Ein Mosbacher Film, dem noch ein Happy End fehlt
Das Obertorzentrum soll für ein modernes Baukompetenzzentrum der DHBW Mosbach weichen.

Von Alexander Rechner
Mosbach. Eine Vision, die Wirklichkeit werden soll. Mehr noch: Ein Leuchtturm, der weithin strahlen soll. Das strebt Gerhard Lauth mit dem Projekt "Obertorzentrum" an. Mosbachs ehemaliger Oberbürgermeister und Geschäftsführer der Stiftung "Pro DHBW Mosbach" möchte es mit seinen Mitstreitern zu einem Vorzeigeprojekt in ganz Baden-Württemberg machen. Auf dem Areal des heutigen Obertorzentrums an der Ecke Hauptstraße / Alte Bergsteige soll das neue Baukompetenzzentrum der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Mosbach untergebracht werden. Der lang gehegte Wunsch der Hochschule, einen "richtigen Campus" zu haben, könnte damit in Erfüllung gehen.
Damit an dieser prominenten Stelle in der Mosbacher Innenstadt künftig auch Studentinnen und Studenten büffeln, will Gerhard Lauth die Entscheidungsträger des Landes Baden-Württemberg überzeugen. Denn das Bundesland müsste für die Verwirklichung des Projekts ordentlich Geld in die Hand nehmen. "Aber das wäre auch sehr gut angelegt", ist Gerhard Lauth überzeugt. Namhafte Mitstreiter sind bereits im Boot und haben ihre Unterstützung zusagt. "In enger Abstimmung mit Minister Peter Hauk, Landrat Dr. Achim Brötel, MdL Georg Nelius, Oberbürgermeister Michael Jann und unserer Rektorin Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann beschreiten wir nun einen neuen Weg", erklärt Lauth. Statt einem Umbau der derzeitigen Immobilie wird inzwischen ein Neubau angestrebt. "Rein vom Baulichen ist das jetzige Obertorzentrum nicht ideal, deshalb wären ein Abriss und ein Neubau die beste Lösung", meint der ehemalige OB.
Die neue Immobilie soll dabei in das Stadtbild passen. "Wir möchten dort gerne ein Obertor in avantgardistischer Architektur baulich modern interpretieren", schwebt Gerhard Lauth vor. Aus nachhaltigen Baustoffen – mit viel Holz. "Unsere Region heißt Neckar-Odenwald, damit ist der Wald schon gesetzt", erläutert der Geschäftsführer den Hintergrund des Gedankens. Aber das ist längst nicht alles: Die Verantwortlichen denken dabei groß und voraus: Den Klimawandel wollen sie bei diesem Projekt aufgreifen. Die Fassade sollte unter anderem Energie erzeugen und Feinstaub eliminieren können. "Gerade für Großstädte wie Stuttgart, Mannheim oder Karlsruhe wären wir dann hier in Mosbach wegweisend und beispielgebend", argumentiert Lauth für einen Neubau. Mit der Eigentümerin des Bestandsgebäudes, der Immobiliengesellschaft Hamborner Reit AG, habe er dies ebenfalls abstimmt. "Die Vertreter des Unternehmens ziehen voll mit", erläutert er.
Um die Entscheidungsträger von diesem ehrgeizigen Projekt zu überzeugen, habe man sich nun etwas ganz Besonderes einfallen lassen. "Wir haben einen Animationsfilm in Auftrag gegeben", sagt Gerhard Lauth. In diesem soll gezeigt werden, wie sich das heutige Obertorzentrum zu einem modernen Baukompetenzzentrum wandelt. "Das soll zu einem Aha-Erlebnis führen", hofft er. Ein Team – bestehend aus Vertretern der DHBW, Stadtverwaltung, dem Architekten Franz Huber und einer Agentur aus Bad Mergentheim – saß schon zusammen und hat an diesem Film gefeilt. Noch in diesem Jahr soll der Streifen fertiggestellt sein, damit dann die Überzeugungsarbeit beginnen kann.
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Gerhard Lauth ist optimistisch, dass das Projekt am Ende eines durchaus längeren Weges von Erfolg gekrönt sein könnte. "Das Bauingenieurwesen an der DHBW Mosbach ist ein deutschlandweit einzigartiger dualer Studiengang", ergänzt Rektorin Gabi Jeck-Schlottmann. "Zudem ist der Platzbedarf unserer Hochschule anerkannt."
Für die Duale Hochschule Mosbach sei das Areal angesichts der Nähe zum Hauptcampus Lohrtalweg geradezu ideal. "Wir könnten mit diesem Projekt an zentraler Stelle in Mosbach unsere Hochschule bündeln und stärken", betont Gerhard Lauth. "Außerdem hätte dann unsere DHBW ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal, auf das wir alle stolz sein können." Und die Mosbacher Innenstadt wäre aufgrund der räumlichen Nähe auch eine Gewinnerin. Alle Beteiligten würden von der Realisierung profitieren – auch das Land, ist man sich einig. Dies müsse eben nur noch aufgezeigt werden, dazu diene nun auch der Animationsfilm. Hoffentlich mit einem Happy End.



