Trotz 0:2 gegen Leipzig

Rosen zufrieden mit der Mannschaft (Update)

Beim ersten Spiel nach der Trennung von Alfred Schreuder verliert die TSG 1899 Hoffenheim mit 0:2 (0:2) gegen Julian Nagelsmann und RB Leipzig

12.06.2020 UPDATE: 12.06.2020 22:16 Uhr 4 Minuten, 7 Sekunden
Matthias Kaltenbach; Foto: APF​

Sinsheim. (nb/pami/dpa) Trotz einer ansprechenden Leistung musste sich die TSG 1899 Hoffenheim beim Debüt des neuen Trainerteams RB Leipzig mit 0:2 (0:2) geschlagen geben. Dani Olmo erzielte beide Treffer für die Mannschaft des ehemaligen TSG-Trainers Julian Nagelsmann. Die Stimmen zum Spiel:

Alexander Rosen (Sportdirektor TSG 1899 Hoffenheim): "Das Ergebnis ist bitter, das haben wir uns anders vorgestellt. Die Leistung war hervorragend, genauso wollen wir unser Team sehen. Mit diesen Leistungen werden wir uns zwangsläufig belohnen."

(zur Trainersuche): "Der Prozess hat noch nicht begonnen. Natürlich gibt es schon Profile, natürlich hat man immer den Markt im Blick, ohne konkret mit jemandem zu sprechen. Vielleicht nach der englischen Woche, dass wir die Gedanken intensivieren."

(zur eigenen Rolle): "Ich habe ein bisschen mehr Kontakt mit dem Trainerteam. Wir waren direkt verbunden, das war der einzige Unterschied. Aber ansonsten habe ich genau so mitgefiebert wie sonst."

Florian Grillitsch (TSG 1899 Hoffenheim): "Ich glaube, wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Am Ende gewinnt Leipzig aber verdient. Wir hatten in der ersten Halbzeit auch unsere Chancen. Wenn man die wenigen Chancen gegen Leipzig nicht macht, dann verliert man. Wir haben sehr gut gespielt, wir können auf dem aufbauen."

Auch interessant
Paukenschlag: Hoffenheim sucht nach Schreuder-Aus wieder nach "Nagelsmann 2.0"
1899 Hoffenheim: Nagelsmann-Rückkehr nach Schreuder-Aus
1899 Hoffenheim: Das sagen die Fans zur Trennung von Trainer Schreuder

(zum Trainerwechsel unter der Woche): "Man versucht das während der Partie alles auszublenden."

Oliver Baumann (TSG 1899 Hoffenheim): "Wir haben am Anfang Pech gehabt mit dem Elfmeter, den wir nicht kriegen. Dann haben sie zwei Chancen, die irgendwie reingehen. Die Haltung der Mannschaft war top, wir haben gegen RB aggressiv gespielt, das war sehr gut."

(Wer hat in der Kabine zum Team gesprochen): "Das Taktische macht Matze Kaltenbach, ansonsten teilen sie sich das auf, jeder sagt mal was. Es ist überhaupt kein Problem, es geht um die Sache, um den Fußball, den wir spielen, und wir haben heute sehr gut gespielt. Ich kann die Jungs nur loben, es ist wahnsinnig bitter, dass wir mit einer Niederlage hier rausgehen."

Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig): "Wir hatten die letzten Wochen den Spielverlauf nicht immer auf unserer Seite, heute schon. Bei dem Elfmeter hatten wir etwas Glück. Wenn wir das dritte Tor machen, ist das Spiel schon vor der Halbzeit erledigt. Am Ende war es ein wildes Spiel, es ging hin und her, aber am Ende haben wir das Spiel hochverdient gewonnen."

(über Hoffenheim): "Ich habe die Mannschaft ausgebildet, insofern wäre es schlimm, wenn sie gar nichts können."

(zur Champions League): "Wir schauen mal, was am Wochenende passiert. Wir haben es diese Woche selber in der Hand, es klar zu machen, das ist schon mal gut. Zwei Siege von uns, und wir sind dabei."

Lukas Klostermann (RB Leipzig): "Das Wichtigste war, dass wir drei Punkte mitnehmen. Wir haben phasenweise ein bisschen wild agiert. Es hat aber der Wille und die Einstellung gestimmt. Am Ende haben wir verdient mit 2:0 gewonnen."

(ob Nagelsmann nach der Partie kritisiert hat): "Wir wissen selber, dass wir das ein oder andere hätten besser machen können. In der Kabine war er jetzt nicht mehr so energisch und aufgeladen, von da her müssen wir uns jetzt gut erholen und nachlegen."

Kevin Kampl (RB Leipzig): "Wir hatten in den ersten paar Minuten Schwierigkeiten, reinzukommen. Wir waren dann aber sehr effizient und haben auch noch die große Chance auf das 3:0 in der ersten Halbzeit gehabt. Hoffenheim hat es gut gemacht, aber das Wichtigste war für uns, das Spiel zu gewinnen. So kurz vor Saisonende musst du nicht mehr extrem glänzen, sondern deine Punkte einfahren. Das Ziel ist, die Champions League zu erreichen. Es war heute die Möglichkeit für uns, vorzulegen - und das haben wir gemacht. Jetzt schauen wir, wie die anderen Mannschaften es machen."

Update: Samstag, 13. Juni 2020, 00.30 Uhr


Sinsheim. (pami/dpa) Die TSG 1899 Hoffenheim hat das erste Spiel des neuen Trainerteams gegen RB Leipzig verloren. Doppeltorschütze Dani Olmo bescherte Julian Nagelsmann eine erfolgreiche Rückkehr nach Sinsheim. Die Sachsen gewannen das Freitagabendspiel der Fußball-Bundesliga bei den Kraichgauern mit 2:0 (2:0) und liegen weiter auf Champions League-Kurs. Nagelsmann durfte im weißen Hemd bei seinem ersten Auftritt an alter Wirkungsstätte dank der beiden Treffer des Spaniers Olmo (9./11. Minute) in einer wilden Anfangsphase jubeln.

Mit dem dritten Auswärtssieg in Serie baute Leipzig den Vorsprung auf die Verfolger Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen vorerst auf sechs Punkte aus und besitzt beste Chancen auf die Rückkehr in die Königsklasse. Im ersten Spiel nach der überraschenden Trennung von Chefcoach Alfred Schreuder verpasste Hoffenheim hingegen den möglichen Sprung auf einen direkten Europa-League-Platz.

Er habe keine Probleme gehabt, die richtige Kabine zu finden, weil er nun ja auch auf der anderen Seite parken müsse, scherzte Nagelsmann kurz vor dem Anpfiff. Von Februar 2016 bis Juni 2019 hatte der heute 32-Jährige das Profiteam der TSG trainiert - und sah sich bei seiner Rückkehr einem insgesamt sechsköpfigen Betreuerteam gegenüber. "Eine Lösung made in Hoffenheim", bemerkte Sportdirektor Alexander Rosen augenzwinkernd. Nach dem Abschied von Schreuder am Dienstag fungierte der bisherige Assistent Matthias Kaltenbach als Chefcoach, Rosen nahm nicht auf der Bank, sondern neben dem Videoanalysten Platz.

Das Sextett hatte die Kraichgauer gut eingestellt, nach zuletzt vier Partien ohne Niederlage präsentierte sich das Heimteam sehr bissig und lieferte einen der besten Heimauftritte dieser Saison. In einem temporeichen Spiel auf hohem Niveau freute sich Hoffenheim bereits nach sechs Minuten über einen vermeintlichen Foulelfmeter - RB-Keeper Peter Gulacsi hatte Munas Dabbur rüde von den Beinen geholt. Doch nach langer Rücksprache mit dem Video-Schiedsrichter revidierte Referee Tobias Welz wegen eines vorherigen Handspiels der TSG seine Entscheidung.

Von dem furiosen Start des Gegners zeigte sich Leipzig keineswegs beeindruckt, setzte hingegen auf sein starkes Umschaltspiel. So resultierten beide Treffer von Olmo aus einem überfallartigen Nachrücken der RB-Offensive nach eigenem Ballgewinn. Zunächst lieferte Nordi Mukiele die passgenaue Vorlage für den 22-Jährigen, zwei Minuten später legte Regisseur Marcel Sabitzer bei seiner Rückkehr per Kopf klug zurück auf Olmo. "Wir waren sehr, sehr effizient", lobte Sportdirektor Markus Krösche in der Pause.

Nationalstürmer Werner vergab allerdings kurz vor der Halbzeit völlig freistehend aus 15 Metern sogar die Möglichkeit zum 3:0. Die Hoffnung, dass der 24-Jährige auch kommende Saison für Leipzig auf Torejagd geht und doch nicht zum FC Chelsea wechselt, hegt dabei selbst Nagelsmann kaum noch. "Ich glaube nicht, dass er nächstes Jahr noch hier ist", sagte der Coach vor der Partie bei DAZN.

Hoffenheim agierte auch weiter auf Augenhöhe, ließ aber die letzte Durchschlagskraft vermissen. Dabbur traf bei der größten TSG-Chance per Kopf in der 27. Minute nur die Latte. Auch in der Schlussoffensive blieb Hoffenheim harmlos, so dass Nagelsmann mit RB seinem Ex-Team die neunte Heimniederlage dieser Saison zufügte.

So spielte die TSG: Baumann, Posch, Grillitsch, Bicakcic, Samassekou (46. Kramaric), Kaderabek, Zuber (46. Skov), Rudy, Geiger (81. Akpoguma), Dabbur (61. Bebou), Baumgartner (68. Bruun Larsen)

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.