100 Schüler wieder in den Schulen, 28 in Quarantäne (Update)
Ein Schüler der 7. Klasse der Thadden-Schule wurde positiv getestet. Die Klasse befindet sich nun in Quarantäne.

Die Elisabeth-von-Thadden-Schule in Wieblingen. Archivfoto: privat
Von Anica Edinger
Heidelberg. Nach der Internationalen Gesamtschule (IGH), der Kepler-Realschule sowie der Marie-Baum-Schule hat es nun auch das Elisabeth-von-Thadden-Gymnasium in Wieblingen getroffen: Es gibt den ersten Corona-Fall an der Schule. Wie Schulleiter Heinz-Martin Döpp gestern gegenüber der RNZ bestätigte, wurde ein Kind der siebten Klasse positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Die ganze Klasse wurde deshalb vorsorglich für 14 Tage in Quarantäne geschickt – insgesamt 28 Schülerinnen und Schüler. Laut Döpp werden sie alle in den nächsten Tagen auf das Virus getestet. Lehrkräfte seien nicht betroffen.
"Wir gehen da mit großer Gelassenheit ran", betonte Schulleiter Döpp gestern. Wie alle Schulen hätte sich auch das Thadden seit Monaten auf solche Fälle vorbereitet. Für das Homeschooling sei alles in die Wege geleitet: Mit der Lernplattform Moodle werde ohnehin seit den Schulschließungen im März gearbeitet, zudem werden Videokonferenzen über Microsoft Teams abgehalten. Auch mit dem Gesundheitsamt habe die Kommunikation reibungslos funktioniert. Am Sonntag sei Döpp über den Fall informiert worden, noch am selben Tag seien alle betroffenen Schülerinnen und Schüler der Klasse benachrichtigt worden, damit sie am Montag nicht in die Schule kommen. Döpp habe gleichzeitig Elternvertreter und Lehrerinnen und Lehrer verständigt. Nun hofft der Schulleiter der privaten Schule, dass nicht noch weitere Schülerinnen und Schüler erkranken. Symptome jedenfalls zeige bislang noch kein Kind. Und auch dem positiv getesteten Kind ginge es soweit gut.
Die anderen drei Schulen haben die ersten Coronainfektionen jedenfalls gut überstanden. An drei Schulen – der Marie-Baum-Schule, der Kepler-Realschule und der IGH – hatte es Mitte September jeweils einen Fall in verschiedenen Klassen gegeben. Knapp 100 Schülerinnen und Schüler mussten vorsorglich in Quarantäne. Mittlerweile stellte sich heraus: An allen drei Schulen blieb es jeweils bei dem einen Fall. Die Tests aller Kontaktpersonen der jeweils dort infizierten Jugendlichen seien negativ ausgefallen – und seit gestern ist an allen drei Schulen die Quarantäne beendet und die Schülerinnen und Schüler nehmen wieder am Unterricht teil.
"Wir haben es wunderbar überstanden", berichtete nun auf RNZ-Anfrage Jutta Köhler, Schulleiterin an der Marie-Baum-Schule. Das zeige: "Unser Konzept greift." Und dazu zähle: Abstand halten, Masken tragen und regelmäßige Desinfektionen der Klassenräume. Ähnlich sieht es Roland Maier, Schulleiter an der IGH. "Ob sich die Kontaktpersonen unseres Falls bei diesem angesteckt haben, ist für uns auch ein Gradmesser für das Funktionieren des Systems." Die negativen Testergebnisse der Betroffenen seien deshalb sehr positive Nachrichten gewesen.
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Gleiches gilt für die Kepler-Realschule in Neuenheim. "Alle Kontaktpersonen waren negativ, alle sind wieder zurück an der Schule", berichtet Schulleiter Stefan Klinga. Das gesamte Kollegium habe sich nach Bekanntwerden des Falls freiwillig testen lassen – und auch unter der Lehrerschaft habe sich niemand infiziert. In Sachen Heimunterricht geht die Kepler-Realschule einen besonderen Weg.
Dort wurde der Raum der Klasse, die in Quarantäne musste, als Videokonferenzraum umfunktioniert. So hätten die Jugendlichen "Videounterricht" bekommen. Das hat laut Klinga "ganz gut" geklappt, mal abgesehen von kurzzeitigen Internetverbindungsproblemen. An der IGH wurde unterdessen mit Moodle, an der Marie-Baum-Schule mit Teams gearbeitet. Jutta Köhler berichtet: "Das muss sich alles noch weiter einspielen – und wir lernen aus Fehlern."
Update: Montag, 5. Oktober 2020, 20 Uhr