Weinheim

Das Eingewöhnen im neuen GRN Betreuungszentrum ging schnell

Vor einem Vierteljahr zog das GRN-Betreuungszentrum an seinen neuen Standort - Nur noch ein paar Kleinigkeiten müssen gemacht werden

11.08.2020 UPDATE: 12.08.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 17 Sekunden
Der neue Standort des GRN-Betreuungszentrums in der Röntgenstraße mit seinem Garten. Foto: Kreutzer

Von Marco Partner

Weinheim. Es ist noch alles frisch und neu: die Einrichtung, die Zimmer, die Wege, die Umgebung. Im Juni bezog das GRN-Betreuungszentrum sein neues Domizil. 200 Bewohner und 250 Mitarbeiter mussten die Sachen packen und einen neuen Standort beziehen. Gleich zwei große Corona-Testungen mussten Bewohner wie Mitarbeiter über sich ergehen lassen. Beim Umzugstag selbst packten auch Kollegen von den Schwester-Einrichtungen in Schwetzingen und Sinsheim mit an. Auch vom Klinikum, ehrenamtlichen Helfern der Kirche sowie dem Krankentransport Schüler aus Rimbach gab es eine tatkräftige Unterstützung.

Die ehemalige Betreuungseinrichtung in der Viernheimer Straße wird in ein Wohnquartier verwandelt. Das Hauptgebäude, das denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude und auch die Kapelle bleiben dabei erhalten.

Pflegedienstleiterin Sonja Beetz und Heimleiter Henning Hesselmann fühlen sich am neuen Standort des GRN-Betreuungszentrums in der Röntgenstraße mit seinem herrlichen Garten wohl. Foto: Kreutzer

Nun fühlt man sich in der Röntgenstraße schon ziemlich zuhause – auch wenn sich alle noch ein wenig zurechtfinden und sich alles einspielen muss, in den vier Häusern, mit neuen Innengärten und Parkanlage.

Im Veranstaltungsraum ist der Klavierflügel noch zugedeckt. Die große Eröffnungsfeier war aufgrund der Corona-Pandemie (noch) nicht möglich, soll aber bis zum Frühjahr nachgeholt werden. Im Zen-Garten pflegt ein Bewohner bereits die meditativ wirkende Grünanlage. "Jeden Tag wird gerecht und die Blätter aufgesammelt", freut sich Pflegedienstleiterin Sonja Beetz, dass die meisten Bewohner kaum Eingewöhnungszeit in ihrem neuen Umfeld benötigten.

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Auch der Umzug verlief trotz Corona relativ reibungslos. "Die Hauptarbeit hatte das Pflegepersonal. Sie haben schon im Vorfeld Ängste genommen und beruhigt", erklärt Heimleiter Henning Hesselmann. Ein Bewohner lebte zum Beispiel schon 60 Jahre in der alten Einrichtung in der Viernheimer Straße. Auch 20 bis 30 Jahre seien keine Seltenheit. "Vielen war es daher wichtig, dass das Personal die Koffer packt. Sie wollten keine Fremden an ihre Erinnerungsschätze lassen", sagt der Heimleiter über die enge Bindung zu Mitarbeitern und Einrichtung.

Für den Notfall hatte man daher die psychiatrische Einrichtung in Wiesloch kontaktiert. "Falls ein Bewohner dekompensiert, falls alles zu viel wird", erklärt Hesselmann. Letztlich aber lief alles besser als erwartet, stiegen die Bewohner ohne Murren in die Transporter ein und bezogen in der neuen Einrichtung Quartier. Die alten Bindungen und Konstellationen wurden nach Möglichkeit aufrechterhalten. Zum Großteil wurden die Zimmer-Gruppierungen und das Bewohner-Betreuer-Verhältnis aber auch neu zusammengewürfelt.

"Die meisten haben gut zusammengefunden, andere waren traurig über die neue Situation. Daher haben wir nach dem Einzug noch intern kleinere Umzüge ermöglicht", verrät der Heimleiter. Zimmernachbarn von einst besuchen sich nun gegenseitig. Und kleine Kinderkrankheiten müssen noch verbessert werden. Die gläserne Dachpyramide im Foyer ist noch eine kleine Baustelle, die elektrischen Rollläden öffnen noch nicht ganz so, wie sie sollen. Und auch die Fontäne im Garten sprüht längst noch nicht bei voller Kraft.

Vom alten Standort in der Viernheimer Straße hat man den „Steinmann“ gerettet. Foto: Kreutzer

Hier, auf der Parkanlage, hat der Heimleiter auch schon seinen neuen Lieblingsplatz gefunden. "Im Garten unter den Nussbäumen sitzen, mit Blick auf das Feld. Daran kann man sich gewöhnen", betont Hesselmann. Gerade in den ersten Wochen führte der Weg aber noch häufig zur alten Wirkungsstätte. Für Kleinigkeiten, um ein Bild oder eine Stehlampe zu holen. Aber auch, um die Technik abbauen zu lassen, die Öltanks zu leeren, um die einstige in neue Hände zu übergeben.

Und dann schwingt auch etwas Wehmut mit. "Natürlich gibt es eine starke emotionale Bindung zu dem Haus", sagt Beetz, die seit 1999 im Betreuungszentrum arbeitet. Der Park ist schon in kurzer Zeit verwildert. Doch vieles hat man erfolgreich umgepflanzt und "gerettet": wie den Steinmann oder die Glocke der Kapelle. Im neuen Garten ist ein Birnenbaum noch klein, doch schon voller Früchte. Ähnlich sieht es mit den persönlichen Bindungen aus. Sie wachsen und gedeihen an neuer Stelle weiter. Die Seele des alten Hauses hat auch am neuen Standort ihren Platz gefunden.

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