Heidelberg

Die Einheimischen haben das Schloss mal für sich

Derzeit nur wenige Besucher in der Ruine - Am Mittwoch öffnet auch wieder die Gastronomie

18.05.2020 UPDATE: 19.05.2020 06:00 Uhr 1 Minute, 23 Sekunden
So viel Platz ist selten im Schlosshof: Im letzten Jahr kamen im Mai rund 2000 Besucher täglich. Am ersten Öffnungstag nach dem Shutdown waren es 85, am Sonntag 600. Foto: Rothe

Von Holger Buchwald

Heidelberg. Heidelbergern und den Menschen in der Region bietet sich derzeit eine besonders seltene Gelegenheit: Endlich einmal können sie in Ruhe und mit viel Platz ihr Schloss erkunden - und zwar zusammen mit nur sehr wenigen Touristen. Am Dienstag vor genau einer Woche öffnete Deutschlands schönste Ruine erstmals seit dem Corona-Shutdown Mitte März wieder ihre Tore. Von den 2000 Besuchern täglich im Mai 2019 ist man aber noch weit entfernt. Am ersten Tag fanden laut Michael Hörmann, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, gerade einmal 85 Besucher ihren Weg ins Heidelberger Schloss. Am Sonntag waren es dann immerhin 600.

300 Besucher dürfen sich derzeit zeitgleich in der Sehenswürdigkeit aufhalten. Doch diese Zahl wurde in der ersten Woche nicht ein einziges Mal überschritten. "Es fehlen die internationalen Touristen – die Flusskreuzfahrer, die Gäste aus Japan, China, Indien, die Amerikaner. Der Ferntourismus ist völlig zusammengebrochen", so Hörmann. Und dementsprechend ist es in dem historischen Gemäuer, das sonst über eine Million Gäste im Jahr besuchen, entspannt und ruhig. Im Schwetzinger Schlossgarten sei hingegen schon wieder mehr los, so Hörmann: "Dort ist deutlich zu spüren, dass die Leute wieder raus wollen."

Für sechs Euro pro Person können die Besucher in Heidelberg den Schlosshof, den Altan, die Kapelle, den Fasskeller, den Ottheinrichsbau und das Apothekenmuseum besichtigen. "Die Leute halten sich bislang hervorragend an die Corona-Regeln", berichtet Hörmann. An den Engstellen gilt das Rechtslauf-Gebot, und es herrscht Mundschutz-Pflicht. Da im Schlosshof derzeit aber wenig los sei und die Abstandsregeln problemlos eingehalten werden könnten, könne man auch Ausnahmen machen, so der Schlossverwalter.

Ab Mittwoch wird auch die Schlossgastronomie wieder öffnen: zunächst die Sattelkammer, vom 21. bis 24. Mai dann das Backhaus – und zwar täglich von 12 bis 17 Uhr. Auch Martin Scharffs Schlossweinstube hat am Brückentag und am Samstag geöffnet – Reservierungen sind von 18 bis 21 Uhr möglich. Das Gleiche gilt für das Pfingstwochenende, dann gibt es auch einen Mittagstisch.

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Hörmann hofft, dass das kulinarische Angebot wieder ein paar Gäste mehr anlocken wird. Und ab Ende Mai oder Anfang Juni könnten dann auch wieder Führungen angeboten werden – mit höchstens zehn Personen, damit der Sicherheitsabstand gewahrt werden kann. "Das Konzept arbeiten wir gerade aus."

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