Auch die RNZ kam in die Zeitkapsel zum Stadtjubiläum
Aus Anlass des Jubiläums "1250 Jahre Eppelheim" wurde im Stadtpark eine Zeitkapsel versenkt - Tag der deutschen Einheit als Höhepunkt des Stadtgeburtstags - Kapsel bleibt bis 2070 unter der Erde

Von Sabine Geschwill
Eppelheim. Egal wer in 50 Jahren am 3. Oktober 2070 die Zeitkapsel im Stadtpark ausgräbt und öffnet: Die luftdicht verschlossene Metallbox hält einiges zum Auspacken und Lesen bereit. Dafür haben Stadtverwaltung und Bürgerschaft mustergültig gesorgt. Eppelheim schrieb am Samstagvormittag selbst ein Stück Geschichte und versenkte für die Nachwelt anlässlich des Jubiläums "1250 Jahre Eppelheim" am 30. Jahrestag der Deutschen Einheit im Stadtpark im Beisein des Jubiläumskomitees, der beiden Stadtprinzessinnen Marina Schmitt und Lana Henschel und der Bürgerschaft eine mit verschiedenen Dokumenten gefüllte Zeitkapsel.

Die 30 Zentimeter hohe Metallbox im A3-Format wurde vor den Augen aller Anwesenden mit Briefen, Grußworten, Wünschen, Jubiläumsprodukten und aktuellen Tageszeitungen befüllt, luftdicht verschlossen und von den Schülerinnen Lynn, Luna und Maxima mit Jubiläumsaufklebern "versiegelt". Die Nachwelt soll anhand der Dokumente und Beigaben etwas über die Menschen, die im Jahr 2020 hier gelebt haben, erfahren, fasste es Bürgermeisterin Patricia Rebmann in ihrer Ansprache zusammen. Das Heute wurde für die Generationen von Morgen dokumentiert.
Christoph Horsch vom Kulturamt und Nico Matthes vom Bauhof der Stadt deponierten die verschlossene Zeitkapsel im ausgehobenen Erdloch. Die beiden Stadtprinzessinnen griffen zusammen mit den Schülerinnen Lynn, Luna, Maxima, Viviane und Maya zum Spaten und bedeckten die Metallschatulle mit Eppelheimer Erde. Und wer weiß? Vielleicht sind in 50 Jahren beim Jubiläum "1300 Jahre Eppelheim" genau diese sieben Eppelheimerinnen live dabei, wenn die Zeitkapsel wieder ausgegraben wird.

Bürgermeisterin Patricia Rebmann gelang es mit ihrem Team vom Kulturamt diesen besonderen Termin im Jubiläumsjahr der Stadt trotz aller Corona-Vorgaben feierlich zu gestalten. Das wussten sogar die Regenwolken zu würdigen und verkniffen sich die Regentropfen bis alle ihr Sektglas auf "1250 Jahre Eppelheim" erhoben und ausgetrunken hatten.
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Nico Matthes hatte anschließend eine wichtige Arbeit zu erledigen: Er platzierte zentimetergenau mit dem Greifarm eines Baggers einen etwa 300 Kilogramm schweren Sandsteinfindling auf dem Zeitkapselgrab. Dafür gab’s Applaus. Mit seinem Kollegen Mehmet Devrim montierte er das fehlende Zaunteil am Zeitkapselbeet, das von den städtischen Gärtnern noch entsprechend insektenfreundlich angelegt wird. Eine Stele mit Informationen kennzeichnet im Stadtpark die Stelle, wo die Zeitkapsel vergraben wurde. Auf ihr ist auch der Wunsch notiert, dass die Zeitkapsel am Freitag, dem dritten Tag des Monats Oktober des Jahres 2070, geöffnet werden soll, damit die Wünsche und Grußbotschaften der Eppelheimer Bürgerinnen und Bürger im Jahr der "1300-Jahr-Feier" als geschichtliche Dokumente die Nachwelt erfreuen.
Zur Aufwertung des Platzes hatte die Stadt auch einen neuen Baum gepflanzt. Der Blauglockenbaum wurde als schöner und schnell wachsender Zierbaum mit positiver Wirkung auf Umwelt, Klima und Insekten beschrieben. Er soll in 50 Jahren im Stadtpark hoffentlich zu einem stattlichen Schattenspender herangewachsen sein.