Mosbach

Einrichtung des Obertorzentrums als Impfzentrum ist Mammut-Aufgabe

Der Standort ist gefunden, nun wird Personal gesucht. Die Vision vom DHBW-Kompetenzzentrum bleibt.

03.12.2020 UPDATE: 04.12.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden
Die ersehnten Impfungen gegen das Coronavirus sollen künftig im Obertorzentrum erfolgen. Deshalb sucht der Landkreis Ärzte, Apotheker und medizinisches Fachpersonal. Foto: dpa

Von Alexander Rechner

Neckar-Odenwald-Kreis. Im Eiltempo bereitet sich der Neckar-Odenwald-Kreis auf das große Impfen gegen das Coronavirus vor. Sobald der erste Corona-Impfstoff zugelassen und verteilt ist, will man bereit sein. Mit dem Obertorzentrum steht seit Mittwoch das Impfzentrum für den Landkreis fest. Eine Einrichtung auf Zeit: Denn nach Angaben des Sozialministeriums sollen die Kreisimpfzentren im Land nach aktuellen Plänen bis Juni 2021 bestehen bleiben – eine Verlängerung sei bei Bedarf aber nicht ausgeschlossen.

Auch wenn dort nun erst einmal den Menschen der ersehnte Impfstoff gegen das Coronavirus injiziert werden soll, bleibt die Vision, die man für das Areal des Obertorzentrums entwickelt hat. Nach wie vor sollen dort künftig Studenten der Dualen Hochschule (DHBW) Mosbach büffeln. Aus dem Obertor- soll auf Sicht ein Baukompetenzzentrum der DHBW werden. "Die Entscheidung, das Impfzentrum ins Obertor zu legen, war richtig. Allerdings ist klar, dass es sich dabei nur um eine Lösung auf Zeit handeln kann, bis der Großteil der Impfungen erfolgt ist. Danach muss das Gebäude der DHBW für sein Baukompetenzzentrum zur Verfügung gestellt werden", bekräftigt Minister Peter Hauk gegenüber der RNZ. "Der Standort ist ideal, da er sich zentral zwischen Dualer Hochschule und Innenstadt befindet. Dafür setze ich mich nachdrücklich ein", sagt Landtagsabgeordneter Peter Hauk.

Für Landrat Achim Brötel birgt diese temporäre Nutzung des Obertorzentrums sogar Vorteile. "Dass wir auf die Räumlichkeiten des ehemaligen 'Kaufland' im Obertorzentrum zurückgreifen können, ist sicher ein besonderer Glücksfall – auch und gerade für eine mögliche Nachfolgenutzung als Baukompetenzzentrum der DHBW. Das Gebäude wird auf diese Weise für wenige Monate aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und in Teilbereichen sogar auf Kosten des Landes ertüchtigt", befindet Brötel.

Die ersehnte Corona-Impfung ist eine Mammutaufgabe. Logistisch und personell. Dennoch lässt Achim Brötel keinen Zweifel aufkommen – die Landkreisverwaltung arbeite mit Hochdruck an der Etablierung des Impfzentrums. "Das Thema Impfen ist für viele Menschen so etwas wie der ganz große Strohhalm, an den sie sich mit Blick auf das kommende Jahr klammern. Deshalb werden wir alles daran setzen, dass das Kreisimpfzentrum nicht nur pünktlich starten kann, sondern auch zu einem vollen Erfolg wird", betont der Kreischef. Deshalb gingen Landkreis und Kassenärztliche Vereinigung bereits gestern den wichtigsten Punkt für einen erfolgreichen Betrieb des Zentrums an: die Personalgewinnung.

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Gesucht werden dafür ab Mitte Januar zum einen Ärztinnen und Ärzte sowie Apotheker, die in Vollzeit, über längere Zeiträume oder auch nur tage- und stundenweise gegen entsprechendes Entgelt Aufgaben im Zentrum übernehmen. Ebenso sucht man seitens des Landratsamts ausgebildetes medizinisches Personal.

"Nun haben wir die historische Chance, als Teil der größten solidarischen Hilfsaktion seit Menschengedenken zunächst vielen Menschen der Risikogruppe schnell zu helfen und schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle zu vermeiden. Genauso erhält dann medizinisches Personal durch die Impfung endlich den Schutz, den diese Gruppe verdient. Daher appellieren wir an Ärzte und medizinisches Fachpersonal, uns auch im eigenen Interesse zu unterstützen. Wir brauchen ihre Fähigkeiten, um das Coronavirus endlich in seine Schranken zu weisen", so Landrat Brötel und der Bezirksvertreter der Kassenärztlichen Vereinigung, Dr. med. Christoph Kaltenmaier, unisono.

Info: Ärzte und Apotheker werden gebeten, sich mit Informationen zu Qualifikation/Erfahrung an KIZ-Arzt@neckar-odenwald-kreis.de zu wenden, nicht-ärztliches Fachpersonal an KIZ-MFA@neckar-odenwald-kreis.de. Weitere Infos unter Telefon 0 62 61 / 84 11 11.

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