Xavier Naidoo geht auf Ladenburger Bürgermeister los und nennt Kritik "faschistoid"
Sänger droht mit Absage - "Bürge nicht mehr"

Xavier Naidoo. Foto: Uwe Anspach/dpa
Ladenburg. (alb) Musikalisch mag Xavier Naidoo immer noch ein Ausnahmekünstler sein, doch muss man sich um die politische Geisteshaltung des Soulsängers zunehmend Sorgen machen. Neue Aussagen in einem Internetclip zu seinem für den 15. August geplanten Auftritt auf der Ladenburger Neckarwiese legen mindestens nahe, dass der "Sohn Mannheims" entweder den Geschichtsunterricht geschwänzt oder etwas völlig falsch verstanden haben muss.
>>>Update: Mittlerweile arbeitet der Veranstalter an einem "Plan B"<<<
Wie sonst ist es zu erklären, dass Naidoo jetzt der SPD vorwirft, "in Richtung Faschismus" zu tendieren. Über den Ladenburger Bürgermeister und Genossen Stefan Schmutz babbelt er in bestem "Mannemerisch": "Isch weeß net, isch find des faschistoid, wenn man sagt, jemand darf net ufftrete irgendwo, oder?" Das ist falsch. Wörtlich hatte der Verwaltungschef der RNZ gesagt: "Naidoo vertritt nicht die Werte einer freien Gesellschaft, sondern hängt irgendwelchen Verschwörungstheorien hinterher."
Im Gegensatz zu seinen Parteifreunden, den Grünen oder der Ladenburger Initiative "Wir gegen Rechts" forderte Schmutz aber keine Absage des Konzerts. Zumal der Stadt juristisch die Hände gebunden sind. Man habe mit dem Veranstalter Demi Promotion einen gültigen Vertrag und stelle für das insgesamt dreitägige Festival die Neckarwiese zur Verfügung, erklärte Schmutz. Mitbestimmungsrechte bei der Künstlerauswahl habe die Stadt nicht.
Derzeit hält Dennis Gissel, Geschäftsführer von Demi Promotion, auch aus wirtschaftlichen Gründen an dem Konzert fest, für das bislang 6000 Karten verkauft worden sind. Er und die Stadt befürchten Regressansprüche. Vor diesem Hintergrund lässt Naidoo am Ende seiner Videobotschaft Raum für Spekulationen. Er bürge nicht mehr, sagt der Sänger. Und: "Macht euern Sch... doch alleine, gebt mein Geld wieder her."



