Eberbach

Zum 3. Mal "Zusammenkunft für Menschlichkeit und Wahrung der Grundrechte"

Selbst nachdenken und sich frei äußern - Demo am Samstag um 15 Uhr

22.05.2020 UPDATE: 23.05.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 56 Sekunden
Lydia Hildenbrand gehört mit Joachim Braunsberger zu den Eberbacher Grundrechte-Demo-Organistatoren. Foto: Archiv/cum

Von Elisabeth Murr-Brück

Eberbach. Wird es um Antisemitismus gehen? Um Fremdenfeindlichkeit? Dass Deutschland weniger als grade mal 50 Kinder aus dem Elend griechischer Flüchtlingslager aufgenommen hat? Joachim Braunsberger ist Mit-Organisator der "Zusammenkunft für Menschlichkeit und Wahrung der Grundrechte".

Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen laden die Demo-Veranstalter am heutigen Samstag ab 15 Uhr zu einem Treffen auf dem Neuen Markt ein. Es soll allen, die es wollen, eine Möglichkeit geben, sich zum Thema zu äußern, wenn sie sich vorab per E-Mail angemeldet haben.

Die Veranstalter treten als Team auf. Wer ist diese Gruppe? Was eint sie? Welche Werte, welche Ziele hat sie? Statt auf wiederholt gestellte Interviewfragen einzugehen, verweisen die angefragten Mit-Organisatoren Lydia Hildenbrand und eben Joachim Braunsberger auf einen vorbereiteten Text.

"Wir kennen uns seit längerem und sehen uns als Mütter, Väter, Großeltern, Tanten, Onkel, einfach als Menschen, die sich Gedanken darüber machen, wie diese Welt in der Zukunft für unsere Kinder und uns alle aussehen soll". Jeder habe seine Gründe und seine ganz eigene Motivation, sich an dieser Zusammenkunft zu beteiligen. Wer Genaueres darüber erfahren möchte, könne dies gerne auf dem Telegram-Kanal "Lara2020eberbach" tun.

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Dafür muss man aber eine App herunterladen. Die Betreiber fordern diverse Zugriffsrechte wie beispielsweise private Kontakte. Als wichtigste Punkte erwähnen die Veranstalter, Menschen sollten die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen. "Damit wollen wir zum eigenständigen Denken anregen. Wir wollen einfach nur unsere Meinung äußern und zeigen, dass es Alternativen zu ‚alternativlos’ gibt, wie man das so schön nennt."

Die Grundrechte-Demonstranen seien nicht gegen etwas, "sondern dafür, dass man sich gegenseitig mit Respekt behandelt, dass man tolerant ist, den Anderen achtet in allem, was er ist oder tut oder denkt.

In der aktuellen Situation mit den Corona-Beschränkungen sei dies eigentlich in allen Bereichen nicht der Fall. "Wir machen uns Gedanken um die Zukunft der Welt, in der wir jetzt leben, da fehlt uns vielfach die Menschlichkeit in dem Sinne, dass nicht der Mensch im Mittelpunkt steht, sondern beispielsweise der Konsum oder der Profit." Die Demo-Veranstalter sagen, sie wollten niemandem vorschreiben, was er zu tun, zu sagen und zu denken hat. "Auch was wir sagen, ist nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern unsere Meinung. Es geht ja noch um viel mehr, um unsere Freiheit. Für die Zusammenkunft am Samstag haben die Veranstalter Themen vorbereitet zu Freiheit, Frieden, Menschlichkeit und Grundrechte: "Dazu haben wir eine Meinung und die werden wir kundtun."

Ob die Organisatoren der Demonstration am Neuen Markt die Grundrechte in Deutschland gefährdet sehen und ob sie Länder kennen, die in dieser Hinsicht Vorbild sein könnten, lassen sie unbeantwortet: "Was interessieren uns andere Länder? Ich werde auch keine Negativ-Beispiele aufzählen, das ist nicht unser Denken. Noch mal: Wir sind nicht gegen, sondern für etwas. Für Menschlichkeit, für Einhaltung der Grundrechte, Frieden und Freiheit und was auch immer." Die Organisatoren sagen, sie wollen keine Zensur anwenden, "aber wir verlangen, dass niemand beschimpft oder verunglimpft wird. Darauf werden wir achten."

Zur ersten Grundrechtsdemo auf dem Neuen Markt vor zwei Wochen kamen rund 30 Teilnehmer, zur zweiten am vorigen Samstag rund 25.

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