Heidelberg

Jetzt wird am Südstadt-Park gebaut

Grünfläche in der Südstadt soll bis Ende 2021 fertig sein

03.06.2020 UPDATE: 04.06.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 17 Sekunden
Schon Ende 2021 soll der „Andere Park“ in der Südstadt so aussehen. Jetzt wurde mit den Arbeiten im nördlichen (in der Visualisierung oben) und östlichen Teil (rechts von der Römerstraße) der ungewöhnlichen Grünfläche begonnen (siehe Text links). Die 168 Eigentumswohnungen von BPD entstehen in dem orange eingefärbten Bereich – genau zwischen Paradeplatz und künftigem Karlstorbahnhof. Visualisierung: Studio Vulkan

Heidelberg. (dns) Es soll ein Park der Begegnung mit vielen Facetten werden: große Spiel- und Veranstaltungsflächen, ruhige, grüne Oasen und quirlige Plätze. Ende Mai haben offiziell die Bauarbeiten zum ersten Bauabschnitt für den "Anderen Park" in der Südstadt begonnen.

Bis Ende 2021 soll westlich und östlich der Römerstraße auf rund sechs Hektar ein Freiraum neuen Typs entstehen – "ein Ort, der Neues verbindet und dabei die Erinnerung an die Geschichte des Ortes bewahrt", schreiben die Stadtverwaltung und die Internationale Bauausstellung (IBA) in einer Pressemitteilung. Der "Andere Park" ist ein Förderprojekt im Bundesprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" und offizielles Projekt der IBA Heidelberg – wie er einmal aussehen soll, zeigt die Visualisierung rechts.

Hintergrund

> Die Campbell Barracks und das Mark-Twain-Village sind ehemalige Liegenschaften der US-Armee mitten in der Heidelberger Südstadt an der Römerstraße. Sie nehmen mit gut 43 Hek-tar ein Viertel des Stadtteils ein.

Die historische Bausubstanz der Campbell Barracks

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> Die Campbell Barracks und das Mark-Twain-Village sind ehemalige Liegenschaften der US-Armee mitten in der Heidelberger Südstadt an der Römerstraße. Sie nehmen mit gut 43 Hek-tar ein Viertel des Stadtteils ein.

Die historische Bausubstanz der Campbell Barracks gehört zur ehemaligen "Großdeutschlandkaserne", die Ende der 1930er Jahre errichtet wurde. 1945 übernahmen die Amerikaner die Kaserne, die in den Jahren danach zu einem der wichtigsten Standorte der US-Armee wurde: In den Campbell Barracks befand sich das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Europa sowie jenes der Nato-Landstreitkräfte.

Das benachbarte Mark-Twain-Village (MTV) wurde ab 1948 gebaut. In den rund 700 Wohnungen lebten Angehörigen des US-Militärs und ihre Familien. Das Gelände und seine Spielplätze waren viele Jahrzehnte frei zugänglich, die Beziehungen zwischen den Südstädtern und den Amerikanern waren gut. Doch nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 bauten die Amerikaner einen Zaun um das Gelände.

2016, drei Jahre nach dem Abzug der US-Armee aus Heidelberg, wurde der Zaun zum Teil abgebaut. Auf dem Gelände von MTV und Campbell entstehen rund 1400 Wohnungen. Auch das Kulturhaus Karlstorbahnhof und eine neue Hochschule siedeln sich dort an. Aktuell leben auf dem Areal bereits 800 Menschen. Bis 2023 soll alles fertig sein. rie

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Der erste Bauabschnitt umfasst den nördlichen und östlichen Teil des neuen Parks – also die Areale entlang der Rheinstraße und südlich der Chapel. Bei der Umgestaltung sollen der historische Bestand integriert und die Bäume weitgehend erhalten werden. Am Mark-Twain-Center für transatlantische Beziehungen (ehemalige Kommandantur) an der Römerstraße entsteht ein Bürgerpark rund um das sogenannte Eddy-Haus.

Den Abschluss Richtung Westen bildet der ehemalige Checkpoint. Hier werden Spiel- und Bewegungsangebote in den vorhandenen Asphaltbelag eingebaut: ein Sand-Matsch-Spielbereich, ein Spielgebüsch, Schaukeln und Wipptiere, ein Calisthenics-Gerät sowie eine modellierte Elastikfläche und eine Naturbühne.

Innerhalb des Bürgerparks werden die bestehenden Wege ausgebessert, ein neuer Weg mit wassergebundener Wegedecke schlängelt sich durch den Park bis zum Checkpoint. Im Park entstehen beleuchtete Sitzinseln, sogenannte "Wohnzimmer", unter freiem Himmel.

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Durchbrüche in der denkmalgeschützten Mauer öffnen den Park zur Römer- und Rheinstraße. Südlich angrenzend an die Chapel – das künftige Stadtteilzentrum – entsteht der sogenannte "Common Ground", der zum Teil von Bürgern selbst gestaltet wird. Das Gelände wird zudem durch verschiedene Aufenthaltsbereiche aufgewertet. Der "Common Ground" wird in erster Linie ein Aufenthalts- und Spielraum für die direkten Anlieger und alle Bürger.

Im zweiten und dritten Bauabschnitt werden dann unter anderem der Paradeplatz – das künftige "Forum" – und der "Kulturmarkt" (Marlene-Dietrich-Platz) vor dem künftigen Karlstorbahnhof im Westen des Areals sowie die verbindenden Räume gestaltet.

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