Der Fahrstuhl, der immer wieder stecken bleibt
Fünf Ausfälle in zwei Monaten: Der Aufzug am Bahnhof bereitet große Probleme.

Nicht gerade einladend: So sieht der Zugang zum Aufzug in der Unterführung des Neckarsteinacher Bahnhofs aus. Foto: Alex
Neckarsteinach. (cm) 18. Juni, 25. Juni, 24. Juli, 30. Juli und zuletzt 18. August: Fünfmal in zwei Monaten wurde die Neckarsteinacher Feuerwehr an den Bahnhof der Vierburgenstadt gerufen. Fünfmal waren Personen im dortigen Aufzug gefangen und mussten befreit werden. Ein Zustand, der sowohl für die betroffenen Fahrgäste als auch für die Einsatzkräfte alles andere als erfreulich ist. Doch wieso kommt es zu den Problemen mit dem Aufzug und was tut die Bahn dagegen? Die RNZ fragte nach.
"Es gibt hier leider kein eindeutiges Schadensbild", teilte eine Bahnsprecherin auf RNZ-Anfrage mit. "Aktuell führen wir eine umfangreiche Analyse gemeinsam mit der Herstellerfirma durch." Die genaue Ursache für die Ausfälle steht also noch nicht fest.
Dass beim Steckenbleiben eines Fahrstuhls die Feuerwehr kommt, sei nicht die Regel, so die Sprecherin weiter. Dies sei allerdings immer dann der Fall, wenn ältere Personen oder Kleinkinder in der Kabine gefangen sind. In einem Fall war auch die von der Bahn beauftragte Aufzugsfirma gerade bei einem anderen feststeckenden Fahrstuhl, sodass sie nicht schnell genug in Neckarsteinach sein konnte. Auch in diesem Fall sei die Feuerwehr gerufen worden, so die Bahnsprecherin. In einem weiteren der fünf Fälle hätten die Insassen nicht den Notrufknopf im Fahrstuhl gedrückt, sondern direkt die Feuerwehr angerufen.
Auch wenn sich einige Ausfälle während der Hitzewellen ereigneten, gingen alle Fälle glimpflich aus - so auch der jüngste Fall. Dieses Mal hatten sich die Personen schon vor dem Eintreffen der Feuerwehr selbst befreien können. Die zwölf Einsatzkräfte kontrollierten lediglich den Aufzug und nahmen ihn außer Betrieb. Nach einer halben Stunde konnten sie wieder einrücken. Ähnlich lange dauerten auch die anderen Einsätze. Teilweise musste der Aufzug auch gewaltsam geöffnet werden, weil er sich nicht mehr bewegen ließ. In einem Fall konnte auch der Rettungsdienst eine Person mit Kleinkind befreien.
"Nach jedem Ausfall wird der Zustand der Anlage durch einen Techniker geprüft und werden gegebenenfalls Reparaturen vorgenommen, bevor der Aufzug wieder in Betrieb genommen wird", erklärt die Bahnsprecherin, die noch hinzufügt: "Wir möchten uns ausdrücklich bei allen Betroffenen entschuldigen." Die Bahn habe nach den außergewöhnlich vielen Ausfällen gehandelt, wie die Sprecherin betont: "Neben der Ursachenanalyse haben unsere Fachspezialisten eine umfangreiche Sonderinspektion durchgeführt." Ob damit die Ausfälle ein Ende haben, muss sich erst noch zeigen. Eine derartige "Ausfallhäufigkeit" sei jedenfalls nicht die Regel.