Wieder tödlicher Motorrad-Unfall auf der L535 (Update)
59-Jähriger stirbt noch am Unfallort - Bürgermeisterin entsetzt

Heiligkreuzsteinach. (bmi/pr) Das Drama im Steinachtal nimmt kein Ende: Zum zweiten Mal binnen vier Tagen ist es am Sonntagnachmittag auf der Landesstraße L535 bei Heiligkreuzsteinach zu einem tödlichen Unfall gekommen. Wie die Polizei berichtet, waren gegen 15.10 Uhr ein Motorradfahrer und ein Auto zusammengestoßen. Zum genaueren Hergang und der Ursache für das Unglück konnte die Polizei am Sonntagabend auch auf Nachfrage der RNZ keine weiteren Angaben machen. Ein Polizeisprecher bestätigte lediglich, dass der Biker noch am Unfallort verstarb.
Laut RNZ-Informationen war der 59-jährige Motorradfahrer aus Mannheim bergabwärts auf der Strecke von Ober-Abtsteinach nach Heiligkreuzsteinach unterwegs. An der Einmündung der Kreisstraße K4122 nach Lampenhain. kam es zum Zusammenstoß mit einem VW Passat. Dessen 21-jähriger Fahrer wollte nach links in Richtung Ober-Abtsteinach abbiegen, sah den Motorradfahrer offenbar nicht früh genug und nahm ihm somit die Vorfahrt. Der 59-Jährige versuchte noch zu Bremsen - vergebens. Er wurde nach dem Zusammenstoß mit dem Auto von einem Notarztteam reanimiert, erlag aber noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen. Der Autofahrer sowie seine 21-jährige Beifahrerin erlitten einen Schock. Die L535 war am Sonntagabend bis 22.35 Uhr gesperrt.
Rettungshubschrauber und -wagen, unzählige Polizei- und Feuerwehrautos waren in Heiligkreuzsteinach an der Unfallstelle zu sehen. Zudem betreuten mehrere Notfallseelsorger die am Unfall beteiligten Autoinsassen, weitere Zeugen sowie Einsatzkräfte.
Heiligkreuzsteinachs Bürgermeisterin Sieglinde Pfahl war ebenfalls vor Ort und zeigte sich von dem erneuten tödlichen Motorradunfall geschockt. "Es ist einfach unfassbar tragisch", sagte die Rathauschefin. Dabei dachte sie neben der Anteilnahme für die Familie des 59-Jährigen auch an die Einsatzkräfte. Die wieder kehrenden dramatischen Bilder und Eindrücke seien gerade für das Team der freiwilligen Feuerwehren schwer zu verarbeiten. Pfahl kündigte für die kommenden Tage Gespräche über Maßnahmen zur Vermeidung weiterer schwerer Unfälle mit den für die Landesstraße zuständigen Fachbehörden an.
Bereits am Donnerstag hatte es auf dem Abschnitt der L535 zwei schwere Motorradunfälle gegeben. Am Morgen war ein 16-Jähriger leblos in der Böschung neben seinem Leichtkraftrad aufgefunden worden. Die Unfallursache ist noch unklar. Am gleichen Abend stürzte ein 44-Jähriger schwer, zog sich glücklicherweise aber keine lebensbedrohlich Verletzungen zu.
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Diese drei Unfälle reihen sich in eine Serie ein, die seit Ende März das idyllische Steinachtal im Odenwald erschüttert. In diesen vier Monaten waren insgesamt sieben schwere Unfälle zu beklagen – mit drei Toten, vier Schwer- und zwei Leichtverletzten. Alle ereigneten sich auf dem Abschnitt zwischen den Einmündungen nach Hilsenhain und Lampenhain. Die rund 2,2 Kilometer lange und kurvige Strecke gilt laut dem zuständigen Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises seit 2017 als sogenannte "Unfallhäufungsstelle".
Update: Sonntag, 12. Juli 2020, 20.35 Uhr