Neubau Feuerwehrgerätehaus Osterburken

"In allen Belangen überzeugender Entwurf"

Stuttgarter Büro im Planungswettbewerb für den Neubau einstimmig mit erstem Preis bedacht

19.02.2019 UPDATE: 20.02.2019 06:00 Uhr 2 Minuten, 43 Sekunden

Unser Foto zeigt die OHA-Architekten Maximilian Otto, Sven Wilhelm und Ursula Hüffenstein-Otto sowie die Jury-Mitglieder Uwe Bellm (l.), Vorprüfer Thomas Thiele (3.v.l.) und Stadtkommandant Peter Schmitt (mit Modell). Foto: B. Gassenbauer

Osterburken. (bg) Die Pläne für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Osterburken haben konkrete Formen angenommen. Vor der Sitzung des Gemeinderats am Montag stellte die Jury des Planungswettbewerbs die vier erstplatzierten Entwürfe vor. Wie dabei betont wurde, habe man mit dem auf Platz eins gesetzten Plankonzept des Stuttgarter Architektenbüros OHA die bestmögliche Lösung gefunden. Eine Entscheidung konnte vom Gemeinderat zwar noch nicht getroffen werden, weil zunächst noch formalrechtliche Schritte zu vollziehen sind, aber es deutet alles darauf hin, dass der Siegerentwurf umgesetzt wird. Der von der Feuerwehr seit langem gewünschte Neubau wird in der Hagerstraße entstehen und ersten Schätzungen zufolge mindestens vier Millionen Euro kosten.

Im Rahmen der Erstellung des Feuerwehrbedarfsplans der Stadt hatte eine Bestandsanalyse im Jahr 2017 erhebliche Defizite insbesondere im Feuerwehrhaus der Abteilung Osterburken ergeben.

Da eine Sanierung aus technischer und wirtschaftlicher Sicht und wegen des fehlenden Entwicklungspotenzials des Standorts nicht sinnvoll erschien, sprach sich der Gemeinderat daraufhin für den Neubau eines Feuerwehrhauses an einem anderen Standort aus, beschloss im März vergangenen Jahres nach kontroverser Debatte über das Für und Wider möglicher Varianten die Durchführung eines nicht offenen Planungswettbewerbs und beauftragte schließlich im April das Heidelberger Architekturbüro Thiel mit dessen Durchführung.

Bewerbungsschluss war am 12. November. Mit der Sitzung des Preisgerichts, dem neben mehreren Architekten auch Bürgermeister Galm und drei Stadträte sowie als Sachverständige Mitglieder der Feuerwehren beigeordnet waren, wurde der Wettbewerb am 15. Februar abgeschlossen.

Am Montagabend wurden die vier erstplatzierten Entwürfe im Marc-Aurel-Saal des Römermuseums öffentlich vorgestellt. In Vertretung von Bürgermeister Galm begrüßte Martin Brümmer dazu neben den Ratskollegen besonders auch zahlreiche Mitglieder der Feuerwehr und die Vertreter der erstplatzierten Architekturbüros.

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Namens des Preisgerichts gab Jurymitglied Uwe Bellm, Architekt aus Heidelberg, einen Rückblick auf den Verlauf des Wettbewerbs und erläuterte den erstplatzierten Entwurf. Wie Bellm mitteilte, hätten sich 17 Architekturbüros am Wettbewerb beteiligt. Im ersten Durchgang seien zehn Arbeiten ausgeschieden, im zweiten Durchgang vier Planentwürfe in die engere Wahl gekommen. Letztlich habe das Büro OHA aus Stuttgart die auch angesichts der Gegebenheiten des Grundstücks - "eine harte Nuss" - beste Lösung vorgelegt.

Wie es in der Entscheidung des Preisgerichts heißt, überzeugt der Entwurf der OHA-Architekten Maximilian Otto, Sven Wilhelm und Ursula Hüffenstein-Otto durch das Nutzungskonzept ebenso wie durch Wirtschaftlichkeit und die Integration des Gebäudes in das Hanggrundstück. Der Entwurf stelle eine auf die schwierige topografische Situation zugeschnittene Lösung dar und überzeuge in allen Belangen. Durch die leicht unter dem Durchschnitt liegenden Kenndaten von Fläche und Volumen - ausgeschrieben worden war eine Programmfläche von ca. 2100 Quadratmetern - verspreche der Entwurf eine Umsetzbarkeit im wirtschaftlich günstigen Bereich.

Uwe Bellm fügte hinzu, dass auch die Erweiterungsfläche günstig positioniert sei. "Hut ab vor dieser architektonischen Lösung", mit der große Herausforderungen bewältigt worden seien, betonte er und unterstrich zugleich, dass die Entscheidung, einen Planungswettbewerb durchzuführen, richtig gewesen sei.

Für die einstimmig mit dem ersten Preis bedachte Arbeit des Büros wurde ein Preisgeld von 12.500 Euro vergeben. Der zweitplatzierte Entwurf kam vom Büro Möckel und Kiegelmann aus Recklinghausen (Preisgeld 10.500 Euro). Platz drei (8500 Euro) belegte das Stuttgarter Büro Steimle, gefolgt vom Architekturbüro Bär, Stadelmann, Stöcker aus Nürnberg (6500 Euro).

Der Präsentation der Planentwürfe schloss sich eine öffentliche Sitzung des Gemeinderats an, in der Bürgermeister Jürgen Galm auf die Notwendigkeit verwies, das Domizil der Osterburkener Feuerwehr den Erfordernissen der Zeit anzupassen. Mit dem Abschluss des Planungswettbewerbs habe man einen großen Schritt auf dem Weg zu diesem seit langem angestrebten Ziel vollzogen, stellte Galm fest, ehe Architekt Diplom-Ingenieur Thomas Thiele noch einmal die Entscheidung des Preisgerichts begründete, von einem "starken ersten Preis" sprach und dem Gemeinderat namens der Jury empfahl, den Wettbewerbssieger, dessen Entwurf in funktionaler und gestalterischer Hinsicht überzeuge, mit den weiteren Planungen zu beauftragen.

Auch seitens der Feuerwehr kam Zustimmung zum Siegerentwurf. Stadtkommandant Peter Schmitt begrüßte das Votum der Jury und betonte, dass die Wehr ihre Ideen einbringen konnte.

Ein Beschluss des Gemeinderats war am Montag noch nicht möglich, weil den Formalien zufolge jetzt zunächst Gespräche mit den vier erstplatzierten Büros zu führen sind, ehe - möglicherweise bereits in der nächsten Ratssitzung - die Vergabe erfolgen kann.

Info: Die Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge ist noch bis 1. März im Römermuseum zu sehen.

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