Land spendiert 292 000 Euro für den "Schwanen"
Umbau zum Bürgerzentrum macht Fortschritte - Es ist eines der letzten Projekte, das über das Quartier-Sonderprogramm gefördert wird

Eppingen. (guz) Rund ein Dreivierteljahr vor der Gartenschau hat die Eppinger Stadtverwaltung eine gute Nachricht aus Stuttgart erhalten: Das Wirtschaftsministerium des Landes fördert weitere 20 städtebauliche Vorhaben im Investitionspakt "Soziale Integration im Quartier", und darunter ist auch der Umbau des ehemaligen Gasthauses "Schwanen" zum Bürgerzentrum. Insgesamt 292.000 Euro wird das Land dafür überweisen.
Dem "Schwanen" soll bekanntlich bei der Gartenschau eine Art Scharnierfunktion zukommen, denn das Gebäude liegt zentral zwischen den beiden Gartenschau-Arealen "Bürgerpark" und "Bachwegle" und wird unter anderem den Ausstellungsbeitrag des Landes beherbergen. Außerdem sollen in der bis dahin neugestalteten Außenanlage Veranstaltungen stattfinden und Besucher bewirtet werden. Nach der Gartenschau soll der "Schwanen" den Eppingern als Bürgerzentrum zur Verfügung stehen, womit ein lange gehegter Wunsch in Erfüllung geht.
Vor gut einem Jahr haben die umfangreichen Umbauarbeiten des hoch aufragenden und derzeit rundum eingerüsteten Gebäudes begonnen. Momentan wird das Dach saniert, ein Lift wird eingebaut und die Haustechnik auf den neusten Stand gebracht. Die Rückseite des Gebäudes wird später mit Holz verkleidet, und der Anbau wird zu einem Aussichtsturm erweitert. Die Kosten werden auf insgesamt 3,2 Millionen Euro geschätzt. Zwei Millionen Euro davon kommen als Fixbetrag aus einem Sonderprogramm vom Land, und die jetzt bewilligte Förderung nimmt der Stadt einen weiteren Teil der finanziellen Last.

Das 1901 im historistischen Stil erbaute Haus liegt im Erneuerungsgebiet "Innenstadt I", hat eine lange und bewegte Geschichte und diente zuletzt dem Eppinger Figurentheater als Spielstätte. Insgesamt stehen hier 350 Quadratmeter Fläche für Veranstaltungen und weitere 650 Quadratmeter als Nutzfläche zur Verfügung. Wie die Räume nach der Gartenschau aufgeteilt werden, muss allerdings noch geklärt werden. Bislang gilt nur als sicher, dass die Integrations- und Seniorenstelle (ISE) hier einziehen wird, außerdem neue Vereinsrefugien entstehen werden und Bürger einzelne Räume für private Veranstaltungen mieten können.
Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hatte sich im Februar 2018 bei einem Stadtrundgang mit der Verwaltungsspitze selbst ein Bild vom "Schwanen" gemacht, aus Zeitgründen allerdings nur von außen. Nun sagte sie in Stuttgart, dass der Investitionspakt als Sonderprogramm der Städtebauförderung in Baden-Württemberg überaus erfolgreich sei und von den Kommunen sehr geschätzt werde. "Denn die öffentliche soziale Infrastruktur leistet als Ort der Integration und des sozialen Zusammenhalts einen wichtigen Beitrag zur Qualität eines Quartiers." Und genau dieses Ziel soll schließlich auch mit dem Bürgerhaus in Eppingen umgesetzt werden.
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Insgesamt fördert das Wirtschaftsministerium im Rahmen des Investitionspakts "Soziale Integration im Quartier" die Sanierung oder Erweiterung von 20 öffentlichen Einrichtungen mit rund sechs Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln. Neben dem Umbau des "Schwanen" in Eppingen werden in der Region auch der Bau eines Bürgerzentrums in der Heidelberger Südstadt und die Modernisierung des Kindergartens in der Ortsmitte Zaisenhausen mit rund 700.000 beziehungsweise 270.000 Euro gefördert.
Der vom Bund im Jahr 2017 aufgelegte Investitionspakt "Soziale Integration im Quartier" befindet sich 2020 im letzten Durchführungsjahr. "Ich bedaure es sehr, dass der Bund den Investitionspakt ’Soziale Integration im Quartier’ nicht fortsetzt", sagte Hoffmeister-Kraut, denn er habe sich bewährt und die Förderlandschaft der Städtebauförderung sehr gut ergänzt. "Umso mehr freue ich mich darüber, dass es uns möglich ist, die Städte und Gemeinden nochmals mit einer beachtlichen Fördersumme zu unterstützen."



