Gartenschau Eppingen

"Jetzt geht’s richtig los"

Spatenstich leitet zweijährige Bauphase ein - Minister Hauk: "Eppingen wird weiter an Strahlkraft gewinnen"

13.03.2019 UPDATE: 14.03.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden

Mit viel Schwung und vor reichlich Publikum hat im Bürgerpark die Bauphase des Großprojekts "Gartenschau 2021" begonnen. Foto: Armin Guzy

Von Armin Guzy

Eppingen. Als Erdklumpen fliegt den Eppingern am Mittwoch eine "gigantische Steuerrückzahlung" vor die Füße. Als solche bezeichnet Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum, die erklecklichen Fördermittel, die das Land der Fachwerkstadt für die Gartenschau 2021 gewährt.

Und auch Oberbürgermeister Klaus Holaschke wird nicht müde, vor dem Spatenstich die finanzielle Beteiligung des Landes an dem künftigen Großereignis zu würdigen: "Unsere Anträge werden sehr gut bedient." Vom aktuell mit 14,5 Millionen Euro angegebenen Gesamtvolumen kommen 6,5 Millionen aus verschiedenen Fördertöpfen. "Eppingen wird dadurch weiter an Strahlkraft gewinnen", sagt der Minister voraus. Dann greifen alle zu den Spaten; Erdbrocken fliegen. Die Zeit des Planens ist vorbei - "Jetzt geht’s richtig los", freut sich Holaschke.

Parallel laufen nun die Arbeiten zur Renaturierung der Elsenz im Bereich des Bachwegs und die Vorarbeiten für den Stadtweiher auf dem Bürgerpark-Gelände an, dem Herzstück der Gartenschau 2021. Dass für die beiden Großbausteine Dutzende Bäume gefällt wurden, hat nicht bei allen Eppingern für Euphorie gesorgt.

OB Holaschke: "Ein absolut freudiger Tag." Man sieht’s ihm an. Foto: Guzy

Aber die gut 200, die dem Spatenstich beiwohnen, applaudieren und lassen sich von den Visionen begeistern, die Holaschke in launigen Worten verbreitet: "Es war immer klar", blickt er auf die neun Jahre zurück, die seit dem Zuschlag für die Gartenschau vergangen sind, "das muss ein Projekt der Nachhaltigkeit sein - für die nächsten Generationen". Dafür hat sich das Stadtoberhaupt die Unterstützung junger Spatenstecher vom Kindergarten St. Ottilia geholt.

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Der Stadtweiher wird laut Holaschke "kein Löschteich und kein Badeteich, aber er bringt eine neue Atmosphäre in die Stadt. Und die "Wassernase" am Zusammenfluss der Bäche Elsenz und Hilsbach wird zum "Eppinger Eck" - oder, für junge Stadtbewohner, vielleicht auch zu einer "Liebesinsel". Eines aber werde die Gartenschau nicht, versichert der OB: ein finanzielles Abenteuer.

Mit dem Land und auch dem Landkreis Heilbronn an der Seite, mit einem auch in finanziellen Fragen standhaftem Gemeinderat und mit engagierten Bürgern muss das Vorhaben einfach gelingen, ist als Tenor herauszuhören. "Ein bisschen haben wir von Heilbronn abgeschaut", gesteht Holaschke dann - in Anwesenheit von Hanspeter Faas, dem Geschäftsführer der Bundesgartenschau Heilbronn, und Landrat Detlef Piepenburg, in dem Holaschke einen wertvollen Unterstützer und "Verfechter der Gartenschau-Idee" erkannt hat.

Dass zum Spatenstich neben dem Minister auch gleich noch seine Staatssekretärin, die Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Eppingen, Friedlinde Gurr-Hirsch, gekommen ist (Holaschke: "unsere Speerspitze im Landtag"), unterstreicht den außerordentlichen Wert, der in der Gartenschau gesehen wird.

OB Holaschke und Bürgermeister Peter Thalmann (3.v.li.) zeigen dem Minister und der Staatssekretärin Projekte, die mit Landesmitteln bereits umgesetzt werden konnten. Foto: Guzy

Eine Stunde zuvor im Rathaus: Minister Hauk trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein, sieht zuerst eine Wüste (den Bildschirmschoner) und dann viel Grün im Imagefilm mit einem neu gestalteten Bachweg, den neuen Mühlkanal mit Wassertischen und die neue Altstadtpromenade.

Danach geht’s zum Stadtrundgang: Kurzer Stop am halbsanierten "Rössle", weiter zum "Schwanen", der zur Gartenschau für drei Millionen Euro umgebaut und bekanntlich einen Biergarten und einen Aussichtsturm erhalten wird, und vorbei am seit vielen Jahren leerstehenden Hotel Geier am Kleinbrückentorplatz. "Wir denken, dass sich da jetzt ’was bewegt", sagt Holaschke, nachdem der Immobilienmakler Axel Muth das Gebäude gekauft hat und entwickeln will. "Das wäre wichtig."

Die Gartenschau "wird ein Erfolg für Eppingen werden", schreibt Minister Hauk ins Goldene Buch. Mit dabei der OB mit Amtskette, Staatssekretärin Gurr-Hirsch und Landrat Piepenburg. Foto: Guzy

"Die Gartenschau ist eine Chance, die Stadtgesellschaft enger zusammenzubringen. Und viele kommunalpolitische Vorhaben zu entwickeln, die dem Gesamtbild dienlich sind", hat Hauk vor dem Rundgang gesagt. Jetzt steht er gleich vor mehreren solcher Vorhaben.

Kurz darauf läuft die Gruppe im Bürgerpark ein, in dem bereits reichlich Publikum wartet. Das Gartenschaugelände hat "ein kompaktes Ausmaß und kann problemlos die historische Altstadt einbeziehen, erläutert Holaschke noch: "Es ist eine Gartenschau der kurzen Wege. Umso schöner wird’s."

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