Targol Dalirazar ist bei "The Voice of Germany" raus (plus Video)
Coach Mark Forster erteilte ihrer Konkurrentin den Vorzug. Die Weinheimerin scheiterte zwar knapp, wurde aber trotzdem gefeiert.

Weinheim. (web) Die Rückmeldung war hart, aber ehrlich: "Das ist jetzt nicht Euer Song gewesen", sagte Mark Forster. Dabei hatten Targol Dalirazar und Natalie Behnisch eine fetzige Performance hingelegt: Die beiden Kandidatinnen in der am Donnerstagabend übertragenen Sat.1/ProSieben-Show hatten den Song "Rain on me" interpretiert. (Original: Lady Gaga und Ariane Grande).
So richtig glücklich war der Erfolgssänger und Coach Mark Forster jedoch weder mit Dalirazar noch mit Behnisch. Daher musste nach dem Wettsingen ("Battle") der beiden eine Entscheidung her. Pech hatte die im Weinheimer Pilgerhaus beschäftigte Dalirazar: Forster erteilte ihrer Konkurrentin den Vorzug.
Gefeiert wurde Dalirazar trotzdem: Sowohl das Pilgerhaus als auch die SRH-Hochschule in Heidelberg freuten sich mit ihrer Kollegin beziehungsweise Dozentin. Immerhin hatte die Musiktherapeutin bei den "Blind Auditions" überzeugt – und wäre bei einer dankbareren Aufgabe und einem anderen Timing vielleicht auch durch die "Battles" und in die "Sing Offs" gekommen.
Aber weder der Elektropop-Song passte so richtig, noch der Auftritt im bereits vierten "Battle": Die meisten "Steal Deals" (Aufnahme bei anderen Coaches) waren schon verbraucht, für Dalirazar gab es folglich keine zweite Chance mehr.
Update: Montag, 23. November 2020, 19.28 Uhr
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Die Musiktherapeutin erzeugte bei der ersten Runde von "The Voice of Germany" Euphorie. Der RNZ erzählte sie vom Dreh.
Weinheim. (RNZ) Sie hat zwar einen Song mit lateinamerikanischen Einflüssen vorgetragen, aber trotzdem hat Targol Dalirazar die Bude gerockt. Die 37 Jahre alte Mitarbeiterin des Weinheimer Pilgerhauses hat das Fernsehpublikum am Donnerstagabend verzückt, als sie in der ProSieben/Sat.1-Show "The Voice of Germany" den Evergreen-Song "Nah neh nah" von Vaya con Dios vortrug. Der Kommentar des finnischen Stars Samu Haber und Dalirazars Reaktion brachten dann noch die Regenbogenpresse in Wallung. Der RNZ hat die Musiktherapeutin ausführlichere Einblicke gewährt.
Als Sie dem Fernsehpublikum vor Ihrem Auftritt in einem Kurz-Porträt vorgestellt wurden, rechnete dieses wohl mit allem. Aber nicht mit "Nah neh nah" von Vaya con Dios. Wie sind Sie auf diesen Song gekommen?
Die Musik von Vaya con Dios (auf Deutsch: "Geh mit Gott") hat mich schon immer begeistert. Ich liebe den Mix aus den in den Liedern vorkommenden, unterschiedlichen Musikstilen. Eine Up-Tempo-Nummer bei "The Voice of Germany" für die "Blind Auditions" zu singen, habe ich als Herausforderung gesehen – und mir das Ziel gesetzt, eine gute Stimmung zu verbreiten.
Samu Haber von Sunrise Avenue meinte danach, der Song sei abgegangen wie eine "Oma im Schnee". Er berief sich auf ein finnisches Sprichwort. Sie scheinen es nicht besonders witzig gefunden zu haben. Und der Boulevard schrie auf. Wie sehen Sie das mit etwas zeitlichem Abstand?
In diesem Moment hätte ich gern Finnisch gekonnt, um das Sprichwort zu verstehen. Als Samu versucht hat, es näher zu erläutern, habe ich auch verstanden, dass es durchaus nicht böse gemeint war, und habe ja auch darüber gelacht. Im Fernsehen kam meine Reaktion vielleicht nicht so locker rüber. Meine Entscheidung, nicht in das Team von Samu und Rea Garvey (Frontmann der Band Reamonn, Anm. d. Red.) zu gehen, hatte aber nichts mit Samus Spruch zu tun.
Warum haben Sie sich dann für Mark Forster entschieden? Ist er Ihr Vorbild?
Als ich auf der Bühne stand, hatte ich das Gefühl, dass er versteht, wie ich gern musikalisch meine Reise fortsetzen möchte. Er ist für mich ein multitalentierter Musiker mit einem besonderen Feinsinn.
Noch eine Frage zur Sendung: Wann wurde diese denn aufgezeichnet? Und wie waren die Dreharbeiten unter Corona-Bedingungen?
Die Dreharbeiten wurden im Sommer aufgezeichnet. An dieser Stelle möchte ich mich bei der Produktion bedanken, für die die Gesundheit der Teilnehmenden stets an erster Stelle stand. Natürlich war es schade, dass wir dadurch stets einen gewissen Abstand zu unseren Coaches und den anderen Teilnehmenden einhalten mussten; wir können aber froh sein, dass die Produktion überhaupt stattfinden konnte.
Warum wollten Sie überhaupt in diese Sendung?
Als Musikerin hatte ich schlicht und ergreifend Lust auf ein Abenteuer.
Haben sich Ihre Erwartungen – abgesehen vom Ausgang, den Sie ja nicht verraten dürfen – erfüllt?
Das erhoffte Abenteuer habe ich auf jeden Fall bekommen. Da ich noch mittendrin bin, versuche ich weiterhin, so viele Erfahrungen wie nur möglich mitzunehmen.
Sie arbeiten als Musiktherapeutin im Pilgerhaus in Weinheim. Was tun Sie dort genau?
Als Musiktherapeutin und Sozialarbeiterin habe ich die letzten fünf Jahre im Pilgerhaus für die Jugendlichen sowie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unterschiedliche therapeutische Angebote erstellt und durchgeführt. Inzwischen habe ich meinen Schwerpunkt etwas verlagert und bin nun zusätzlich in der Projekt- und Organisations-Entwicklung tätig. Ich bleibe jedoch mit Leib und Seele Musiktherapeutin.
ProSieben hat einen Einblick in Ihre Familiengeschichte gewährt. Sie stammen aus dem Iran, aus dem Ihre Eltern auswanderten, sind in Deutschland aufgewachsen. Ist die Verschiedenheit der Kulturen ein Problem – oder empfinden Sie die beiden Perspektiven als bereichernd?
Im Leben wie in der Musik empfinde ich Vielfalt als Bereicherung. Wenn Unterschiedlichkeiten manchmal ungebremst aufeinandertreffen, steckt hier meist das Potenzial, um sich und andere besser kennenzulernen.
Update: Freitag, 6. November 2020, 22.10 Uhr
Noch mehr von Weinheim im Fernsehen
Eine Pilgerhaus-Mitarbeiterin ist bei "The Voice of Germany" mit dabei.
Weinheim. (web) Das Pilgerhaus Weinheim hatte am späten Donnerstagnachmittag noch einen Fernsehtipp für den Abend parat: Wer in diesen tristen Zeiten Aufmunterung brauche, solle sich den Sängerwettstreit "The Voice of Germany" (20.15 Uhr, ProSieben) ansehen. Denn auf der Berliner Bühne ist Targol Dalirazar aufgetreten. Laut Mitteilung arbeitet die junge Frau als Musiktherapeutin in der evangelischen Einrichtung für Jugend- und Behindertenhilfe. Sie stammt aus Heidelberg.

Bei "The Voice of Germany" ist es für sie zunächst zu den "Blind Auditions" gegangen. Für Fernseh-Unkundige: "Blind Auditions" bedeutet, dass eine Frau oder ein Mann einen zumeist bekannten Song anstimmt. Dabei singen die Interessenten beinahe mannshoche Stuhllehnen an, hinter denen sich bundesdeutsche Musikprominenz verbirgt. Der Clou: Der Bewerber oder die Bewerberin aus der "normalen" Bevölkerung muss mindestens einen der etablierten Stars von seinen gesanglichen Qualitäten überzeugen. Wenn dies gelingt, wird sie oder er in ein Team aufgenommen, das der jeweilige Interpret schult – für den weiteren Verlauf des Wettstreits.
Das erzeugt ein gewisses Maß an Dramatik. Während die Kandidaten am Mikrofon alles geben, grübeln die Promis und tauschen zum Teil vielsagende Blicke aus. Hat sich eine(r) von ihnen für einen Bewerber entschieden, drückt er oder sie einen Knopf: und der Stuhl dreht sich herum. Ach, was heißt drücken! Oft wird effektvoll draufgehauen auf den Drehknopf, schließlich sitzen hier "Rockstars".
Für die Amateur-Sänger beutet das: Fährt keine Stuhllehne herum, können sie gleich wieder abreisen. Zeigen mehrere Stars Interesse, dürfen sie sich freuen, müssen aber auch Farbe bekennen – denn sie können sich nur einem ihrer Idole anschließen.
Die Kurpfälzerin Dalirazar wollte laut Pilgerhaus-Mitteilung folgende Interpreten von sich überzeugen: Nico Santos, Samu Haber und Rea Garvey (die Sendung erlaubt auch Stargespanne im Doppelsitzer), Yvonne Catterfeld und Stefanie Kloß oder Mark Forster.
Der Rap-Interpret Sido blieb ihr erspart. Der Erfolgs-Hip-Hopper hatte auch schon mitgewirkt. Und einige der Kandidaten in Grund und Boden kritisiert. Aber wer weiß: Vielleicht reüssiert die Heidelberger Sängerin ja. Das Ergebnis war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt – aber die RNZ drückte Dalirazar die Daumen.