Blauer Hut wird renoviert
Arbeiten an Wahrzeichen kosten rund 171.000 Euro - Entwässerungsgebühren werden erhöht

Weinheim. (mao) Die Weinheimer lieben ihren "Blauen Hut". Der mittelalterliche Turm soll 2020 renoviert werden, weil die Jahrhunderte der Fassade zugesetzt haben. Der Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung gab bei seiner Sitzung am Mittwoch grünes Licht für die aufwendigen Arbeiten.
Mehr als 700 Jahre hat der Blaue Hut auf dem Buckel. Der Turm gehört zur mittelalterlichen Stadtbefestigung und ist für viele Weinheimer ein identitätsstiftendes Wahrzeichen. Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz, was die Anforderungen bei einer Sanierung erhöht. Das betrifft die Arbeiten am Fassadenschutz und den Erhalt der Substanz, diesbezüglich sollen Natursteine verwendet werden.
Durchgeführt werden die Arbeiten voraussichtlich von April bis Oktober 2020. Bei der Ausschreibung hatten zwölf Fachunternehmen Angebote eingereicht. Die Kostenschätzung nahm ein Planungsbüro in Hockenheim vor, woraus sich ein Nettobetrag von 170.987 Euro ergab, der durch Mittel aus dem Etat 2019 abgedeckt wird. Der Ausschuss stimmte geschlossen für den Beschlussvorschlag, der die Auftragsvergabe für die Restaurierung des Blauen Huts an eine Firma aus dem bayerischen Utzwingen vorsieht, die mit ihrem Kostenvoranschlag sogar leicht unter den geschätzten Ausgaben bleibt.
Konsens bestand auch bei der Erhöhung der Schmutz- und Niederschlagswassergebühren im kommenden Wirtschaftsjahr. Diese sollen, wie Erster Bürgermeister Torsten Fetzner ausführte, in einem moderaten Rahmen stattfinden. Die Akzeptanz mit Blick auf die Anpassung des Gebührenschlüssels basierte unter anderem auf einer Kontinuität im Eigenbetrieb Stadtentwässerung, die in den vergangenen fünf Jahren keine Erhöhung der Kosten beinhaltete. Letztendlich, so lautete die von allen Fraktionen geteilte Einsicht, habe es keine Alternativen zur Erhöhung gegeben. Die getroffene Empfehlung an den Gemeinderat sieht nun vor, dass die Gebühren für 2020 auf 1,55 Euro je Kubikmeter Schmutzwasser (Erhöhung um 0,05 Euro) und auf 0,80 Euro je Quadratmeter versiegelter Fläche (Erhöhung um 0,02 Euro) angehoben werden.
Abschließend wurde der Versammlung der aktualisierte Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs für das Jahr 2020 zur Abstimmung vorgelegt. Die Aufwendungen werden im kommenden Jahr um 285.950 Euro höher ausfallen als im Vorjahr. Auch hier bestand Konsens im Ausschuss.