Gastronomie-Konzept für die Gartenschau steht
Geplant sind ein Stadtweiher-Kiosk und Weinstand – Nun wird ein Betreiber gesucht, der sich der Herausforderung annimmt

Von Armin Guzy
Eppingen. Die zunächst diskutierte "große Lösung" mit einem Restaurant am künftigen Stadtweiher ist – zumindest zur Gartenschau – vom Tisch. Stattdessen sollen die Besucher über einen etwa 60 Quadratmeter großen Kiosk an der Ost-Ecke bewirtet werden. Läuft das Geschäft dort gut, ist später aber vielleicht doch ein größerer Bau möglich. Der Gartenschau-Ausschuss hat nun einem entsprechenden Konzept mit insgesamt vier Lokalitäten zugestimmt.
Dass einer Gastronomie mit einer qualitativ hochwertigen Bewirtung zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis eine Schlüsselrolle beim erhofften Erfolg der Gartenschau zukommt, darin sind sich alle einig. Erfahrungen vorangegangener Gartenschauen zeigen, dass etwa 40 Prozent der Besucher auf dem Gelände verköstigt werden wollen, drei Viertel davon alleine in der Mittagszeit. Daher sucht die Stadt nun vorrangig einen einzelnen Gastronomen (oder auch eine Bietergemeinschaft), der dieser Herausforderung auch in den Stoßzeiten gewachsen ist. An Spitzentagen werden immerhin bis zu 5000 Besucher erwartet.
Das ist aber bei Weitem nicht die einzige Vorgabe. Der Bewerber muss, außer im "Schwanen", überdies die gesamte Infrastruktur auf eigene Kosten stellen – daran ist wohl auch die Restaurant-Idee gescheitert – und sich harmonisch in das Gestaltungskonzept der Schau einfügen. Außerdem wird erwartet, dass überwiegend Speisen mit regionalem Charakter angeboten werden, deren Zutaten – samt Zubereiter und Servierer – ebenfalls möglichst aus der Region kommen, dass kein Plastikgeschirr verwendet wird und dass Tee, Kaffee und Zucker aus fairer Produktion stammen. Auf "To-go"-Pappbecher soll ebenfalls ganz verzichtet werden. Im Gegenzug kann ein Wirt hier 129 Tage lang kräftig Umsatz machen – zumindest wenn Wetter und Besucherzahlen stimmen.
Die Haupt-Gastronomie soll am Bachwegle am westlichen Ende des Gartenschaugeländes aufgebaut werden. Dort soll dann ein etwa 600 Quadratmeter großes Zelt mit mindestens 300 Sitzplätzen stehen. Laut dem Konzept sollen sich die Besucher im Zelt an einer "klassischen, aber dennoch attraktiven" Selbstbedienungsstrecke" Gerichte schöpfen. Zudem ist ein zur Elsenz hin ausgerichteter Biergarten mit mindestens 250 Sitzplätzen geplant.
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Das ehemalige Gasthaus "Schwanen", das gerade für mehr als drei Millionen Euro instandgesetzt und zum künftigen Bürgerzentrum umgebaut wird, soll während der Gartenschau bekanntlich als Gelenk zwischen den beiden Ausstellungs-Arealen dienen und den "Treffpunkt Baden-Württemberg", die offizielle Vertretung des Landes, beherbergen. Im noch anzulegenden Biergarten sollen 200 bis 300 Besucher sitzen können, weitere 50 Plätze und eine Ausgabestrecke für Speisen und Getränke sind im Inneren geplant. Weil der "Schwanen" auch nach der Gartenschau als Gastronomie- und Veranstaltungsort genutzt werden soll, stellt die Stadt hier zumindest Küche und Inventar.
Nahe der Hauptbühne in der Elsenz-Aue am östlichen Rand des Gartenschaugeländes sehen die Planer eine 130 Quadratmeter große Gastro-Einheit mit Grill, Beach-Bar und Ausgabestelle für Getränke und kleine Gerichte, 400 überdachte Sitzplätzen und mindestens 200 Sitzplätzen im Außenbereich vor.
Nicht an Bieter ausgeschrieben, weil offenbar bereits weitgehend in trockenen Tüchern, wird ein weiteres gastronomisches Angebot: Am Steinplatz soll ein Weinstand entstehen, der vom Winzerkeller Wiesloch und der WG Schwaigern gemeinsam betrieben wird. Die Gartenschau-Macher hoffen, damit einen ähnlichen großen Erfolg erzielen zu können, wie ihn die "Wein-Villa" auf der Bundesgartenschau in Heilbronn vorgelegt hat. Nach diesem Vorbild wollen die Eppinger nun mit einem Gemeinschaftsangebot aus badischen und württemberger Weinen bei den Besuchern punkten.
"Zwischen den gastronomischen Fixpunkten wird keiner verhungern und verdursten", stellte Michael Mairhofer (SPD) fest, "aber wir wollen auch die Gastronomie in der Stadt mitnehmen und stärken." Bürgermeister Peter Thalmann sicherte zu, sich mit den Altstadt-Wirten zusammenzusetzen. Auf die "Palmbräu" angesprochen sagte Thalmann, die Eppinger Brauerei sei bislang als Teil des Führungsprogramms vorgesehen. Und fügte dann hinzu: "Sie kann sich aber natürlich an der Ausschreibung beteiligen."



