Kulturgemeinde braucht Geld
Zur Vermeidung der Insolvenz - Haushalt in nächster Runde

Weinheim. (web) Die Kulturgemeinde hat in ihrer bisherigen Form wohl keine Zukunft mehr. Der Vorstand des bisher in Vereinsform geführten Theater- und Musikbetriebs hat die Stadt gebeten, Tätigkeiten zu übernehmen, die das Genre "Theater und Kammermusik" in Weinheim erhalten. Ein Konzept dazu sollen das Amt für Touristik, Kultur und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Kulturgemeinde selbst bis April erstellen.
In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch geht es dagegen um einen Zuschuss in Höhe von 92.100 Euro. Dies ist das Defizit, den der Kulturbetrieb 2019 erwirtschaftet hat – trotz bereits gewährter Zuschüsse in Höhe von 190.000 Euro und weiterer Mietzuschüsse für die Nutzung der Stadthalle. Ohne den weiteren Zuschuss würde der Spielbetrieb in der kommenden Saison entfallen, der Verein wäre insolvent.
Die Verwaltung hat eine Beratungszeit von rund 30 Minuten eingeplant. Weitere 45 Minuten entfallen auf das städtische Mietshaus Mannheimer Straße 14 bis 20, dessen Sanierungsplanung bereits im Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtplanung vorberaten wurde. Gut zwei Stunden lang befasst sich das Gremium mit dem Haushalt 2020.
Zur Beratung stehen 30 Änderungsanträge aus den Reihen der Stadträte – wobei acht zum Teil hochprovokante Anträge von Einzelstadtrat Günter Deckert ("Deutsche Liste") eingereicht worden sind. Bei den 22 Anträgen aus den Fraktionen werden leichte Stellenerhöhungen und andere Investitionen vorgeschlagen. Es gibt aber auch eine Reihe von Anträgen, die Einsparungen zum Ziel haben (ausführliche Berichterstattung folgt). Themen wie die Beschaffung einer Kehrmaschine runden die Tagesordnung ab, um circa 18.15 Uhr ist Bürgerfragestunde.
Info: Der Gemeinderat tritt am heutigen Mittwoch um 17.30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Schlosses zusammen.