Bürgermeisterin drängt auf Maßnahmen gegen Unfälle auf der L535
Experten-Kommission war zu Besuch - Lob für Feuerwehr - Kommt ein Motorradlärm-Display?

Heiligkreuzsteinach. (ths) Die Bilder der schweren Unfallserie auf der Landesstraße L535 zwischen Heiligkreuzsteinach und Abtsteinach mit drei Toten in diesem Jahr brannten sich bei Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl unlöschbar ins Gedächtnis ein. Deshalb drängt sie schon länger vehement die übergeordnete Behörde zu einer sogenannten Verkehrstagfahrt, die mit Vertretern des Straßenbauamts, der Polizei und des Straßenverkehrsamts stattfand. "Wir haben dabei mögliche Maßnahmen zur Verminderung des Unfallrisikos diskutiert und analysiert", berichtete die Rathauschefin dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung. Pfahl hoffte, dass geeignete Mittel "zeitnah umgesetzt werden, um weiteres Unheil zu verhindern".
Hintergrund
Stoppt Tempokontrolle die Serie?
Zwei Wochen ist sie nun her, die Verkehrstagfahrt zur Aufarbeitung der jüngsten Unfallserie auf der Landesstraße L535 zwischen Heiligkreuzsteinach und Unter-Abtsteinach. Vertreter von Polizei, Straßenbaubehörde,
Stoppt Tempokontrolle die Serie?
Zwei Wochen ist sie nun her, die Verkehrstagfahrt zur Aufarbeitung der jüngsten Unfallserie auf der Landesstraße L535 zwischen Heiligkreuzsteinach und Unter-Abtsteinach. Vertreter von Polizei, Straßenbaubehörde, Straßenverkehrsbehörde und Gemeinde haben die rund 2,2 Kilometer lange und seit dem Jahr 2017 als "Unfallhäufungsstelle" geltende Strecke analysiert. Die Ergebnisse und mögliche Beschlüsse dort diskutierter Maßnahmen stehen noch aus. Dies bestätigte Silke Hartmann, Pressesprecherin des für die Verkehrstagfahrt zuständigen Landratsamtes des Rhein-Neckar-Kreises, auf RNZ-Nachfrage.
Dafür meldet sich nun der "Auto Club Europa" (ACE) zu Wort. "Alleine in diesem Jahr schon drei Tote und viele Verletzte auf der L535 zwischen Unter-Abtsteinach und Heiligkreuzsteinach – so darf es nicht weitergehen", betont Volker Schork als Regionalbeauftragter des ACE für Hessen. Sein Vorschlag: eine permanente Geschwindigkeitsüberwachung auf dieser Strecke. "Und zwar solange, bis entsprechende Maßnahmen zur Entschärfung der gefährlichen, kurvigen und viel befahrenen Motorradstrecke getroffen seien", heißt es in einer Mitteilung. Davon unabhängig ruft der ACE alle Verkehrsteilnehmer zu "einem rücksichtsvollen, defensiven Verhalten im Straßenverkehr" auf. (bmi)
Matthias Wiesinger (SPD) nahm die tragischen Unfälle zusätzlich zum Anlass, um den beiden Abteilungen der heimischen Feuerwehr auch im Namen des Orts für ihren "ehrenamtlichen unverzichtbaren Einsatz für das Gemeinwohl" Lob und Anerkennung auszusprechen. Gerade weil die Feuerwehrleute hierbei "ein hohes Maß an Flexibilität sowie die Übernahme von Verantwortung in diesen absoluten Ausnahmesituationen" einbrachten, verdiene dieser "Dienst an der Allgemeinheit" aus seiner Sicht hohen Respekt und Anerkennung.
"Sie waren meist die Ersten am Einsatzort und leisteten dabei die notwendige Hilfe bis zum Eintreffen weiterer Rettungskräfte", hob der Sozialdemokrat genauso wie danach die Bürgermeisterin die mit enormen psychischen Belastungen verbundenen Herausforderungen an die Feuerwehrleute hervor. Hinzu komme natürlich, dass die Einsatzkräfte auch viel Freizeit opfern für ihre Übungs- und Rettungseinsätze.
Auch interessant
Weil schon Peter Schäfer (SPD) den "Lärmterror" der Motorräder in einer der zurückliegenden Sitzungen moniert hatte, ging es bei dem jüngsten Treffen auch um die überdurchschnittliche Zunahme des Biker-Verkehrs im Ort, der diesen "kaum ertragbaren Krach" hervorruft, so Pfahl. Als erste Gegenaktion denkt das Landratsamt jetzt an die Anschaffung eines sogenannten Motorradlärm-Displays, was über Fördermittel finanziert werden soll. "Wenn der positive Bescheid dazu eintrifft und das Display dann die richtigen Signale gibt, wäre dies ein wesentlicher Schritt in die richtige Richtung", zeigte sich Pfahl sicher.