Sicherer Radweg nach Spechbach statt "Todesfalle"
Nach dem schweren Unfall einer Pedelec-Fahrerin: Mann des Unfallopfers fordert Trasse für Radler und Fußgänger

Epfenbach. (cba) Das Dauerbrenner-Thema, das Gemeinde wie Bürger sowie deren Vertreter seit Jahren beschäftigt, nämlich endlich eine Radweg-Verbindung zwischen Epfenbach und Spechbach zu schaffen, gewinnt durch den jüngsten schweren Unfall einer Radfahrerin an neuer Brisanz. Der Mann der Verunglückten legt nun den Finger in eine kommunalpolitische Wunde: "Ich denke, dass dieser schlimme Unfall meiner Frau zeigt, wie dringend die schon ewig im Gespräch befindliche sichere Fußgänger- und Radfahrverbindung zwischen Epfenbach und Spechbach ist", sagt Helmut Aufdermauer.
Mit dieser Haltung steht er nicht alleine da. Schon vor mehreren Jahren forderten Bürger die Gemeinden dazu auf, den Lückenschluss der beiden nur zweieinhalb Kilometer voneinander entfernten Ortschaften dringend zu forcieren. Echte Ergebnisse, die in diese Richtung deuten könnten, sind seither jedoch nicht in Sicht. Jüngst wurde in der Juni-Sitzung des Gemeinderats das nur sehr schleppende Vorankommen in der Sache thematisiert. 3500 Euro hat die Gemeinde in den Haushalt eingestellt, um von einem Ingenieurbüro einen möglichen Trassenverlauf erarbeiten zu lassen: Kosten, die lediglich für die Voruntersuchung reichen. Eine umsetzbare Planung für einen Radweg liegt jedoch längst nicht vor. Denn Voraussetzung für den Lückenschluss zwischen beiden Gemeinden, deren direkte Anbindung nur über Umwege auf sicherem Terrain möglich ist, bleibt nämlich, dass die gewünschte Route in den neuen Radwegeplan des Rhein-Neckar-Kreises aufgenommen wird. Dies ist bislang aber noch nicht geschehen.
Dass die Region mehr und mehr von Radlern, insbesondere von Pedelec-Fahren, erobert wird, ist auch die Erfahrung von Helmut Aufdermauer: "Grundsätzlich erfreulich aufgrund der aktuellen Umweltdiskussion ist ja, dass auch bei uns in der bergigen Umgebung das Fahrradfahren durch den Einfluss der E-Bikes deutlich an Popularität gewonnen hat." Der Epfenbacher weiß nicht erst seit dem Unfall, als er mit seiner Frau auf dem Nachhauseweg von Spechbach die L 530 entlangfuhr und seine Frau auf die Windschutzscheibe eines von hinten anfahrenden Autos geschleudert wurde, dass das Thema Sicherheit mehr und mehr an Brisanz gewinnt: "Es müssen sichere Wege zur Verfügung gestellt werden. Unsere Landstraßen können jedenfalls aufgrund des teilweise rücksichtlosen Verhaltens von Autofahrern regelrechte Todesfallen für Radfahrer und Fußgänger sein."
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In einem kleineren Kreis Chormitglieder hatte das Ehepaar eine Radtour über Zuzenhausen nach Meckesheim zum Eis-Essen gemacht, erzählt Aufdermauer. Nach der Rückkehr seien sie zusammen mit den anderen in Spechbach zum Essen gewesen. "Danach mussten wir halt den gefährlichen Weg über die Landstraße nach Epfenbach nehmen", berichtet er. Und dabei ist ihm der Schrecken dieser Nacht noch deutlich anzumerken. Beide Pedelecs verfügen über modernes LED-Licht. "Dass ein Autofahrer meine Frau unter diesen Umständen umfuhr, kann nur damit erklärt werden, dass er durch irgendetwas abgelenkt war und im entscheidenden Moment nicht auf die Fahrbahn schaute. In beiden Richtungen ist die Strecke am Unfallort über viele hundert Meter gut einsehbar", sagt Aufdermauer.



