20 Jahre Touristikgemeinschaft

Laut Siri ist der Odenwald "die schönste Region in Deutschlands"

Bisherigen Erfolge können sich sehen lassen - Limessteig und Homepage sind schon in Arbeit

23.11.2018 UPDATE: 24.11.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden

Mit dem Neckarsteig hat die Region ein ausgezeichnetes Zugpferd im touristischen Portfolio. Die Verantwortlichen der Tourismusgemeinschaft Odenwald (TGO) sehen sich 20 Jahre nach Gründung des Verbands auf den richtigen Wegen. Foto: TGO

Von Gabriele Eisner-Just

Neckar-Odenwald-Kreis. 20 Jahre TGO - wurden die Ziele erreicht? Und welche Ziele setzt sich die Touristikgemeinschaft Odenwald für die nächste Dekade? Um diese Themen ging es bei der Mitgliederversammlung und beim anschließenden Festakt zum 20. Jubiläum der TGO in Bad Rappenau. Landrat Dr. Achim Brötel, seit 2005 Vorsitzender der Touristikgemeinschaft, begrüßte die Mitglieder und Besucher der Jubiläumsfeier. Sehr viele waren gekommen, neben den Vertretern der TGO-Kommunen und -Organisationen auch Leiterinnen und Leiter der Kooperationspartner Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), Geo-Naturpark Neckartal-Odenwald, Naturpark Neckartal-Odenwald, Odenwaldklub und Technik Museum Sinsheim.

Sie alle haben guten Grund, die TGO zu unterstützen: "Mit der Gründung des Vereins 1998 war es erstmals gelungen, aus vielen kleinen und in dieser Form sicher nicht mehr zukunftsfähigen Fremdenverkehrsgemeinschaften eine neue schlagkräftige Organisation zu bilden, die die Interessen aller nachhaltig vertritt", blickte Brötel zurück. Unter den 33 Gründungsmitgliedern waren alle 27 Städte und Gemeinden des Neckar-Odenwald-Kreises. Hinzu kamen vier Kommunen aus dem Rhein-Neckar-Kreis und zwei aus dem Kreis Bergstraße.

Hintergrund

Nachgefragt bei Tina Last, Geschäftsführerin der Touristikgemeinschaft Odenwald:

Was schätzen die Gäste unserer Region besonders?

Ich höre immer wieder, dass den Urlaubern die sehr unterschiedlichen Landschaftsformen besonders

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Nachgefragt bei Tina Last, Geschäftsführerin der Touristikgemeinschaft Odenwald:

Was schätzen die Gäste unserer Region besonders?

Ich höre immer wieder, dass den Urlaubern die sehr unterschiedlichen Landschaftsformen besonders gut gefallen. Der Katzenbuckel, das zauberhafte Neckartal und das Bauland mit seinen rötlich schimmernden Dinkelfeldern - das alles liegt eng beieinander und kann entdeckt werden.

Was kann noch verbessert werden?

Gerade auf der Tourismusmesse in Hamburg erlebe ich, dass der Odenwald für die "Flachländer" schon als Gebirge erlebt wird. Wir können beispielsweise noch den E-Bike-Verleih erweitern und das E-Tankstellennetz verdichten, viele Urlauber trauen sich wegen der Steigungen das Radeln nur mit "elektrischem Rückenwind" zu.

Worauf freuen Sie sich in den nächsten Jahren?

Auf jeden Fall auf neue, interessante Projekte wie den Limessteig. Auch die Herausforderung der Digitalisierung will beherzt in Angriff genommen werden. Ein Beispiel: Wir haben jetzt schon einige QR-Codes an markanten Punkten des Neckarsteigs. Darüber bekommen die Wanderer Infos aufs Handy und können gleichzeitig ihre Wanderungen dokumentieren. Damit können sie die Wandernadel beantragen und zugeschickt bekommen - ein schöner Beweis ihrer sportlichen Aktivitäten.

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Schon bei der Gründung wurden vier Hauptziele festgeschrieben: den Bekanntheitsgrad der Ferienregion Odenwald erhöhen, die Gäste- und Übernachtungszahlen sowie die Verweildauer anheben, den touristischen Umsatz und die daraus resultierende wirtschaftliche Wertschöpfung steigern und schließlich das touristische "Wir-Gefühl" in der heimischen Bevölkerung wecken.

Wurden diese Ziele erreicht? 43 Mitglieder, darunter auch die Arbeitsgemeinschaft "Urlaub auf dem Bauernhof", Dehoga und Westfrankenbahn, 36 Prozent mehr Ankünfte und 15 Prozent mehr Übernachtungen im Vergleich zu 1998 - diese Zahlen können sich sehen lassen. Seit einigen Jahren bewegen sich die Übernachtungen konstant über der Eine-Million-Marke, 2017 wurde gar ein Rekordwert von 1,24 Millionen Übernachtungen erreicht. Ein Teil sei jedoch auch Geschäftsreisenden und Monteuren zuzuschreiben und damit nicht allein touristisch motiviert, so Landrat Dr. Achim Brötel.

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Dennoch - ein gewaltiges Stück Arbeit wurde geschafft. Tina Last, seit Oktober 2017 Geschäftsführerin der Touristikgemeinschaft, erklärte, wie die Erfolge gelangen: Zunächst einmal war man emsig auf Tourismusmessen wie der CMT als Botschafterin des Odenwalds unterwegs. Durch Marketing und Pressearbeit, darunter auch gern gebuchte Pressereisen, wurde der Odenwald über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus bekannt. Vier-Sterne-Qualitätsradwege wie der Neckartal-Radweg und der Odenwald-Madonnenland-Radweg sowie das 3-Länder-Rad-Event bringen jedes Jahr Fahrradfans in die Region.

Das Team der TGO-Geschäftsstelle mit Vertretern der Mitglieder des TGO e.V., darunter die Geschäftsführerin Tina Last (mit Blumen), Vorsitzender Dr. Achim Brötel und Mosbachs OB Michael Jann. Foto: Gabriele Eisner-Just

Schließlich habe man den 2012 eröffneten Neckarsteig konsequent ausgebaut und beworben, sodass er von den Lesern der größten deutschen Wanderzeitschrift zu "Deutschlands schönstem Wanderweg 2018" gekürt wurde. "Ein wirklich toller Erfolg, der dem Wandertourismus in der gesamten Region mit Sicherheit einen gewaltigen zusätzlichen Schub verleihen wird", wie Landrat Brötel in Aussicht stellte.

Wie geht es nun weiter? 2019 sollen eine neue CD erarbeitet und die Homepage neu gestaltet werden. Außerdem arbeitet die TGO an einem neuen Wanderweg: Der Limessteig soll in Mosbach starten und über Elztal, Limbach, Fahrenbach und Mudau nach Buchen, Walldürn, Adelsheim und Osterburken führen, sodass der Odenwald-Limes mit dem Obergermanisch-Rätischen Limes verbunden wird.

Auch über eine bessere gastronomische Versorgung denkt man nach, denn es fehlt an Verpflegungsmöglichkeiten direkt an den Wanderwegen. Schließlich steht noch die Digitalisierung auf der Agenda der TGO. Ein Beispiel dafür gab Geschäftsführerin Tina Last, indem sie ihr Handy fragte: "Hey Siri, welches ist die schönste Region in Deutschland?" Das Smartphone antwortete: "Der Odenwald ist die schönste Region in Deutschland!" Dazu der Landrat: "Wir sehen also, Siri hat schon den Durchblick!"

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