Ein Generalplaner fürs Hallenbad wird gesucht
Stadt will bereit sein, sollte ein Förderprogramm kommen – Vergabeverfahren eingeleitet

Von Peter Bayer
Eberbach. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstag bei zwei Gegenstimmen die Verwaltung beauftragt, einen "Generalplaner" für die Planung und Durchführung der Maßnahmen zum Neubau eines Hallenbads auf dem Gelände in der Au zu suchen. Die Planung soll sich in Art und Umfang am bestehenden Gebäude orientieren, mit der Option, ein Multifunktionsbecken zukünftig anbauen zu können.
"Es ist nicht der Startschuss für einen Neubau, aber der Auftakt für die Planung", wollte Bürgermeister Peter Reichert gleich zu Beginn festgestellt wissen. Man hoffe auf ein Förderprogramm, und wenn es komme, müsse man sehr schnell aktiv werden. Es sei ein teurer Schritt, aber man müsse wissen, was es kostet, wenn man einen Neubau beschließe. Man wolle zumindest einen Eins-zu-eins-Ersatz – Kosten rund 8,5 Millionen – mit der Möglichkeit einer Erweiterung.
Wenn die Stadt einmal zu Geld komme – hier konnten sich einige Gemeinderäte ein Schmunzeln nicht verkneifen –, könne man ein Multifunktionsbecken für 2,5 Millionen Euro anbauen. "Es ist eine Entscheidung, die Planung zu vergeben für den Punkt X, wenn Fördergelder da sind."
Peter Wessely sprach sich für einen Teil der Freien Wähler gegen einen Neubau aus. Wollen wir es? Brauchen wir es? Können wir es uns leisten? Beantworte man nur eine Frage mit Nein, müsse man es lassen, so Wessely.
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Beim Hallenbad müsse etwas passieren, aber keiner wisse, wie es gehen soll. Die Alternative Abriss wäre einschneidend für Schulen und Vereine, Schwimmen laut DLRG wichtig.
Ein Neubau koste 8,5 Millionen, "bis er steht, rund 10 Millionen". Trotz niedriger Zinsen sei das Problem die Liquidität. "Man kann sich kaputtsparen, aber auch kaputtinvestieren. Wir wollen keine Einschränkung unserer Handlungsfreiheit", so Wessely. Gegen das Hallenbad Waldbrunn komme man von der Attraktivität her nicht an. Waldbrunn habe trotzdem ein jährliches Defizit von 600.000 bis 700.000 Euro.
Das Eberbacher koste im jährlichen Betrieb 1,3 Millionen Euro, wodurch man weniger Pflichtleistungen erfüllen könne. Auch könne das Freibad kaputtgehen. "Man darf das Freibad nicht vergessen, ein Hallenbad haben wir neun Kilometer entfernt", schloss er seine Ausführungen.
Markus Scheurich (SPD) unterstützte die Vorlage der Verwaltung. Zur Vorplanung gehöre ein Gesamtkonzept mit dem Freibad unbedingt dazu. Es gebe jede Menge Schnittstellen mit der Technik. Auch Patrick Joho unterstützte für die CDU-Fraktion die Vorlage.
Ebenso Kerstin Thomson (AGL). "Es kursieren Zahlen zwischen fünf und zwölf Millionen Euro, wir brauchen verlässliche Grundlagen", forderte sie. Die Technik von Frei- und Hallenbad gehöre zusammen. Wollen – brauchen – leisten können? Wesselys drei Fragen beantwortete sie für ihre Fraktion alle mit "Ja".
Die Fraktionsmitglieder der Freien Wähler sind in Sachen Hallenbadneubau unterschiedlicher Meinung. So unterstützte Michael Reinig den Antrag, er gab zu bedenken, dass man ohnehin in die Technik investieren müsse. Laut Altenburg-Gutachten koste eine Erneuerung der Technik 3,5 Millionen Euro, ergänzte Reichert.
Auch Udo Geilsdörfer (FW) sprach sich für eine Planung aus. "Jede vierte Grundschule kann keinen Schwimmunterricht mehr anbieten. Ich sehe das Land hier in der Pflicht."
Dr. Dietmar Polzin (FW) bezweifelte, dass bei den Kosten andere Zahlen als beim Altenburg-Gutachten (8,6 Millionen Euro) herauskämen. "Wir haben einen Arbeitskreis, der sich mit der Finanzierung befasst. Vielleicht sollte man erst die Ergebnisse abwarten. Jetzt noch einmal 180 000 Euro hinzulegen ist für mich nicht nachvollziehbar."
Wir "hoffen", dass ein Förderprogramm kommt, betonte Reichert. "Ich hätte auch nie gedacht, dass ein Programm für Schulsanierungen kommt, da mussten wir auch schnell sein." Von den Planern erwarte er auch, was es für Varianten gebe. "Wir haben es in allen Gremien ausführlich diskutiert", stellte Karl Braun (CDU) nach weiteren Wortmeldungen den Antrag auf Ende der Diskussion. Dem stimmten alle zu.



