Hallenbad öffnet nur für den Vereinssport
Alle dürfen erst ab September wieder ins Gisela-Mierke-Bad

Eppelheim. (ths) Die Mitglieder der SG Poseidon, die mit fast 800 Mitgliedern zu den größten Schwimm- und Triathlonvereinen im Ländle zählt, können jetzt endgültig aufatmen. Seit März entzog bekanntlich die Pandemie mit der Schließung des Gisela-Mierke-Bades der Schwimmabteilung die Möglichkeit, ihren Sport im Wasser auszuüben. Laut Beschluss des Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung dürfen nun die "Poseidon"-Sportler ab dem 6. Juli unter Einhaltung der Hygienevorschriften wieder ins Nass hüpfen. Die Öffentlichkeit muss dagegen noch warten. Die Wiedereröffnung für alle soll dann zum 1. September folgen.
Die anwesenden Wassersportler mit ihren Trainern verfolgten in der Rudolf-Wild-Hall natürlich mit Spannung die gemeinderätliche Debatte, der Bürgermeisterin Patricia Rebmann im Prinzip die Richtung vorgab. Sie befürwortete von vorneherein die Öffnung für die "Poseidon"-Athleten und attestierte den Mitgliedern angesichts der momentanen Situation eine "hohe Verantwortlichkeit". Sie hielt vor allem die Erfüllung des "Gemeinschaftsgedankens" für wichtig und wollte die Wirkung eines Vorbildcharakters für die Allgemeinheit abwarten.
Als der Leiter des Verantwortungszentrums 10, Reinhard Röckle, die gesamten Regularien vorstellte, zeigte sich so sehr schnell: Auch für das Gremium spielten eine generelle Schließung des Hallenbades und das Abwarten der Pandemie-Auswirkungen bis nach den Sommerferien keine Rolle. Denn Röckle bezog sich auf die Verordnung der Landesregierung, die "unter bestimmten Voraussetzungen eine Öffnung von Bädern" ab Anfang Juni wieder ermöglicht. Dass dies für die Gesamtheit jetzt erst in einem zweiten Schritt erfolgt, begründete er vor allem mit dem äußerst komplizierten Öffnungsverfahren zum jetzigen Zeitpunkt.
Auch Dossenheim im Blick
Dies verstanden selbstredend die Stadträte, wiewohl Marc Böhmann (Grüne) das Bad schmerzlich vermisste. Da aber die Vereine für ihn das "Rückgrat der Stadtgesellschaft" darstellten, bedürfe dies für sie eine "besondere Unterstützung". Deshalb untermauerte seine Fraktion die probeweise Nutzung für den Schwimmverein, hielt aber noch eine Klärung der unklaren Haftungsfrage für notwendig. Und sie machte den öffentlichen Badebetrieb ab September von den Infektionszahlen abhängig.
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Auch Renate Schmidt (SPD) unterstrich die stufenweise Öffnung, "auch wenn dadurch entsprechende Kosten entstehen". Zudem erinnerte sie daran, dass im Oktober "Poseidon" und der Verein "Pro Down" einen sogenannten Anerkennungswettbewerb veranstalten. Auch wenn noch nicht feststehe, ob die Veranstaltung überhaupt stattfinde, sollte man den Sportlern die Trainingsmöglichkeit und damit die "Testphase" zugestehen, sagte Schmid. Bis zum September könne man dann zusätzlich verfolgen, "wie sich die Öffnung des Hallenbads in Dossenheim auswirkt".
Auf die Erfahrungen, die sich nun durch "den ersten Schritt" entwickeln, um den nächsten anzugehen, baute zudem Trudbert Orth (CDU). Er hatte zusätzlich neben der Bevölkerung auch die Schulen im Auge. Ähnlich beurteilte Bernd Binsch (Eppelheimer Liste) die Lage. Er erachtete es hierbei als wichtig, dass "Sport und soziales Miteinander" eine Symbiose bilden.