Schönau

Ein Gerangel am Rathaus-Briefkasten blieb aus

Zwei Bürgermeisterkandidaten gaben ihre Unterlagen gleich zum Start der Bewerbungsfrist ab – Das Los entscheidet, wer oben steht

18.08.2019 UPDATE: 19.08.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden

Alesandro Sanchez Mateos (l.) und Peter Göttmann am Rathaus-Briefkasten. Foto: A. Dorn

Schönau. (agdo/cm) Wenn heute Morgen der Briefkasten des Rathauses geöffnet wird, werden darin mindestens zwei Bewerbungsschreiben liegen. Sie stammen von Peter Göttmann (parteilos) und Alesandro Sanchez Mateos (Freie Wähler), die bekanntlich Bürgermeister des Klosterstädtchens werden wollen. Der dritte bereits bekannte Kandidat, Marco Skarke (SPD), will seine Unterlagen voraussichtlich am heutigen Montagabend abgeben, wie er sagte. Göttmann und Sanchez Mateos hatten es hingegen ganz eilig: Sie warfen gleich zum Start der bis zum 23. September laufenden Bewerbungsfrist in der Nacht auf Samstag ihre Unterlagen in den Rathaus-Briefkasten.

Man hätte meinen können, am späten Freitagabend steigt eine Party vor dem Rathaus: Die Sektkorken knallten, man stieß auch mit Bier oder Wasser an. Und wartete ungeduldig, bis die Kirchenuhr schlug. Kurz nach Mitternacht warfen dann Peter Göttmann und Alesandro Sanchez Mateos ihre Unterlagen ein. Sie ließen es sich nicht nehmen, ihre Bewerbungen so früh wie möglich im Briefkasten zu versenken. Denn der Kandidat, der als Erstes abgibt, dessen Name steht auch an erster Stelle auf dem Stimmzettel. Zu einem Gerangel am Briefkasten kam es aber nicht. "Es ist gleichgültig, wer die Bewerbung hier als Erstes einwirft", erklärte Bürgermeisterstellvertreterin Tanja Erhard, die mit Hauptamtsleiter Philipp Jakob und Wahlausschussmitgliedern ebenfalls vor Ort war. Denn: Der entscheidende Zeitpunkt ist, wenn am heutigen Montagmorgen der Briefkasten geleert wird. Es war also völlig egal, wer den Umschlag als Erstes einwarf. Alle Bewerbungen, die am Wochenende eingeworfen wurden, landen auf dem Tisch. "Die Reihenfolge wird dann ausgelost", so Tanja Erhard. Beide Kandidaten wussten über dieses Prozedere Bescheid, wie sie erzählten. Und wollten symbolisch dennoch die Ersten sein.

Gibt wohl heute ab: Marco Skarke. Foto: privat

Eine Stunde vor Beginn der Bewerberfrist stand Peter Göttmann bereits am Rathaus. Er hatte Getränke mitgebracht. Eine halbe Stunde später rückte dann Alesandro Sanchez Mateos begleitet von Vertretern der Freien Wählern an, die ihn unterstützen. Zehn Minuten später kamen dann Freunde und weitere Unterstützer der Kandidaten sowie Bürgermeisterstellvertreterin Tanja Erhard und Hauptamtsleiter Philipp Jakob hinzu. Die Mitglieder des Wahlausschusses stießen etwas später dazu. Rund 20 Personen standen plötzlich kurz vor Mitternacht am Rathaus. Wer nicht "im Dienst" war, stieß mit einem Glas Sekt an. Es ging recht lustig zu.

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Eine Minute vor Mitternacht leerten Erhard und Jakob beide Briefkästen am Rathaus. Der untere war leer, aber im oberen lag ein blauer Umschlag. Ein erstauntes "Ahhh" ging durch die Reihen. Es war aber ein "normaler" Brief an Bürgermeister Marcus Zeitler. Dann wurde es spannend, denn selbst, wenn die Reihenfolge nun ausgelost wird, ließ Peter Göttmann es sich nicht nehmen, den Umschlag als Erstes einzuwerfen. "Symbolisch", wie er sagte. Die Party am Rathaus ging damit erst richtig los.

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