Joachim Förster unter Verweis auf die Internetseite des Ministeriums für Ländlichen Raum mit. Kurios: Wie Förster auf Nachfrage berichtete, wollten Mitarbeiter der Nußlocher Verwaltung eigentlich gerade auf der Homepage der Landesregierung "etwas wegen Corona" nachschauen – und entdeckten dabei zufällig die Nachricht über die Absage an Leimen und Nußloch.
Die Umfunktionierung der 1919 erbauten Lorenseilbahn von HeidelbergCement als Sesselbahn zwischen beiden Kommunen, darunter eine Trasse als Radweg: Das war ein Teil der Pläne, die die Große Kreisstadt und die Mondspritzergemeinde im Zuge der Bewerbung um die Gartenschau geschmiedet hatten. Doch gestern kam nun die ernüchternde Nachricht: Die Gartenschauen 2031, 2033 und 2035 in Baden-Württemberg gehen an Bretten, Benningen/Marbach und Riedlingen. Zu den "geraden" Jahreszahlen finden jeweils die noch größeren Landesgartenschauen statt. Nach Angaben des Ministeriums gab es insgesamt 17 Bewerber.
"Wir dachten eigentlich schon, dass wir mit der Lorenbahn und der interkommunalen Zusammenarbeit Pluspunkte auf unserer Seite haben", sagte der Nußlocher Rathauschef Förster auf RNZ-Nachfrage. "Unbenommen" sei indes, dass auch die anderen Bewerbungen "sehr gut" seien und die auserkorenen Kommunen "verdient" den Zuschlag erhalten hätten. "Aber ich hatte schon gehofft, dass die Kurpfalz mal wieder in den Genuss dieses Themas kommt." Zumal lediglich eine weitere "Doppel-Bewerbung" von zwei Kommunen gleichzeitig mit im Spiel gewesen sei.
Mit Blick auf den "Drehleiter-Streit" glaubt Förster nicht, dass Nußloch und Leimen nach dem geplatzten Gartenschau-Traum Gefahr laufen, sich zu entzweien. "Das ganze Bewerbungsverfahren hat ja gezeigt, dass die Verwaltungen sehr gut und sehr eng zusammenarbeiten." Alles habe "wie aus einem Guss super funktioniert". So ist Förster weiterhin der Meinung, dass man "in der Sache streiten", aber insgesamt gut kooperieren könne.
Genauso sieht es auch Leimens Oberbürgermeister Hans D. Reinwald: "Wir sind sehr stolz auf die Ideen, die wir gemeinsam geboren haben und werden davon einiges unabhängig von der Bewerbung mitnehmen." Diese sei auch für das "Zusammengehörigkeitsgefühl" der Nachbarn förderlich gewesen.