Neckar-Odenwald-Kreis

Tourismus in der Region boomt weiter

Das kleine Urlaubswunder wirkt auch bei uns - Übernachtungszahlen stiegen 2019 wieder an - Mosbach "zufriedener" als noch 2018

10.03.2020 UPDATE: 11.03.2020 06:00 Uhr 2 Minuten, 49 Sekunden
Wandern, Fahrradfahren, das bietet die Region vor allem für Kurzurlauber und Tagestouristen. Im Jahr 2019 stiegen die Übernachtungszahlen im Neckar-Odenwald-Kreis weiter an. Foto: Barbara Wagner

Von Stephanie Kern

Neckar-Odenwald-Kreis. Rekordjahr, Rekordjahr und gutes Jahr: Im vergangenen Kalenderjahr stiegen die Zahlen der Übernachtungen in Baden-Württemberg und im Gebiet der Touristikgemeinschaft Odenwald (TGO) jeweils auf Rekordniveau, in Mosbach und Buchen blickt man immerhin auf ein gut verlaufenes Jahr 2019 zurück.

Die TGO liegt damit voll im Landestrend. Tourismusminister Guido Wolf sagte: "Bereits zum neunten Mal in Folge hat Baden-Württemberg neue Höchststände bei Gästeankünften und Übernachtungen erreicht. Das klingt nach einem Urlaubswunder im Ländle." Die Zahl der Ankünfte stieg gegenüber 2018 um 3,8 Prozent auf knapp 23,3 Millionen Gäste.

Im Gebiet der Touristikgemeinschaft Odenwald (TGO) stieg die Zahl der Übernachtungen bereits zum achten Mal in Folge und knackte so auch den Allzeit-Rekord aus dem Jahr 2018: Gastgeber in der Region freuten sich über 1.273.573 Übernachtungen, was ein Plus von 2,17 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist. Die Ankünfte im Gebiet der TGO sind um 2,83 Prozent auf 339.652 gestiegen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste im TGO-Gebiet liegt, wie bereits seit vielen Jahren unverändert, bei 3,8 Tagen.

Auch für den Neckar-Odenwald-Kreis war das Jahr 2019 gemessen an den Übernachtungszahlen ein gutes Jahr. Die Zahl der Ankünfte ist mit 161.570 nahezu gleich geblieben und weist nur ein minimales Minus von 0,07 Prozent auf. Die Übernachtungszahlen sind dafür um 1,91 Prozent auf 526.908 gestiegen, was der bislang zweitbeste Wert für den Landkreis ist. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 3,3 Tagen und ist damit im Vergleich zum Vorjahr ganz leicht gestiegen.

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"Wir freuen uns sehr, dass die Übernachtungszahlen für 2019 wieder so gut ausgefallen sind und es im TGO-Gebiet erneut für einen Rekord gereicht hat", freuen sich Dr. Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises und 1. Vorsitzender der TGO, und TGO-Geschäftsführerin Tina Last. "Unser Ziel ist es auch, weiterhin gemeinsam mit unseren Mitgliedern, den Gastgebern und Leistungsträgern den Odenwald als Urlaubsziel noch attraktiver zu machen", betonen Brötel und Last.

Dazu gibt es auch in diesem Jahr wieder viele Projekte, die aktuell in Bearbeitung sind, wie die Neuauflage der Faltkarte für den Neckarsteig und eine Karte mit Ausflugs- und Übernachtungstipps für Familien.

Ein gutes Tourismus-Jahr 2019 vermeldet auch Mariola Hoinka von der Tourist Information in Mosbach. "Die Zahlen sind 2019 wieder gestiegen", erläutert Hoinka. 93.836 Übernachtungen waren es 2019 (2018: 91.941). "Das hatte sicher etwas mit der Buga in Heilbronn zu tun, auch wenn ich mir davon etwas mehr erhofft hatte", erklärt sie.

In Mosbach machen nach wie vor vor allem Tagestouristen Urlaub. Besonders stark sei das in den Monaten Mai bis Juli und Oktober zu spüren. "Ganz viele Touristen kommen hierher, um zu wandern oder um Fahrradausflüge zu machen. Unser großes Manko ist, dass wir keine großen Freizeitmöglichkeiten für Familien haben", sagt Hoinka aber auch.

Die aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus beeinträchtigen die Übernachtungszahlen aktuell noch nicht – man wisse aber nicht, wie sich das Thema noch entwickle. Für den April ist wieder eine große Tagung der Biochemiker in Mosbach geplant, aktuell sieht es danach aus, dass diese auch stattfinden wird. "Wir sind mit 2019 auf jeden Fall zufrieden – vor allem vor dem Hintergrund, dass die Zahlen 2018 gesunken waren", so Hoinka abschließend.

Sarah Wörz von der Tourist Information in Buchen freut sich ebenfalls über gestiegene Übernachtungszahlen. "Mit Ausnahme von 2017 hatten wir 2019 die besten Zahlen der vergangenen 15 Jahre", bilanziert Wörz. 2018 waren es noch 139.957 Übernachtungen, im Jahr 2019 dann 142.547. Ein Plus also von 2590 Übernachtungen. Sarah Wörz: "Damit sind wir sehr zufrieden." Auch in Buchen machen vor allem "Best-Ager" Urlaub, die gerne radfahren und wandern, es kommen aber auch Familien, die sich für die Tropfsteinhöhle und auch die Alla-Hopp-Anlage interessierten, so Sarah Wörz.

Auch das Landesministerium für Justiz und Europa (das auch für Tourismus zuständig ist) sagt, dass "die Folgen des Coronavirus für den Tourismus im Land noch nicht absehbar" seien. Der Anteil der chinesischen Touristen im Land sei zwar vergleichsweise gering (3,4 Prozent aller ausländischen Gäste), nach ersten Meldungen sei ein erster Rückgang dieser Touristengruppe aber spürbar. Die Hauptsaison für Gäste aus China beginne jedoch erst im Sommer.

Bei der Herkunft der Gäste hat vor allem der Inlandstourismus an Bedeutung gewonnen, betont Andreas Braun, Geschäftsführer von Tourismus Marketing Baden-Württemberg (TMBW). Während die Zahl ausländischer Übernachtungen um 3,3 Prozent angestiegen sei, hätten die inländischen Übernachtungen sogar um 4,4 Prozent (gegenüber 2018) zugelegt. "Wir erkennen in dieser starken Nachfrage durchaus erste Anzeichen für einen neuen Trend zum Urlaub daheim", so Braun. "Jetzt ist es an uns, diese wachsende Nachfrage zu nutzen und aufzuzeigen, welche Möglichkeiten Urlaub vor der eigenen Haustür bieten kann." Damit das kleine Urlaubswunder weitergeht …

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