Walldorf

SAP-Pilotversuch zu Dienstwagen-Alternativen

SAP hat mit rund 17.000 Dienstwagen einen der größten Fuhrparks in Deutschland. Rund 90 Prozent der Belegschaft genießt dieses Privileg

18.06.2020 UPDATE: 18.06.2020 12:22 Uhr 1 Minute, 4 Sekunden
Der SAP-Chef mit dem Wasserstoffauto auf dem Weg nach Davos. Foto: ZG

Von Matthias Kros

Walldorf. Die Walldorfer SAP hat einen Pilotversuch namens "Flexible Mobilität" gestartet, der den Beschäftigten Alternativen zum klassischen Dienstwagen bieten soll. Der Test läuft zunächst an den Standorten in Berlin und Potsdam, das Angebot könnte aber schon im kommenden Jahr für alle Beschäftigten in Deutschland gelten.

Dabei überlasse der Softwarekonzern hundert Mitarbeitern in Berlin und Potsdam alternativ zum Dienstauto ein virtuelles Mobilitäts-Jahresbudget, bestätigte ein Unternehmenssprecher. Die Höhe des Betrags orientiere sich an der geltenden Firmenwagenregelung und hänge vom Karrierelevel und dem Beschäftigungsgrad ab. Die SAP-Mitarbeiter dürften damit ihr Mobilitätsbudget frei verteilen: in Bahn- oder ÖPNV-Fahrten, Fernbus-Tickets, E-Roller, Carsharing, Mietwagen, Mitfahrdienste oder Taxi. Fahrten zwischen Wohnung und Arbeit seien eingeschlossen.

"Das Firmenwagen-Programm lassen wir zwar weiter bestehen, aber wir wollen Alternativen schaffen und mit dem Testpilot Erfahrung sammeln", sagt SAP-Flottenchef Steffen Krautwasser. Das Pilotprojekt in Berlin läuft nach Auskunft des Sprechers noch bis Ende März 2021. "Wir werden Anfang nächsten Jahres ergebnisoffen darüber entscheiden, wie wir weitermachen", erklärte er. Eine Einführung werde bei erfolgreichem Testverlauf aber nicht konzernweit sein, sondern nur an den deutschen Standorten.

SAP hat mit rund 17.000 Dienstwagen einen der größten Fuhrparks in Deutschland. Rund 90 Prozent der Belegschaft genießt dieses Privileg. Aus regelmäßigen Umfragen wisse man, dass sich besonders in den Ballungszentren Berlin, Hamburg oder München die Belegschaft Alternativen zum Dienstwagen wünsche, erklärte der Sprecher. Zudem erwarteten rund 94 Prozent der Angestellten, dass der Arbeitgeber aktiv etwas für die Umwelt tue, konkret zum Beispiel für die Klimaneutralität. SAP hat sich das Ziel gesetzt, bis 2025 klimaneutral zu wirtschaften. Da der Konzern über keine Produktionsanlagen verfügt, ist das Mobilitätsverhalten der Beschäftigten ein wichtiger Hebel.

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