Weinheim

Stadt will Schloss in einem Rutsch sanieren

Gemeinderat soll am Mittwoch über Konzept beraten - Restaurant-Verpachtung oberstes Ziel

21.07.2019 UPDATE: 22.07.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 43 Sekunden
Das Weinheimer Schloss und Schlosspark. Archiv-​Foto: dd

Weinheim. (RNZ) Die Stadt Weinheim investiert in ihr Schloss – als markantes Kulturdenkmal, aber ebenso als Rathaus mit Arbeitsplätzen, die den aktuellen Anforderungen gerecht werden. Beides gemeinsam sei im kommenden Jahr umsetzbar: So lautet die Botschaft eines Vorschlags des Amts für Immobilienwirtschaft, das dem Gemeinderat in seiner Sitzung am Mittwoch, 24. Juli, unterbreitet werden soll.

Oberstes Ziel bleibe dabei die schnellstmögliche Verpachtung des Schlossparkrestaurants, heißt es Seitens der Stadt. Das Fachamt habe gemeinsam mit dem Weinheimer Architekten Norbert Eimann ein Konzept entwickelt, mit dem eine Bündelung aller Sanierungsarbeiten im Jahr 2020 möglich sei. Die Kosten liegen bei rund drei Millionen Euro.

Ursprünglich war vorgesehen, 2020 Jahr zunächst das Dachgeschoss umzubauen und das Dach zu sanieren. Erst danach, von 2022 bis 2024, war die Sanierung der Fassade geplant. Der Beschluss des Gemeinderates vom März, eine Verpachtung des Schlossparkrestaurants wegen der bevorstehenden Sanierung auszusetzen, habe aber neue Möglichkeiten eröffnet. "Die Durchführung aller geplanten Maßnahmen könnte in einem Jahr abgewickelt werden und dadurch der Stadt durch einen optimierten Bauablauf Zeit und Geld sparen", heißt es von der Verwaltung. Gerüst und Kran zum Beispiel könnten mehrfach genutzt werden, statt sie auf- und abbauen zu müssen.

Dass die Arbeiten erforderlich oder dringend notwendig sind, darin sind sich die Baufachleute einig. Unter anderem liegt ein aktuelles Brandschutzgutachten vor, wonach die vorhandene Brandmeldeanlage flächendeckend für das gesamte Dachgeschoss erweitert werden muss. Außerdem muss das Treppenhaus als erster Rettungsweg vom Dachgeschoss bis ins Erdgeschoss mit direktem Zugang nach außen wieder funktionsfähig hergestellt und brandschutztechnisch ertüchtigt werden.

Im Dachgeschoss des Schloss-Gebäudes A ist das Personal- und Organisationsamt untergebracht, das dort räumlich und organisatorisch an seine Grenzen stößt. Große Teile der Räume sind noch auf dem Ausbaustand der 1950er und 1960er Jahre und werden nur über kleine Dachflächenfenster belichtet. Mindestansprüche an Wärme-, Schall- und Brandschutz sind kaum erfüllt, dazu kommt, dass sich immer deutlicher Schäden am Naturschieferdach, den Fenstern, Klappläden und der Fassade zeigen. Bei einer kompletten Entkernung und Umgestaltung des Dachgeschosses könne parallel auch die äußere Hülle des Gebäudes A saniert werden, schreibt die Verwaltung. Die ständig auftretenden Wasserschäden durch defekte Dacheindeckung würden dann abgestellt. Auch die Sanierung der alten Toiletten im ersten Stock und technische Verbesserungen zur Digitalisierung, etwa die Verlegung eines Netzwerkraums, sind von Planerseite in die Arbeiten eingebunden. Der Auszug des Personal- und Organisationsamtes in Übergangsräume ist bereits für Oktober geplant, damit vorbereitende Maßnahmen noch in diesem Jahr beginnen können.

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Um den geplanten Zeitrahmen einhalten zu können, müssen laut Verwaltung Ende 2019 die ersten Ausschreibungen erfolgen. Nach der voraussichtlichen Fertigstellung der Arbeiten im vierten Quartal 2020 könnten dann der Einzug des Personal- und Organisationsamtes und die Neuverpachtung des Schlossparkrestaurants erfolgen.

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