400 Neugierige dürfen schon im August rein
Arbeiten im Inneren der Arena sind fast abgeschlossen. Der reguläre Betrieb startet am 14. Oktober.

Im Inneren sind die Arbeiten schon weit fortgeschritten, auf dem Außengelände wird noch bis Mitte August fleißig gearbeitet. Foto: Christian Beck
Von Christian Beck
Sinsheim. Es riecht nach neuer Farbe. Auf dem Fußboden liegen einige Folien. Und aus Wänden und der Decke hängen noch so manche Kabel. Doch ein Blick ins Innere der Klima-Arena verrät auch: Das Meiste ist schon fertig. "Nächste Woche übergibt uns der Generalunternehmer das Gebäude", verriet Alfred Erhard, Vorstandsvorsitzender der Klimastiftung für Bürger. Im Rahmen eines Besuchs hatte unter anderem Innenminister Thomas Strobl eine Förderung in Höhe von 200.000 Euro übergeben. Auch die RNZ war beim Rundgang dabei. Ein Überblick:
> Die Arena entsteht in Sichtweite des Fußballstadions und der Badewelt, in unmittelbarer Nähe der Autobahnanschlussstelle Sinsheim-Süd. Mit einer Fläche von 2,4 Hektar entsteht laut Stiftung der größte Wissens- und Erlebnisort zu den Themen Klimawandel und Umwelt in Süddeutschland. Kosten in Höhe von 40 Millionen Euro sind veranschlagt; sie werden zum allergrößten Teil von Dietmar Hopp getragen. 29 Exponate sollen den Klimawandel und dessen Auswirkungen zeigen, ohne zu belehren. Glanzlicht ist laut Erhard ein Gletscher, in dem sich 112 Bildschirme befinden werden. An diesen können sich Besucher auf eine Zeitreise begeben: "Es wird ein Blick aus der Zukunft auf unsere heutige Zeit", verrät Ehrhard.
> Die Ausstellung ist weitgehend eingebaut: Zahlreiche Bildschirme, die per Berührung bedient werden können, sind elementarer Bestandteil - darunter auch die von Erhard gerne als "größtes Smartphone der Welt" bezeichnete elf Meter lange Wand. Doch es finden sich auch Bereiche, bei denen Wissen über verschiedene Sinne transportiert werden soll. Die verschiedenen Formen und Quellen von Energie können beispielsweise übers Fühlen oder Hören erfahren werden. Dass es beim Klima um die ganze Erde geht, wird deutlich, wenn der Besucher den Blick an den Wänden entlangschweifen lässt. Acht Meter hohe Tapeten zeigen die Weltkarte.
> Online soll ein Ausstellungsstück funktionieren: der "Klimaglobus". Eine Zusammenarbeit mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA ist laut Erhard geplant: Diese könnte der Klima Arena Echtzeitdaten zur Verfügung stellen, mit denen Wetterphänomene live auf dem mehrere Meter großen Globus abgebildet werden könnten. Ein Eissturm, wie er sich mitunter in den USA ereignet, sei so darstellbar. Oder der Zusammenhang zwischen Klimaerwärmung und dem Anstieg des Meeresspiegels.
Auch interessant
> Eine Förderung für das Exponat in Höhe von 200.000 Euro übergab Strobl mit den Landtagsabgeordneten Albrecht Schütte und Karl Klein. Sie stammt aus dem Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration. Erhard zeigte sich erfreut und betonte, dass es auch um die Anerkennung dessen gehe, was hier geschaffen werde. Denn die Klima Arena ist vermutlich das einzige Gebäude weltweit, dass sich mit dem Klimawandel auseinandersetzt. Und die Pläne stammten aus einer Zeit, in der freitags noch nicht demonstriert wurde.
> Sinsheim, Speyer, Heidelberg? Diese drei Städte waren als Standorte für die Klima Arena in der engeren Wahl, weitere wurden diskutiert, berichtet Erhard. Dass sie nun in Sinsheim gebaut wird, sei mit großen Anstrengungen verbunden gewesen, betont Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Neben zahlreichen Verhandlungen mit Dietmar Hopp habe man auch den Bebauungsplan ändern müssen. Und man sei froh, dass die Familie Layher das Grundstück zur Verfügung stelle.
> Mit den Außenanlagen haben die Bauarbeiter noch gut zu tun: Neben Klettergerüsten und Bäumen stehen die Bagger, Wege müssen noch angelegt werden. Bis Ende August soll laut Erhard dort ebenfalls alles fertig sein. Im Vergleich zum modernen und Computer-affinen Inneren soll es auf dem Freigelände ruhig zu gehen. Besucher können sich dort beispielsweise über Bäume informieren, die mit dem Klimawandel gut zurechtkommen oder bei einem Spaziergang zur Ruhe kommen. Der Außenbereich wird auch separat betreten werden können.
> Neugierige sollten sich den 15. August freihalten: Im Rahmen einer Testphase werden dann voraussichtlich 400 Besucher im Alter zwischen fünf und 95 Jahren das Innere der Klima Arena noch vor der Eröffnung in Augenschein nehmen können. Die Besucher werden im Anschluss kurz befragt, sodass sich die Betreiber ein erstes Bild machen können. Vor allem die Infrastruktur der Klima Arena soll mit diesen ersten Erfahrungswerten noch angepasst werden. Informationen zur Anmeldung gibt es online unter: www.klima-arena.de/nutzertest
> Eröffnet wird die Klima Arena mit einem Tag der offenen Tür am Samstag, 12. Oktober, bei freiem Eintritt. Am Montag, 14. Oktober, 9 Uhr, startet der reguläre Betrieb. Die Eintrittspreise sollen laut Erhard moderat ausfallen.