Gastwirtschaft auf Parkplätzen
Stadt erlaubt Wirten ausnahmsweise Tische auf Straßenflächen, wo sonst Autos und Lieferanten stehen - Regelung gilt nur dieses Jahr

Heidelberg. (jola) Auf dem Parkplatz essen – das kannte man sonst nur von Fast-Food-Restaurants. Statt im eigenen Wagen kann in Heidelberg jetzt auch dort am Tisch gegessen werden, wo sonst Autos standen: Die wegen der Corona-Krise stark angeschlagene Gastronomie bekommt nämlich im Moment unbürokratische Hilfe von der Stadt. Weil die Tische weiter auseinanderstehen müssen als gewöhnlich und die Wirte nach Wochen ohne Einnahmen viel weniger Gäste bewirten können, dürfen sie für ihre Außenbestuhlung andere Flächen nutzen – unter anderem Parkplätze, wie eine Stadtsprecherin auf RNZ-Anfrage mitteilte.
In der Regel können die zusätzlichen Flächen zur Außenbewirtschaftung auf Gehwegen oder Plätzen bereitgestellt werden. "Wo dies nicht möglich ist, werden ausnahmsweise Parkplätze dafür freigegeben", so die Stadtsprecherin.
Eine dieser Ausnahmen ist das Café Nomad an der Ecke Schröderstraße/Lutherstraße in Neuenheim. Dort ist eine Ladezone umfunktioniert worden. Für die Ladezone hatte man bereits Parkplätze gestrichen.
"Für diese Maßnahme habe ich als Anwohner noch Verständnis, da die ganzen UPS-, DHL- und Hermeslieferanten ja irgendwo halten müssen", schreibt uns ein Anwohner. Doch die Ladezone zu sperren und jetzt für Außenbestuhlung zu nutzen, geht ihm zu weit: "Die Lieferwagen stehen jetzt wieder auf der Straße und blockieren minutenlang den Verkehr. Coronahilfe hin oder her – das geht gar nicht", findet er.
Die Stadt erklärt, das Amt für Verkehrsmanagement wäge gemeinsam mit dem Bürger- und Ordnungsamt sorgfältig die verschiedenen Interessenslagen ab, und sie betont: "Die Regelung für vergrößerte Außenbewirtschaftungsflächen gilt nur für das Jahr 2020. Für die Außenbewirtschaftung genutzte Parkplätze werden also in 2021 wieder zum Parken zur Verfügung stehen." Das gelte auch für die Ladezone in der Schröderstraße.



