So geht es im Sanierungsgebiet Güterbahnhofstraße weiter
Rat beschließt Änderung des Entwicklungskonzepts - AGL will Kreisel auf der Umgehungsstraße kippen: "Nicht realisierbar"

Von Christofer Menges
Eberbach. Im Sanierungsgebiet Güterbahnhofstraße soll es weitergehen. In seiner jüngsten Sitzung hat der Eberbacher Gemeinderat eine Änderung des Entwicklungskonzepts beschlossen. Das gilt nun als Grundlage für die weitere Planung. Umstritten bleibt der Kreisverkehr an der Einmündung der Güterbahnhofstraße in die Wilhelm-Blos-Straße.
Die Erdarbeiten für den neuen Kindergarten Regenbogen, der nächstes Jahr gebaut werden soll, laufen bereits. Nun zurrte der Gemeinderat auch die weitere Planung für die Güterbahnhofstraße fest. Schöner Wohnen in der Odenwaldstraße, Büros, Parkplätze in Bahnhofsnähe, Gewerbeflächen, mehr Verkehrs- und Hochwassersicherheit, was für die Jugend: Das sind die Grundzüge.
In der Odenwaldstraße sollen Häuser aufgewertet werden. Auf dem Streifen zwischen Güterbahnhofstraße und Gleisen an der Ampel sind Anwohnerparkplätze geplant. Daneben sollen auf Stelzen drei Gewerbegebäude für Büro und Handel gebaut werden, unter denen weitere Autos parken können. Zwischen den drei Bauten und dem Parkplatz des Rewe-Supermarkts ist ein schmaler Streifen mit öffentlichen Stellplätzen geplant.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite, an der Einfahrt zum Schafwiesenweg, ist ebenfalls ein Gebäuderiegel mit Büros geplant. Er soll von der Straße weg auch als Lärmschutz für den direkt dahinter liegenden Kindergarten dienen.
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Erneuert werden sollen die unter der Straße verlegten Kanale durch die unterirdisch auch der Holderbach fließt. Die Einmündung zum Neuen Weg soll neu gestaltet werden. Auf der anderen Seite des Supermarkts sind ein neues Regenüberlaufbecken und weitere Parkplätze geplant. Von dort bis zum Depot 15/7 am Gleisdreieck sollen bis Ende 2021 die Lagerhallen abgerissen werden. Dort ist dann Raum für neue Gewerbeflächen: rund 3300 Quadratmeter. Zwischen den Gewerbegebäuden und dem Depot sollen ein neues Jugendzentrum und ein 500 Quadratmeter großer Skatepark gebaut werden. Auf der gegenüberliegenden Seite, hinter dem Roten Kreuz, ist Raum für weitere rund 2700 Quadratmeter Gewerbefläche.
Darüber gab es im Gemeinderat auch keine Diskussionen. Nur der geplante Kreisverkehr auf der Landesstraße L2311, durch den die Rückstaus in die Güterbahnhofstraße vermieden werden sollen, stieß auf Kritik: Peter Stumpf (AGL) forderte, den Kreisel aus der Planung herauszunehmen. Die Fachbehörden sprächen sich dagegen aus, der Kreisel sei so "nicht realisierbar". Das sieht die Verwaltung aber anders: Laut Bauamt wäre ein Kreisel an der Stelle auch wegen der Verkehrszahlen durchaus an der richtigen Stelle.
Ob er wirklich umsetzbar ist, müsse bei der genaueren Planung geprüft werden. Bürgermeister Peter Reichert verwies auf den in Eberbach lebenden früheren Stadtentwickler Professor Norbert Relenberg: Der habe einen Kreisverkehr an der Stelle "als ideal angesehen": "Das war ein Mann mit Ahnung, da sollte man sich mit auseinandersetzen." Auch könne möglicherweise auch durch eine anders gestaltete Zufahrt Tempo rausgenommen werden. Das sah auch der Rest des Gemeinderats so: Bis auf die Gegenstimme von Stumpf und eine Enthaltung stimmte er dem geänderten Konzept zu.



