Stadthallen-Parkhaus Sinsheim

Wann wird hier gebaut?

Es hapert bei den Angeboten der Handwerker: Das Parkhaus hinter der Stadthalle entsteht wohl mit deutlicher Verzögerung

10.05.2019 UPDATE: 11.05.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden
Die Bohrpfahlgründungen (im Vordergrund) sind fertig, doch das Parkhaus selbst hinter der Stadthalle will momentan keine Firma zu vernünftigen Konditionen bauen. Foto: Christian Beck

Von Christian Beck

Sinsheim. So deutlich wird der Oberbürgermeister selten: "Das macht uns große, große Sorgen", erklärte Jörg Albrecht am gestrigen Freitag im Rahmen des Unternehmerfrühstücks in der Stadthalle. Was Sorgen macht, ist die dahinterliegende Parkhaus-Baustelle. Genauer: Die ruhende Baustelle. Denn zurzeit deuten einige Zeichen darauf hin, dass sie noch eine Weile ruhen könnte. Momentan findet die Stadtverwaltung keine Firma, die das Parkhaus zu vernünftigen Konditionen bauen möchte. Bis zur Eröffnung der Stadthalle wird die Metallkonstruktion deshalb definitiv nicht fertig.

Der Spatenstich erfolgte im Januar, die Bohrpfählgründungen sind fertig. Doch das Parkhaus mit Stellplätzen für 272 Autos wollte bei der ersten Ausschreibung keine Firma bauen: null Angebote. Bei der zweiten Ausschreibung ging schließlich ein Angebot ein, das der OB jedoch als "nicht verwertbar" bezeichnet. Nun soll eine dritte Ausschreibung es richten. Doch wird diese zu einem anderen Ergebnis führen? Der OB schätzt die Chancen "auf fifty-fifty". Die Baukonjunktur brumme gerade, viele Firmen hätten keine Kapazitäten. Und Parkhausbauer gebe es ohnehin sehr wenige, das mache es noch schwieriger. Dass man aber so gar keine Firma findet, die das Parkhaus für rund fünf Millionen Euro bauen will - drei Millionen davon bekommt die Stadt aus Fördertöpfen -, überrascht sowohl Albrecht als auch Baudezernent Tobias Schutz.

Rund vier Wochen wolle man noch abwarten. Dann entscheide sich, erklärt Schutz, ob das Parkhaus in diesem Jahr noch hochgezogen wird. Falls nicht, werde man den Bau wohl verschieben - so groß sei die Not nicht, betont Albrecht. Nach den Landesheimattagen im Jahr 2020 könnte dann problemlos ein Kran im Schwimmbadweg stehen, der die Stahlträger an Ort und Stelle hebt, erläutert Schutz. Doch während der Großveranstaltungen, beispielsweise am Baden-Württemberg-Tag am 21. Mai 2020, wäre dies störend. "Es ist jetzt kein Genickbruch", erklärt der OB. Es gehe aber ums Gesamtensemble: Freibadvorplatz, Stadthalle sowie das Parkhaus dahinter - all das sollte ursprünglich bis zu den Heimattagen fertig werden.

Verkehr und Parkplätze sind seit jeher ein viel diskutiertes Thema in der Stadt. Und gerade sind auch die Parkplätze am Freibad nicht nutzbar, da der Festplatz saniert wird. Mit Nachdruck weist Albrecht aber darauf hin, dass Besuchern des Schwimmbads und künftig der Stadthalle andere Parkplätze zur Verfügung stehen. So seien zahlreiche Stellplätze im Schwimmbadweg entlang der Sportplätze entstanden, die kaum genutzt würden. Weitere entstehen am Bolzplatz, ein provisorischer Fahrradabstellplatz am Freibad soll für Entlastung sorgen. Und man sei darüber hinaus mit Inhabern weiterer Flächen im Gespräch, um Parkplätze zu generieren. Wenn dies klappe, könne man so viele Parkplätze anbieten wie vor der Festplatz-Sanierung. "Dann ist es lediglich eine Frage des Weges", betont der OB.

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Doch was passiert mit der Fläche hinter der Stadthalle, wenn das Parkhaus noch auf sich warten lässt? Eventuell könnte der Platz geschottert werden, damit dort Autos parken können. Man könne den Stadthallen-Besuchern schwer vermitteln, dass die Fläche gänzlich ungenutzt bleibe. Doch das wäre eine Zwischenlösung, die zusätzlich Geld kosten würde. Denn der Schotter müsste wieder weggebaggert werden, wenn das Parkhaus schließlich gebaut wird.

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